27.07.2021

Dividenden als Maßstab der Glaubwürdigkeit



Jetzt ist es raus. Die EZB hat uns wieder erlaubt Dividenden von Banken zu erhalten. Welch ein Segen. Mit vor Verkrampfung knirschenden Zähnen wurde ein wohlformulierter „Freibrief“ kommuniziert, der eigentlich keiner sein sollte aber doch einer sein muss. Warum so verschlungen formuliert? Nun, die EZB hat den Banken ab 1. Oktober wieder die Aufnahme von Dividendenausschüttungen erlaubt, aber eine sorgfältige Vorgangsweise (das Wort „prudent“ ist hier bewusst gewählt worden) vorausgesetzt. Eine andere Möglichkeit als die Erlaubnis hätte die EZB auch gar nicht gehabt, denn davor hatten in USA ihre Bankenstresstests veröffentlicht, alle positiv, in UK detto, und beide Staaten haben sofort ihren Schutzbefohlenen die Freiheit selbst zu entscheiden wem sie was ausschütten wiedergegeben. Und zwar pauschal. Ganz nach dem Motto, „ihr seid erwachsen und wisst was ihr tut“. Die EU, und damit die EZB, wollte sicher anders, weil eben die Rhetorik der ganzen letzten Jahre eindeutig in die Richtung „Regulierung von Dividenden“ gelaufen ist, aber am globalen Markt wäre das zum Bankencrash samt anschließender Revolution verkommen. Also gute Miene zum guten Spiel.

Der Bankensektor ist aber damit noch nicht aus dem Schlimmsten heraus, denn jetzt, gerade jetzt, gilt es die vorherigen Versprechen auch einzuhalten. Selbst wenn es um Ausschüttungen geht, die das „normale“ Maß übersteigen. Der Grund liegt auf der Hand. Vielleicht haben sich die InvestorInnen in Zeiten von Negativzinsen an die relative Ertragslosigkeit gewöhnt und sie sind vielleicht sogar schon zufrieden mit einer normal hohen Dividende. Den Rest könnte man sich ja in der Bilanz für Allesmögliche sparen. Genau diese Vorgangsweisen werden jetzt still und leise auf den Prüfstand der Kapitalmärkte gelegt. Wer spielt ehrlich, wer hat Angst vor der EZB, wer tut so als hätte er Angst, um sich Reserven zu erhalten, und wer schätzt und achtet das Recht seiner Eigentümer. Denn wenn man das Alles im Limbischen System (unserem emotionalen Zentrum) verarbeitet, bleibt schon ein ziemlicher Adrenalinstau übrig. Es ist nämlich jetzt, nach Erkenntnis, dass die Banken auch in COVID-19-Zeiten gut gearbeitet hatten und auch Dank der EZB keine Geldverknappung entstanden ist - was sich die EZB aber mit Negativzinsen nach wie vor recht happig „bezahlen“ lässt -, die Zeit gekommen, die Eigentümerrechte wieder in Erinnerung zu rufen. Wir Aktionäre haben nicht freiwillig auf unsere Dividendenansprüche verzichtet. Sie wurden uns quasi aberkannt. Aus Gründen, die sich jetzt - Gottseidank - als nichtzutreffend herausgestellt haben, auch weil wir in die richtigen Unternehmen, die die Krise meistern konnten, investiert hatten,. Alles gut, wenn diese Rechte jetzt wieder voll einsetzen. Alles schlecht, wenn sie dies plötzlich doch nicht, sondern vielleicht, aber wenn, weil schon, dann nicht vielleicht etwas weniger  dürfen.

Dividenden werden für uns Alle, ob InvestorInnen, EmittentInnen, Banken, Versicherungen, Pensionskassen, sogar Politik, immer wichtiger werden. Unser ertragloses von Inflation umzingeltes Rentenumfeld gibt nicht mehr her. Sich als Oberkontrolleur die Rosinen herauszupicken, das private Kapital ins inflatorische Negativloch zu werfen, und den Rest als zwingend zu kontrollierendes Risiko pauschal zu definieren, um der Verantwortung und auch der Parallelveranlagung zu entgehen, muss öffentlich erkannt und adressiert werden, damit es am Ende gar nicht passiert. Dividenden werden als direkter Ertrag für investiertes Risiko mehr und mehr ins Bewusstsein von Volkswirtschaften eintreten (müssen). Den Zins, den Kupon, die Rente aus festverzinslichen Wertpapieren wird es ohne Risiko auf längere Zeit, gerade nach der letzten EZB-Sitzung, nicht geben. Dividenden nehmen die Stafette auf.

Gerade Bankaktien haben jetzt die Chance, aufgrund der Aufhebung der bisherigen Dividenden“Verbote“ endlich wieder zu glänzen. Sie sollten sich der Aufmerksamkeit der Märkte sehr bewusst sein.



