11.01.2023

Alles gleich und doch völlig anders.



Die Darsteller in unserem Börsendrama sind auch nach dem Jahreswechsel nach wie vor die Gleichen.

Die böse Inflation, die uns Konsumenten den Tag verdirbt und laut nach Lohnanpassung rufen lässt während sich global die Finanzminister ins trainierte Fäustchen lachen, denn bevor noch irgendetwas beim Einkommen nach oben geht, ist schon die Steuer voll am Kassieren. Die pseudobeflissenen Währungshüter, die so tun müssen, als hätten sie mit Zinsen alles im Griff, während sie jedwede Kritik mit einer Steigerung der Androhung neuer Maßnahmen kontern und zur Stille verdonnern. Die Rezession, die genau aus einem solchen Zinsverhalten wohl erst entsteht. China mit monströs verschuldeten Immobilien und einer Mittelschicht, die sich bald nicht einmal mehr die Mieten leisten kann, während sie im derzeit größten globalen Virusexperiment fröhlich die Flugzeuge gen Westen entern. Und natürlich Vladimir, dem es inzwischen wohl nicht nur wegen dem doch an unsere Tür klopfenden Winter ein wenig in Moskau fröstelt. Sie alle haben uns, natürlich in wechselnder Dominanz, aber doch in steter Präsenz, das Jahr 2022 zu einem wirklich Erinnerungswerten gemacht. Well Done. Abgang.

Nun, diese Parameter und Prämissen sind geblieben. Definitiv. Aber sie werden sich heuer wohl oder übel wandeln und einige dabei ihren Schrecken verlieren. Wunschdenken? Vielleicht, aber vielleicht auch ein wenig Aktualität in dieser Erwartung:

Die Produzentenpreise kommen gerade so richtig nach unten. Ob Covid in China, eine höhere Eigenversorgung, oder nur die Angst als Lieferant auf der Preisstrecke zu bleiben - eigentlich egal, aber die Einkaufspreise, und somit auch die Verkaufspreise im produzierenden Gewerbe, haben die Tiefstwerte von Anfang 2022 bereits unterschritten. Die Inflation fällt bereits im Rückenwind massiv reduzierter Energiepreise und sollte noch deutlich tiefer laufen nachdem sich diese Energiepreise erst jetzt durch die Inflationsinkubationszeit durcharbeiten und zusätzlich durch das Wiederanlaufen der französischen Atomkraftwerke der Strompreis noch weiter fällt. Somit purzelt die Argumentationskette der Notenbanken wohl bald in sich zusammen. Wird dabei sicher als Bestätigung der erfolgreichen Zinspolitik genutzt. Soll sein. Die Rezessionsbedrohung wird dadurch wiederum gemildert. Die Chance wird wieder leben dürfen.

Natürlich bleiben ein paar Spielverderber im Raum, aber die haben Zeit sich anzupassen, und die kann man nutzen. So wird die Inflation durch die Energiepreise zwar sinken, aber sie wird durch die inzwischen erfolgten Lohnpreiserhöhungen samt scheinheiliger Parallel-Preiserhöhungen etlicher Branchen wieder unser Gast sein. Die zweite Jahreshälfte 2023 bietet sich als solches Aha-Erlebnis gerade an. Diese Inflation müsste dann auch länger bleiben, weil Lohnerhöhungen in einem solchen Arbeitsumfeld wie wir es jetzt haben, wo die Arbeitslosigkeit doch ziemlich tief ist, nicht sofort wieder sinken werden. Die bleiben und es bleibt daher teuer. Genauso wird sich Vladimir Putin nicht über Nacht von moralischen Erkenntnisgewinnen erleuchtet präsentieren und die Welt um Verzeihung bitten, bevor er Alexey Nawalny den Friedenskranz umhängt, samt beide sich selbst Wodka vom Feinsten. Dieser Weg bleibt brutal und zwingt uns zu ungewohnten Gedanken, um unsere Verteidigung zu positionieren.

Die Kapitalmärkte werden aber in diesem Umfeld wieder gute Chancen bieten. Und wir werden diese Chancen suchen und wohl auch einige davon finden. Unser Universum bleibt nicht stehen, es passt sich täglich an.

Wer bremst verliert. Und wer immer bremst bleibt stehen.



