25.06.2019

TINA, Trump Collar, Trade, … die Tripple „T“s der Börsen.



Die Börsen stehen aktuell stark unter dem Einfluss obiger Themenhalter. Im globalen Wettbewerb um den stärksten Einfluss auf das Sentiment der Kapitalmärkte haben diese drei „T“s aktuell gewonnen. Natürlich bleibt der Rest, wie Iran, Brexit, Nordkorea oder Feinstaub als „Potential“ für künftige Manöver, aber derzeit gehört die Welt den Tripple „T“s. Was sind nun diese Drei?

TINA ist nichts anderes als die Abkürzung für „There Is No Alternative“. Gemeint ist damit der Investitionsdruck vieler professioneller Anleger, die nicht mehr wissen, was sie kaufen sollen. Hintergrund hierfür ist ein ganz gewaltiger Missstand, nämlich jener, dass es etlichen Investorenschichten egal zu sein scheint, mit welchen Investments bzw. Bewertungen von Investments, sie es gerade zu tun haben. Ob es Bonds mit Negativrenditen sind, Aktien die nicht mehr fundamental sondern nur mehr nach Liquidität selektiert werden dürfen, oder ob gar gleich ganze Sammelgruppen wie beispielsweise die so tollen ETF’s als einzige Alternative gelten dürfen. Im Effekt wird ein Ungleichgewicht dadurch immer ungleicher. Quasi, je länger die Bonds performen, umso länger kauft man sie. Ob die Rendite negativ ist oder nicht, spielt keine Rolle. Ein eigentlich unfassbarer Tatbestand. Als Analogie - wie ein Auto das man mit einem Reifen weniger aus der Werkstatt bekommt und noch stolz darauf ist. Quasi der Standardsatz: mögen sich künftige Generationen über den Sinn solcher Investments den Kopf zerbrechen, wir machen es weil es uns das System befiehlt. Zum 100. Mal hat der Kaiser keine Kleider an.

Trump Collar dürfte von Morgan Stanley „erfunden“ worden sein., Ein „Collar“, also übersetzt ein „Kragen“, ist ein Investment das eine Untergrenze, den Floor und eine Obergrenze, den Cap hat, dazwischen entsteht der Collar. Auf die Agitationen das aktuellen US-Präsidenten angewandt bemerkt man, dass jedes Mal, wenn die Märkte durch irgendwelche seiner Drohungen oder Ankündigungen ins Tief rutschen, kommt sofort ein positives Momentum durch irgendwelche „good comments“ oder „best friends“. Wenn dagegen die Märkte zu euphorisch sind, kämpft er wieder „den Kampf des Gerechten“ gegen jeden auf diesem Planeten. Investmentbehaviour am Gängelband. Eigentlich kein Wunder wenn man diese Interpretation überlegt, weiß man doch, dass einer der wichtigsten Berater des Herrn Donald Trump ein erfolgreicher ehemaliger Hedgefundmanager ist.

Last but not least, das Erbe all dieser Unzulänglichkeiten, Trade. Der Handelskrieg und die Implikationen dessen erreichen mittlerweile die jeweiligen Konjunkturkreise. Deutschland bremst sich ein, Europa ist sowieso seit Jahren ohne globales Vertrauen, China senkt seine Wachstumsprognosen (aber es wächst nach wie vor) und die USA spüren plötzlich das Echo der vorab bejubelten Tariferhöhungen in Form eines gewaltigen heimischen Wachstumsstopps. Zum obigen Thema (Collar) passt dann natürlich dazu, dass laut Mr. President daran nur allein und einzig die FED Schuld hat.

Anyhow, die Kapitalmärkte stehen aktuell im Einfluss dieser teilweise absurd anmutenden Imponderabilien. Viele ziehen sich immer mehr auf Formulierungen von Investmentgrundsätzen zurück. Das Performanceziel verschwindet dabei weil es geht nur mehr darum bestimmte, zu anderen Zeiten gefasste, Regeln einzuhalten. Wer immer schon Bonds gekauft hat, sucht Gründe warum das auch jetzt noch sinnvoll ist selbst wenn das Großhirn Alarm schreit. Wie war das noch vor der Finanzkrise als beispielsweise jede zweite Gemeinde in Zinsswaps und Währungsderivaten ihre wahre Bestimmung gesehen hatte, nur weil niemand Stopp gerufen hatte? Kritik oder Vernunft war auch damals nicht gesucht. Man darf sich daher bei all diesen Portfolien auf ein gewaltiges Kopfweh gefasst machen, wenn sich einmal diese Nebel lichten.

Für analytische Geister ein Grund mehr sich nicht ins Bockshorn jagen zu lassen und die fundamentalen Grundsätze, selbst dann, wenn die Märkte genau das Gegenteil predigen, nicht aus den Augen zu verlieren.

Was Gut ist muss auch Gut bleiben dürfen.