27.07.2021

Dividenden als Maßstab der Glaubwürdigkeit



Jetzt ist es raus. Die EZB hat uns wieder erlaubt Dividenden von Banken zu erhalten. Welch ein Segen. Mit vor Verkrampfung knirschenden Zähnen wurde ein wohlformulierter „Freibrief“ kommuniziert, der eigentlich keiner sein sollte aber doch einer sein muss. Warum so verschlungen formuliert? Nun, die EZB hat den Banken ab 1. Oktober wieder die Aufnahme von Dividendenausschüttungen erlaubt, aber eine sorgfältige Vorgangsweise (das Wort „prudent“ ist hier bewusst gewählt worden) vorausgesetzt. Eine andere Möglichkeit als die Erlaubnis hätte die EZB auch gar nicht gehabt, denn davor hatten in USA ihre Bankenstresstests veröffentlicht, alle positiv, in UK detto, und beide Staaten haben sofort ihren Schutzbefohlenen die Freiheit selbst zu entscheiden wem sie was ausschütten wiedergegeben. Und zwar pauschal. Ganz nach dem Motto, „ihr seid erwachsen und wisst was ihr tut“. Die EU, und damit die EZB, wollte sicher anders, weil eben die Rhetorik der ganzen letzten Jahre eindeutig in die Richtung „Regulierung von Dividenden“ gelaufen ist, aber am globalen Markt wäre das zum Bankencrash samt anschließender Revolution verkommen. Also gute Miene zum guten Spiel.

Der Bankensektor ist aber damit noch nicht aus dem Schlimmsten heraus, denn jetzt, gerade jetzt, gilt es die vorherigen Versprechen auch einzuhalten. Selbst wenn es um Ausschüttungen geht, die das „normale“ Maß übersteigen. Der Grund liegt auf der Hand. Vielleicht haben sich die InvestorInnen in Zeiten von Negativzinsen an die relative Ertragslosigkeit gewöhnt und sie sind vielleicht sogar schon zufrieden mit einer normal hohen Dividende. Den Rest könnte man sich ja in der Bilanz für Allesmögliche sparen. Genau diese Vorgangsweisen werden jetzt still und leise auf den Prüfstand der Kapitalmärkte gelegt. Wer spielt ehrlich, wer hat Angst vor der EZB, wer tut so als hätte er Angst, um sich Reserven zu erhalten, und wer schätzt und achtet das Recht seiner Eigentümer. Denn wenn man das Alles im Limbischen System (unserem emotionalen Zentrum) verarbeitet, bleibt schon ein ziemlicher Adrenalinstau übrig. Es ist nämlich jetzt, nach Erkenntnis, dass die Banken auch in COVID-19-Zeiten gut gearbeitet hatten und auch Dank der EZB keine Geldverknappung entstanden ist - was sich die EZB aber mit Negativzinsen nach wie vor recht happig „bezahlen“ lässt -, die Zeit gekommen, die Eigentümerrechte wieder in Erinnerung zu rufen. Wir Aktionäre haben nicht freiwillig auf unsere Dividendenansprüche verzichtet. Sie wurden uns quasi aberkannt. Aus Gründen, die sich jetzt - Gottseidank - als nichtzutreffend herausgestellt haben, auch weil wir in die richtigen Unternehmen, die die Krise meistern konnten, investiert hatten,. Alles gut, wenn diese Rechte jetzt wieder voll einsetzen. Alles schlecht, wenn sie dies plötzlich doch nicht, sondern vielleicht, aber wenn, weil schon, dann nicht vielleicht etwas weniger  dürfen.

Dividenden werden für uns Alle, ob InvestorInnen, EmittentInnen, Banken, Versicherungen, Pensionskassen, sogar Politik, immer wichtiger werden. Unser ertragloses von Inflation umzingeltes Rentenumfeld gibt nicht mehr her. Sich als Oberkontrolleur die Rosinen herauszupicken, das private Kapital ins inflatorische Negativloch zu werfen, und den Rest als zwingend zu kontrollierendes Risiko pauschal zu definieren, um der Verantwortung und auch der Parallelveranlagung zu entgehen, muss öffentlich erkannt und adressiert werden, damit es am Ende gar nicht passiert. Dividenden werden als direkter Ertrag für investiertes Risiko mehr und mehr ins Bewusstsein von Volkswirtschaften eintreten (müssen). Den Zins, den Kupon, die Rente aus festverzinslichen Wertpapieren wird es ohne Risiko auf längere Zeit, gerade nach der letzten EZB-Sitzung, nicht geben. Dividenden nehmen die Stafette auf.

Gerade Bankaktien haben jetzt die Chance, aufgrund der Aufhebung der bisherigen Dividenden“Verbote“ endlich wieder zu glänzen. Sie sollten sich der Aufmerksamkeit der Märkte sehr bewusst sein.