22.11.2022

Dann rettet eben die Börse den Planeten



Der Weltklimagipfel hat es wieder einmal gezeigt, am Globus gibt es kein gemeinsames Vorgehen. Jeder versucht seine Vorteile zu wahren bzw. den Anderen zu schwächen um daraus Vorteile zu generieren. Reinster Kapitalismus möge man meinen. Nicht ganz, eher wohl reinster Opportunismus. Dem Klima ist es egal, es marschiert in seine physikalisch, chemisch vorgegebene Richtung. Die Warmduscher wird’s freuen, die Menschen in Küstennähe weniger. Der Mensch als Parasit am Planeten enttarnt.

Dieser Mensch hat das Bild des Planeten zumindest an der Oberfläche deutlich geprägt, aber auch sein Verhalten immer wieder verändert, wenn es knapp wurde. Die fünf vor zwölf Regel hat da Anspruch auf Geltung, denn sonst wären Atombomben, Dioxin oder auch der saure Regen noch immer steter Gast im Repertoire des Hauptabendprogramms. Offensichtlich nähern wir uns wieder der 12er Grenze denn im Stillen beginnt ein technologischer Prozess in unsere Perspektiven zu wachsen der ein Gamechanger im Klimawandel sein könnte. Carbon Capture. Das Entfernen von Kohlendioxid aus Verbrennungsprozessen fossiler Energieträger.

Die Technik ist nicht neu. Sie wurde schon vor Jahrzehnten entwickelt und diente in erster Linie der Ölindustrie selbst, nämlich unergiebig gewordene Ölvorkommen durch CO² Injektionen im Druck zu erhöhen und somit wieder das Öl sprudeln zu lassen. Ein Grund, warum auch überwiegend flach integrierte Ölunternehmen Carbon Capture auf ihrer Palette stehen haben. Danach wurde die Kunststoffindustrie aufmerksam, weil dort kann man CO² ebenso ganz gut verwenden. Ein Vorteil, wenn man selbst Öl- und Kunststoffunternehmen in einem Ist. Und andere Industrien wie Dünger oder Lebensmittel bis hin zur Feuerwehr sind auch recht dankbare Abnehmer dieses Klimaschädlings. Selbst die ach so verdammte Autoindustrie braucht CO² weil es als Basis für Ammoniak und in Folge Harnstoff den begehrten Zusatz zur Schadstoffvermeidung bei LKW-Fahrzeugen bildet. Euro 6 LKWs würden ohne CO² nicht fahren (dürfen). Klimapolitik ist offensichtlich nicht einfach.

Und wie wird nun der Planet wieder kühler? Die Lösung liegt in der Ursache, dem Verbrennen fossiler Energieträger. Und hier sind inzwischen Kohle und Erdgas Kandidaten erster Güte, mit Carbon Capture den Druck im Kessel des Planeten zu mildern. Bis zu 68% CO² Reduktion schafft man beispielsweise bei Kohle. Die chemische Formel samt Prozessanleitung ist bekannt. Dazu braucht man aber wieder eines, was gerade ziemlich teuer geworden ist, Energie. Am besten gleich Alternativenergie, weil da geht sich die Gleichung vielleicht richtig aus. Also Windkraft oder Solar, Biogas weniger, denn dort kommt man auch nicht so ganz ohne Abgase aus. Ok, der Wind bläst auf den Bergen, am Meer und die Sonne scheint, aus Sicht Europas, am meisten in Afrika. Nachdem die Anrainerproteste gegen Windparks im vermeintlich grünsten Land Europas, Deutschland, nicht und nicht enden wollen und die Errichtung von Solaranlagen gerade in Deutschland ein masochistisch anmutender Behördenmarathon ist wird uns wohl Nordafrika gefallen müssen. Etliche Unternehmen haben bereits ihre Claims in der Wüste abgecheckt.

Es wird daher eine dreifach orientierte Schlagrichtung geben um dem CO² sinnvoll Herr (oder Dame) zu werden: die eine ist und bleibt die Vermeidung. Der Preis dafür ist hoch und siehe Elektromobilität nicht in Kürze zu gewinnen. Die zweite ist das Sammeln von CO² durch Carbon Capture in so viel wie möglichen Bereichen insbesondere der Energieerzeugung bei Kohle und Gas. Und die dritte ist CO²sinnvoll zu verwenden oder was zu viel ist sicher einlagern zu können, um dem Planeten die Ruhepause zu verschaffen um die er uns schon inständig bittet.

Etliche Unternehmen bereiten sich bereits auf diese Szenarien vor. Unterschiedlich in welcher Stufe, aber alle mit dem Ziel, am Anfang dabei zu sein um den Weg früh und somit mit Zeitvorteil zu erkunden. Ob dies direkt dem Carbon Capture gewidmete Unternehmen sind, Industriegasproduzenten, öl- oder erdgasverarbeitende Industrien oder nur jene die die Rohre oder Verdichter für künftige Einlagerungen bauen, sie alle haben den Zug der Zeit erkannt und agieren. Die Kapitalmärkte, und hier insbesondere die Aktienmärkte, werden jubeln, denn in Zukunft öffnet sich dadurch eine lösungsgetriebene Sonderkonjunktur die nicht nur die Energiesektoren, sondern auch Versorger, Industrie, Transport und Mobilitätsbereiche betrifft, die allesamt an diesem Wechsel mitarbeiten, ihn dadurch beschleunigen und natürlich auch mitverdienen könnten. Und am Ende profitieren wir, als Gast auf diesem Planeten.



