28.09.2021

Wetterleuchten rundum



Wir sind gerade von Inflationsgewittern umzingelt. Überall am Rande oder inmitten der Wahrnehmung steigen alle möglichen Preise. Natürlich sind es jene Preise, die am stärksten steigen, die uns gemeldet werden, und genauso natürlich folgt noch immer die beruhigenden Kommentare der uns schützenden Notenbanken oder Volkswirte die meine, dass das alles nicht so schlimm werden wird, aber das Grummeln im Bauch wird lauter.

Wir hatten ja die letzten Monate von Preisanstiegen bei Nahrungsmitteln oder Werkstoffen, die den Unterbrechungen der globalen Lieferkette ausgeliefert waren, gesehen. Von Nudeln über Fahrräder bis zum erträumten Cabrio, alles im Preis gestiegen. Alles mit dem Mascherl „kurzfristig“. Nun, inzwischen haben sich da ein paar andere Konsumgüter hinzuaddiert. Neben einer Verbreiterung bei Nahrungsmitteln auf Genussmittel wie Kaffee oder Alkohol sind es gerade die Energiepreise, die uns den kommenden Winter bereits jetzt mit Gänsehaut verknüpfen lassen. Der Basiseffekt bei Rohöl und seinen nachfolgenden Derivaten wie Diesel und Benzin ist verständlich, wir erinnern uns, da waren wir noch vor 18 Monaten kurzfristig sogar im Minus-Preis. Dass wir aktuell knapp unter 80$ das Barrel handeln, ist aber vielleicht doch ein wenig überraschend. Noch schneller und noch abrupter nach Oben ging es beim Erdgas. Eine mehr als Verfünffachung gelingt einem Rohstoffpreis ziemlich selten, und schon kaum in 9 Monaten. Genauso der Strompreis. Heuer sind es bereits 150% plus, seit einem Kalenderjahr sogar 230%. Fast möge man froh sein, dass wenigstens die Mieten nicht zweistellig ansteigen. Fakt ist aber, unser Leben wird teurer. Und nicht für ein paar Wochen, es werden im besten Fall ein paar Monate sein, die uns die Taschen leeren. Und selbst eine solche Vorstellung wäre nicht gut, denn sie würde bedeuten, dass sich die aktuell preistreibenden Ursachen Konjunkturwachstum und Konsumlust umkehren müssten und nur die anderen Preistreiber Geopolitik, Klimaschäden oder makroökonomische Gier übrigblieben.

Als gelernter Österreicher fällt es einem natürlich leicht zu bemerken, „naja, so schlimm wird’s schon nicht werden“. Und es gibt durchaus Gründe dies erwarten zu dürfen, man muss aber auch diese Gründe mit gehörig kritischer Distanz betrachten.

Da ist einmal die Politik, die es mit Sicherheit sich nicht erlauben wird, uns allen eine Strompreiserhöhung wie es der Markt eigentlich verlangen würde umzuhängen. Die Mehrheit wird sich eine Solche zwar murrend leisten können, eine Minderheit aber nicht, und bevor es kalt wird in den Zimmer-Küche Wohnungen wird eingegriffen werden. Sollen die Versorger-Unternehmen eben weniger verdienen, so die erwarteten Regulierungs-Argumente. Nun, nicht jeder Versorger ist staatlich, einige sogar an Börsen notiert, mal sehen, wie sich das beim Aktionariat niederschlagen würde. Genauso der Gas-Preis, ein noch viel staatsnäherer Rohstoff, weil auch in den meisten Industrieprozessen als Energieträger verankert. Hier wird eine Pauschalregulierung des Preises etliche Industrien vor die Frage stellen, ob sich überhaupt noch etwas verdienen lässt, wenn gestiegene Kosten nicht in gestiegene Endproduktpreise weitergegeben werden dürfen.

Und dann wird es vielleicht ganz dick kommen, wenn, und da meine ich gar nicht Österreich, die Politik bestimmt wer denn nun die billigeren Preise erhalten wird dürfen und wer nicht. China hat bereits Andeutungen gemacht und die Linie der Volksgetreuen wird bereits wieder länger. Machtspiele. Oder die Unterminierung der politischen Klima-Glaubwürdigkeit: In der EU wurden entgegen dem „grünen Diktat“ gerade in Deutschland heuer drei stillgelegte Kohlekraftwerke wieder notzugelassen. Frankreich versucht Atomstrom als klimafreundlich zu verankern und Polen ist sowieso in der Interpretation der Sauberkeit seiner Kohlekraftwerke uns Europäern immer „einen Schritt voraus“. Und last but not least droht uns Europäern, dem gemeinsamen Klimaziel entsprechend, eine weitere dauerhafte Belastung die die Industrieprozesse und somit die nachgelagerten Produkte fest im Griff hat, die CO2-Zertifikate liegen bereits nach 12 Monaten bei +180%.



