01.12.2020

Paradigmenwechsel am Energiemarkt



Das Geschäftsmodell für Öl-Gesellschaften ist angeknackst. Die Zeit, in der man satt von billiger Förderung und teurem Verkauf der Freiheit an der Tankstelle leben konnte, erscheint gefährdet, wenn nicht vorbei. In die Werbung und die Träume der Konsumenten mischt sich immer mehr grünes Bewusstsein. Die Angst um unseren Planeten wirkt hier am stärksten. Ölmultis hat man lange Zeit mit Goldminen verglichen. Das Modell ist ähnlich strukturiert. Es geht bei beiden darum etwas aus dem Boden zu holen, das andere nicht so einfach können, Begehrlichkeiten zu wecken und schon läuft die Maschine. So entstehen Monopole. Doch das geht auch anders. Monopole und Abhängigkeiten können auch verordnet werden oder sie finden sich in einer gemeinsamen Weltanschauung. Und jetzt sind wir so weit. Aus dem Öl-Modell wird ein Strom-Modell. Da wird jetzt Vieles anders.

Wie so etwas geht können wir die letzten Jahre ja erkennen. Zuerst muss der Öl-Verbraucher in Zweifel gestürzt werden. Volkswagen hat hier unschätzbare Hilfestellung geleistet und dies sogar doppelt, denn nicht nur die Trickserei, sondern auch die Art des Schuldeingeständnisses und die Verarbeitung des Dieselskandals (wo bitte ist übrigens der skandal-motivierte Aufschrei bei versprochenen Internet-Breitbandleistungen, medizinischen Wirkstoffen, Homöopathie, Verpackungsinhalten, Politik, … ?) war für einen globalen Konzern, ja einer globalen Industrie, komplett unwürdig und fast schon verdächtig kleinlaut. Begleitet von Feinstaub-Empörung ging‘s ohne Widerstand gleich dem Verbrennungsmotorimage an den Kragen. Nachdem dies passiert ist müssen jetzt die Alternativen laut gepredigt werden. Ein Suberwuzzi-Image hilft da als Beschleuniger ganz besonders. Gerade ein Elon Musk, dessen Elektroauto-Firma Tesla mit gerade mal 500.000 produzierten Autos die ganze Industrie vor sich her treibt und dessen Genialität sich insbesondere in der Analyse des Fahrerverhaltens samt dessen Konsumgewohnheiten, samt cashwirksamem Verkauf dieser Daten, ergötzt, ist so eine Ikone der kommenden Wandlung. Der macht ja offensichtlich alles richtig und wer auf dessen Linie fährt, der fährt daher richtig, oder? Also muss man sich beim Wandel von Öl zu Strom auch gut fühlen selbst wenn die darin versteckten Lügen wie CO² Neutralität oder Atomstrom included nur knapp unter der Oberfläche tanzen.

Let’s face it, Strom wird das neue Öl werden. Die Politik hat bereits die Weichen dafür gestellt. Die neue CO²-Verordnung, die Subventionen für Elektro-Autos, die Polarisierung von alternativer Energie bis hin zu kommenden Steuerbestrafungen für Verbrennungsmotoren. Der Weg ist gelegt.

ABER, dies alles wird nicht ohne Schmerzen abgehen. Auch wenn wir uns dabei jetzt so gut fühlen, endlich unserem Planeten etwas Gutes zu tun. Das Erwachen danach ist aber fix, denn die Erkenntnis, dass Grün nicht wirklich grün ist, die wird kommen. Die offenen Fragen werden gerade immer mehr zu Antworten: Ob die Stromnetze all dies überhaupt schaffen, ob die Stromerzeugung den grünen Willen überhaupt mittelfristig erfüllen kann und ob die Technik uns nicht noch viel zu viel verspricht, wird gerade zum Nein-Erkenntnisgewinn.

Eines ist dabei zusätzlich noch hinunter zu schlucken. Die Logik ist auf dem Weg zum grünen Planeten noch immer nicht dominant. Wird es wohl auch nicht werden. Sonst wären die Kohlekraftwerke und nicht der VW-Diesel-PKW at forefront of attention. Und die Feinstaubdiskussion wäre auch in ihrer eigenen Argumentationsdummheit erstickt, sofern man nicht mehr verhehlen kann, woher der Dreck wirklich stammt - von Kohle, Industrie, Massentierhaltung und ganz genau auch, aber nicht primär, dem Verkehr. Der CO² Fußabdruck eines Elektroautos ist so massiv negativ, dass dagegen ein Diesel-Verbrenner wie ein Perpetuum Mobile glänzt. Ist aber egal, selbst wenn sich der kollektive Energiemix über die nächsten Jahre kaum ändern wird, das Prinzip Strom ist fixiert. Da muss der Planet jetzt durch.