11.01.2023

Alles gleich und doch völlig anders.



Die Darsteller in unserem Börsendrama sind auch nach dem Jahreswechsel nach wie vor die Gleichen.

Die böse Inflation, die uns Konsumenten den Tag verdirbt und laut nach Lohnanpassung rufen lässt während sich global die Finanzminister ins trainierte Fäustchen lachen, denn bevor noch irgendetwas beim Einkommen nach oben geht, ist schon die Steuer voll am Kassieren. Die pseudobeflissenen Währungshüter, die so tun müssen, als hätten sie mit Zinsen alles im Griff, während sie jedwede Kritik mit einer Steigerung der Androhung neuer Maßnahmen kontern und zur Stille verdonnern. Die Rezession, die genau aus einem solchen Zinsverhalten wohl erst entsteht. China mit monströs verschuldeten Immobilien und einer Mittelschicht, die sich bald nicht einmal mehr die Mieten leisten kann, während sie im derzeit größten globalen Virusexperiment fröhlich die Flugzeuge gen Westen entern. Und natürlich Vladimir, dem es inzwischen wohl nicht nur wegen dem doch an unsere Tür klopfenden Winter ein wenig in Moskau fröstelt. Sie alle haben uns, natürlich in wechselnder Dominanz, aber doch in steter Präsenz, das Jahr 2022 zu einem wirklich Erinnerungswerten gemacht. Well Done. Abgang.

Nun, diese Parameter und Prämissen sind geblieben. Definitiv. Aber sie werden sich heuer wohl oder übel wandeln und einige dabei ihren Schrecken verlieren. Wunschdenken? Vielleicht, aber vielleicht auch ein wenig Aktualität in dieser Erwartung:

Die Produzentenpreise kommen gerade so richtig nach unten. Ob Covid in China, eine höhere Eigenversorgung, oder nur die Angst als Lieferant auf der Preisstrecke zu bleiben - eigentlich egal, aber die Einkaufspreise, und somit auch die Verkaufspreise im produzierenden Gewerbe, haben die Tiefstwerte von Anfang 2022 bereits unterschritten. Die Inflation fällt bereits im Rückenwind massiv reduzierter Energiepreise und sollte noch deutlich tiefer laufen nachdem sich diese Energiepreise erst jetzt durch die Inflationsinkubationszeit durcharbeiten und zusätzlich durch das Wiederanlaufen der französischen Atomkraftwerke der Strompreis noch weiter fällt. Somit purzelt die Argumentationskette der Notenbanken wohl bald in sich zusammen. Wird dabei sicher als Bestätigung der erfolgreichen Zinspolitik genutzt. Soll sein. Die Rezessionsbedrohung wird dadurch wiederum gemildert. Die Chance wird wieder leben dürfen.

Natürlich bleiben ein paar Spielverderber im Raum, aber die haben Zeit sich anzupassen, und die kann man nutzen. So wird die Inflation durch die Energiepreise zwar sinken, aber sie wird durch die inzwischen erfolgten Lohnpreiserhöhungen samt scheinheiliger Parallel-Preiserhöhungen etlicher Branchen wieder unser Gast sein. Die zweite Jahreshälfte 2023 bietet sich als solches Aha-Erlebnis gerade an. Diese Inflation müsste dann auch länger bleiben, weil Lohnerhöhungen in einem solchen Arbeitsumfeld wie wir es jetzt haben, wo die Arbeitslosigkeit doch ziemlich tief ist, nicht sofort wieder sinken werden. Die bleiben und es bleibt daher teuer. Genauso wird sich Vladimir Putin nicht über Nacht von moralischen Erkenntnisgewinnen erleuchtet präsentieren und die Welt um Verzeihung bitten, bevor er Alexey Nawalny den Friedenskranz umhängt, samt beide sich selbst Wodka vom Feinsten. Dieser Weg bleibt brutal und zwingt uns zu ungewohnten Gedanken, um unsere Verteidigung zu positionieren.

Die Kapitalmärkte werden aber in diesem Umfeld wieder gute Chancen bieten. Und wir werden diese Chancen suchen und wohl auch einige davon finden. Unser Universum bleibt nicht stehen, es passt sich täglich an.

Wer bremst verliert. Und wer immer bremst bleibt stehen.