25.06.2019

TINA, Trump Collar, Trade, … die Tripple „T“s der Börsen.



Die Börsen stehen aktuell stark unter dem Einfluss obiger Themenhalter. Im globalen Wettbewerb um den stärksten Einfluss auf das Sentiment der Kapitalmärkte haben diese drei „T“s aktuell gewonnen. Natürlich bleibt der Rest, wie Iran, Brexit, Nordkorea oder Feinstaub als „Potential“ für künftige Manöver, aber derzeit gehört die Welt den Tripple „T“s. Was sind nun diese Drei?

TINA ist nichts anderes als die Abkürzung für „There Is No Alternative“. Gemeint ist damit der Investitionsdruck vieler professioneller Anleger, die nicht mehr wissen, was sie kaufen sollen. Hintergrund hierfür ist ein ganz gewaltiger Missstand, nämlich jener, dass es etlichen Investorenschichten egal zu sein scheint, mit welchen Investments bzw. Bewertungen von Investments, sie es gerade zu tun haben. Ob es Bonds mit Negativrenditen sind, Aktien die nicht mehr fundamental sondern nur mehr nach Liquidität selektiert werden dürfen, oder ob gar gleich ganze Sammelgruppen wie beispielsweise die so tollen ETF’s als einzige Alternative gelten dürfen. Im Effekt wird ein Ungleichgewicht dadurch immer ungleicher. Quasi, je länger die Bonds performen, umso länger kauft man sie. Ob die Rendite negativ ist oder nicht, spielt keine Rolle. Ein eigentlich unfassbarer Tatbestand. Als Analogie - wie ein Auto das man mit einem Reifen weniger aus der Werkstatt bekommt und noch stolz darauf ist. Quasi der Standardsatz: mögen sich künftige Generationen über den Sinn solcher Investments den Kopf zerbrechen, wir machen es weil es uns das System befiehlt. Zum 100. Mal hat der Kaiser keine Kleider an.

Trump Collar dürfte von Morgan Stanley „erfunden“ worden sein., Ein „Collar“, also übersetzt ein „Kragen“, ist ein Investment das eine Untergrenze, den Floor und eine Obergrenze, den Cap hat, dazwischen entsteht der Collar. Auf die Agitationen das aktuellen US-Präsidenten angewandt bemerkt man, dass jedes Mal, wenn die Märkte durch irgendwelche seiner Drohungen oder Ankündigungen ins Tief rutschen, kommt sofort ein positives Momentum durch irgendwelche „good comments“ oder „best friends“. Wenn dagegen die Märkte zu euphorisch sind, kämpft er wieder „den Kampf des Gerechten“ gegen jeden auf diesem Planeten. Investmentbehaviour am Gängelband. Eigentlich kein Wunder wenn man diese Interpretation überlegt, weiß man doch, dass einer der wichtigsten Berater des Herrn Donald Trump ein erfolgreicher ehemaliger Hedgefundmanager ist.

Last but not least, das Erbe all dieser Unzulänglichkeiten, Trade. Der Handelskrieg und die Implikationen dessen erreichen mittlerweile die jeweiligen Konjunkturkreise. Deutschland bremst sich ein, Europa ist sowieso seit Jahren ohne globales Vertrauen, China senkt seine Wachstumsprognosen (aber es wächst nach wie vor) und die USA spüren plötzlich das Echo der vorab bejubelten Tariferhöhungen in Form eines gewaltigen heimischen Wachstumsstopps. Zum obigen Thema (Collar) passt dann natürlich dazu, dass laut Mr. President daran nur allein und einzig die FED Schuld hat.

Anyhow, die Kapitalmärkte stehen aktuell im Einfluss dieser teilweise absurd anmutenden Imponderabilien. Viele ziehen sich immer mehr auf Formulierungen von Investmentgrundsätzen zurück. Das Performanceziel verschwindet dabei weil es geht nur mehr darum bestimmte, zu anderen Zeiten gefasste, Regeln einzuhalten. Wer immer schon Bonds gekauft hat, sucht Gründe warum das auch jetzt noch sinnvoll ist selbst wenn das Großhirn Alarm schreit. Wie war das noch vor der Finanzkrise als beispielsweise jede zweite Gemeinde in Zinsswaps und Währungsderivaten ihre wahre Bestimmung gesehen hatte, nur weil niemand Stopp gerufen hatte? Kritik oder Vernunft war auch damals nicht gesucht. Man darf sich daher bei all diesen Portfolien auf ein gewaltiges Kopfweh gefasst machen, wenn sich einmal diese Nebel lichten.

Für analytische Geister ein Grund mehr sich nicht ins Bockshorn jagen zu lassen und die fundamentalen Grundsätze, selbst dann, wenn die Märkte genau das Gegenteil predigen, nicht aus den Augen zu verlieren.

Was Gut ist muss auch Gut bleiben dürfen.