28.09.2021

Wetterleuchten rundum



Wir sind gerade von Inflationsgewittern umzingelt. Überall am Rande oder inmitten der Wahrnehmung steigen alle möglichen Preise. Natürlich sind es jene Preise, die am stärksten steigen, die uns gemeldet werden, und genauso natürlich folgt noch immer die beruhigenden Kommentare der uns schützenden Notenbanken oder Volkswirte die meine, dass das alles nicht so schlimm werden wird, aber das Grummeln im Bauch wird lauter.

Wir hatten ja die letzten Monate von Preisanstiegen bei Nahrungsmitteln oder Werkstoffen, die den Unterbrechungen der globalen Lieferkette ausgeliefert waren, gesehen. Von Nudeln über Fahrräder bis zum erträumten Cabrio, alles im Preis gestiegen. Alles mit dem Mascherl „kurzfristig“. Nun, inzwischen haben sich da ein paar andere Konsumgüter hinzuaddiert. Neben einer Verbreiterung bei Nahrungsmitteln auf Genussmittel wie Kaffee oder Alkohol sind es gerade die Energiepreise, die uns den kommenden Winter bereits jetzt mit Gänsehaut verknüpfen lassen. Der Basiseffekt bei Rohöl und seinen nachfolgenden Derivaten wie Diesel und Benzin ist verständlich, wir erinnern uns, da waren wir noch vor 18 Monaten kurzfristig sogar im Minus-Preis. Dass wir aktuell knapp unter 80$ das Barrel handeln, ist aber vielleicht doch ein wenig überraschend. Noch schneller und noch abrupter nach Oben ging es beim Erdgas. Eine mehr als Verfünffachung gelingt einem Rohstoffpreis ziemlich selten, und schon kaum in 9 Monaten. Genauso der Strompreis. Heuer sind es bereits 150% plus, seit einem Kalenderjahr sogar 230%. Fast möge man froh sein, dass wenigstens die Mieten nicht zweistellig ansteigen. Fakt ist aber, unser Leben wird teurer. Und nicht für ein paar Wochen, es werden im besten Fall ein paar Monate sein, die uns die Taschen leeren. Und selbst eine solche Vorstellung wäre nicht gut, denn sie würde bedeuten, dass sich die aktuell preistreibenden Ursachen Konjunkturwachstum und Konsumlust umkehren müssten und nur die anderen Preistreiber Geopolitik, Klimaschäden oder makroökonomische Gier übrigblieben.

Als gelernter Österreicher fällt es einem natürlich leicht zu bemerken, „naja, so schlimm wird’s schon nicht werden“. Und es gibt durchaus Gründe dies erwarten zu dürfen, man muss aber auch diese Gründe mit gehörig kritischer Distanz betrachten.

Da ist einmal die Politik, die es mit Sicherheit sich nicht erlauben wird, uns allen eine Strompreiserhöhung wie es der Markt eigentlich verlangen würde umzuhängen. Die Mehrheit wird sich eine Solche zwar murrend leisten können, eine Minderheit aber nicht, und bevor es kalt wird in den Zimmer-Küche Wohnungen wird eingegriffen werden. Sollen die Versorger-Unternehmen eben weniger verdienen, so die erwarteten Regulierungs-Argumente. Nun, nicht jeder Versorger ist staatlich, einige sogar an Börsen notiert, mal sehen, wie sich das beim Aktionariat niederschlagen würde. Genauso der Gas-Preis, ein noch viel staatsnäherer Rohstoff, weil auch in den meisten Industrieprozessen als Energieträger verankert. Hier wird eine Pauschalregulierung des Preises etliche Industrien vor die Frage stellen, ob sich überhaupt noch etwas verdienen lässt, wenn gestiegene Kosten nicht in gestiegene Endproduktpreise weitergegeben werden dürfen.

Und dann wird es vielleicht ganz dick kommen, wenn, und da meine ich gar nicht Österreich, die Politik bestimmt wer denn nun die billigeren Preise erhalten wird dürfen und wer nicht. China hat bereits Andeutungen gemacht und die Linie der Volksgetreuen wird bereits wieder länger. Machtspiele. Oder die Unterminierung der politischen Klima-Glaubwürdigkeit: In der EU wurden entgegen dem „grünen Diktat“ gerade in Deutschland heuer drei stillgelegte Kohlekraftwerke wieder notzugelassen. Frankreich versucht Atomstrom als klimafreundlich zu verankern und Polen ist sowieso in der Interpretation der Sauberkeit seiner Kohlekraftwerke uns Europäern immer „einen Schritt voraus“. Und last but not least droht uns Europäern, dem gemeinsamen Klimaziel entsprechend, eine weitere dauerhafte Belastung die die Industrieprozesse und somit die nachgelagerten Produkte fest im Griff hat, die CO2-Zertifikate liegen bereits nach 12 Monaten bei +180%.