01.12.2020

Paradigmenwechsel am Energiemarkt



Das Geschäftsmodell für Öl-Gesellschaften ist angeknackst. Die Zeit, in der man satt von billiger Förderung und teurem Verkauf der Freiheit an der Tankstelle leben konnte, erscheint gefährdet, wenn nicht vorbei. In die Werbung und die Träume der Konsumenten mischt sich immer mehr grünes Bewusstsein. Die Angst um unseren Planeten wirkt hier am stärksten. Ölmultis hat man lange Zeit mit Goldminen verglichen. Das Modell ist ähnlich strukturiert. Es geht bei beiden darum etwas aus dem Boden zu holen, das andere nicht so einfach können, Begehrlichkeiten zu wecken und schon läuft die Maschine. So entstehen Monopole. Doch das geht auch anders. Monopole und Abhängigkeiten können auch verordnet werden oder sie finden sich in einer gemeinsamen Weltanschauung. Und jetzt sind wir so weit. Aus dem Öl-Modell wird ein Strom-Modell. Da wird jetzt Vieles anders.

Wie so etwas geht können wir die letzten Jahre ja erkennen. Zuerst muss der Öl-Verbraucher in Zweifel gestürzt werden. Volkswagen hat hier unschätzbare Hilfestellung geleistet und dies sogar doppelt, denn nicht nur die Trickserei, sondern auch die Art des Schuldeingeständnisses und die Verarbeitung des Dieselskandals (wo bitte ist übrigens der skandal-motivierte Aufschrei bei versprochenen Internet-Breitbandleistungen, medizinischen Wirkstoffen, Homöopathie, Verpackungsinhalten, Politik, … ?) war für einen globalen Konzern, ja einer globalen Industrie, komplett unwürdig und fast schon verdächtig kleinlaut. Begleitet von Feinstaub-Empörung ging‘s ohne Widerstand gleich dem Verbrennungsmotorimage an den Kragen. Nachdem dies passiert ist müssen jetzt die Alternativen laut gepredigt werden. Ein Suberwuzzi-Image hilft da als Beschleuniger ganz besonders. Gerade ein Elon Musk, dessen Elektroauto-Firma Tesla mit gerade mal 500.000 produzierten Autos die ganze Industrie vor sich her treibt und dessen Genialität sich insbesondere in der Analyse des Fahrerverhaltens samt dessen Konsumgewohnheiten, samt cashwirksamem Verkauf dieser Daten, ergötzt, ist so eine Ikone der kommenden Wandlung. Der macht ja offensichtlich alles richtig und wer auf dessen Linie fährt, der fährt daher richtig, oder? Also muss man sich beim Wandel von Öl zu Strom auch gut fühlen selbst wenn die darin versteckten Lügen wie CO² Neutralität oder Atomstrom included nur knapp unter der Oberfläche tanzen.

Let’s face it, Strom wird das neue Öl werden. Die Politik hat bereits die Weichen dafür gestellt. Die neue CO²-Verordnung, die Subventionen für Elektro-Autos, die Polarisierung von alternativer Energie bis hin zu kommenden Steuerbestrafungen für Verbrennungsmotoren. Der Weg ist gelegt.

ABER, dies alles wird nicht ohne Schmerzen abgehen. Auch wenn wir uns dabei jetzt so gut fühlen, endlich unserem Planeten etwas Gutes zu tun. Das Erwachen danach ist aber fix, denn die Erkenntnis, dass Grün nicht wirklich grün ist, die wird kommen. Die offenen Fragen werden gerade immer mehr zu Antworten: Ob die Stromnetze all dies überhaupt schaffen, ob die Stromerzeugung den grünen Willen überhaupt mittelfristig erfüllen kann und ob die Technik uns nicht noch viel zu viel verspricht, wird gerade zum Nein-Erkenntnisgewinn.

Eines ist dabei zusätzlich noch hinunter zu schlucken. Die Logik ist auf dem Weg zum grünen Planeten noch immer nicht dominant. Wird es wohl auch nicht werden. Sonst wären die Kohlekraftwerke und nicht der VW-Diesel-PKW at forefront of attention. Und die Feinstaubdiskussion wäre auch in ihrer eigenen Argumentationsdummheit erstickt, sofern man nicht mehr verhehlen kann, woher der Dreck wirklich stammt - von Kohle, Industrie, Massentierhaltung und ganz genau auch, aber nicht primär, dem Verkehr. Der CO² Fußabdruck eines Elektroautos ist so massiv negativ, dass dagegen ein Diesel-Verbrenner wie ein Perpetuum Mobile glänzt. Ist aber egal, selbst wenn sich der kollektive Energiemix über die nächsten Jahre kaum ändern wird, das Prinzip Strom ist fixiert. Da muss der Planet jetzt durch.