22.11.2022

Dann rettet eben die Börse den Planeten



Der Weltklimagipfel hat es wieder einmal gezeigt, am Globus gibt es kein gemeinsames Vorgehen. Jeder versucht seine Vorteile zu wahren bzw. den Anderen zu schwächen um daraus Vorteile zu generieren. Reinster Kapitalismus möge man meinen. Nicht ganz, eher wohl reinster Opportunismus. Dem Klima ist es egal, es marschiert in seine physikalisch, chemisch vorgegebene Richtung. Die Warmduscher wird’s freuen, die Menschen in Küstennähe weniger. Der Mensch als Parasit am Planeten enttarnt.

Dieser Mensch hat das Bild des Planeten zumindest an der Oberfläche deutlich geprägt, aber auch sein Verhalten immer wieder verändert, wenn es knapp wurde. Die fünf vor zwölf Regel hat da Anspruch auf Geltung, denn sonst wären Atombomben, Dioxin oder auch der saure Regen noch immer steter Gast im Repertoire des Hauptabendprogramms. Offensichtlich nähern wir uns wieder der 12er Grenze denn im Stillen beginnt ein technologischer Prozess in unsere Perspektiven zu wachsen der ein Gamechanger im Klimawandel sein könnte. Carbon Capture. Das Entfernen von Kohlendioxid aus Verbrennungsprozessen fossiler Energieträger.

Die Technik ist nicht neu. Sie wurde schon vor Jahrzehnten entwickelt und diente in erster Linie der Ölindustrie selbst, nämlich unergiebig gewordene Ölvorkommen durch CO² Injektionen im Druck zu erhöhen und somit wieder das Öl sprudeln zu lassen. Ein Grund, warum auch überwiegend flach integrierte Ölunternehmen Carbon Capture auf ihrer Palette stehen haben. Danach wurde die Kunststoffindustrie aufmerksam, weil dort kann man CO² ebenso ganz gut verwenden. Ein Vorteil, wenn man selbst Öl- und Kunststoffunternehmen in einem Ist. Und andere Industrien wie Dünger oder Lebensmittel bis hin zur Feuerwehr sind auch recht dankbare Abnehmer dieses Klimaschädlings. Selbst die ach so verdammte Autoindustrie braucht CO² weil es als Basis für Ammoniak und in Folge Harnstoff den begehrten Zusatz zur Schadstoffvermeidung bei LKW-Fahrzeugen bildet. Euro 6 LKWs würden ohne CO² nicht fahren (dürfen). Klimapolitik ist offensichtlich nicht einfach.

Und wie wird nun der Planet wieder kühler? Die Lösung liegt in der Ursache, dem Verbrennen fossiler Energieträger. Und hier sind inzwischen Kohle und Erdgas Kandidaten erster Güte, mit Carbon Capture den Druck im Kessel des Planeten zu mildern. Bis zu 68% CO² Reduktion schafft man beispielsweise bei Kohle. Die chemische Formel samt Prozessanleitung ist bekannt. Dazu braucht man aber wieder eines, was gerade ziemlich teuer geworden ist, Energie. Am besten gleich Alternativenergie, weil da geht sich die Gleichung vielleicht richtig aus. Also Windkraft oder Solar, Biogas weniger, denn dort kommt man auch nicht so ganz ohne Abgase aus. Ok, der Wind bläst auf den Bergen, am Meer und die Sonne scheint, aus Sicht Europas, am meisten in Afrika. Nachdem die Anrainerproteste gegen Windparks im vermeintlich grünsten Land Europas, Deutschland, nicht und nicht enden wollen und die Errichtung von Solaranlagen gerade in Deutschland ein masochistisch anmutender Behördenmarathon ist wird uns wohl Nordafrika gefallen müssen. Etliche Unternehmen haben bereits ihre Claims in der Wüste abgecheckt.

Es wird daher eine dreifach orientierte Schlagrichtung geben um dem CO² sinnvoll Herr (oder Dame) zu werden: die eine ist und bleibt die Vermeidung. Der Preis dafür ist hoch und siehe Elektromobilität nicht in Kürze zu gewinnen. Die zweite ist das Sammeln von CO² durch Carbon Capture in so viel wie möglichen Bereichen insbesondere der Energieerzeugung bei Kohle und Gas. Und die dritte ist CO²sinnvoll zu verwenden oder was zu viel ist sicher einlagern zu können, um dem Planeten die Ruhepause zu verschaffen um die er uns schon inständig bittet.

Etliche Unternehmen bereiten sich bereits auf diese Szenarien vor. Unterschiedlich in welcher Stufe, aber alle mit dem Ziel, am Anfang dabei zu sein um den Weg früh und somit mit Zeitvorteil zu erkunden. Ob dies direkt dem Carbon Capture gewidmete Unternehmen sind, Industriegasproduzenten, öl- oder erdgasverarbeitende Industrien oder nur jene die die Rohre oder Verdichter für künftige Einlagerungen bauen, sie alle haben den Zug der Zeit erkannt und agieren. Die Kapitalmärkte, und hier insbesondere die Aktienmärkte, werden jubeln, denn in Zukunft öffnet sich dadurch eine lösungsgetriebene Sonderkonjunktur die nicht nur die Energiesektoren, sondern auch Versorger, Industrie, Transport und Mobilitätsbereiche betrifft, die allesamt an diesem Wechsel mitarbeiten, ihn dadurch beschleunigen und natürlich auch mitverdienen könnten. Und am Ende profitieren wir, als Gast auf diesem Planeten.