23.04.2019

Wir werden Smart



Das strahlende Wetter der Osterfeiertage noch auf der Haut, die Kalorien darunter und den Kopf noch mit Restgedanken gefüllt, die so ganz nach Urlaub klingen. Solche Tage dienen der geistigen Planung, man findet die Zeit sich endlich um jene Gedanken zu kümmern, die davor ins hinterste Eck des Großhirns verschoben wurden. Möbelhäuser, Onlineshops und Reisebüros lieben die Tage danach.

Mit den Gedanken abzuschweifen ist angeblich ein biologischer Reinigungsprozess. So wie das Träumen auch, dient es dazu sich von Ballast einer immer wiederkehrenden Problemstellung zu befreien, Frühjahrsputz im Kopf. Und wenn man schon beim Planen ist, ergibt sich auch eine Parallele zu einem anderen, weit größeren Thema: unsere Städte befinden sich inzwischen genauso beim Frühjahrsputz im Kopf. Sie wollen „smarter“ werden.

Wer nun an irgendwelche oberflächlichen Wahlkampfslogans denkt, dem kann man nicht böse sein, es liegt nach all den Ereignissen und Erfahrungen der letzten Jahre auf der Hand, in diese Richtung zu denken. In Wahrheit liegt aber ein echter und intensiver Prozess hinter der Entscheidung zur Smart City. Unsere Ansprüche als Menschen und Konsumenten sind inzwischen so hoch geworden, dass daran sogar gar kein Weg mehr vorüber geht.

Was heißt es nun, als Stadt „smart“ zu sein. Was genügt da schon, bzw. was braucht es um ein solches Adjektiv zu erlangen? Es ist interessant, dass es ein echtes Prozedere dafür gar nicht gibt. Es gibt keine ISO Norm, keine aufsichtsrechtliche Erfüllungsliste, keinen Stempel, den man sich irgendwie besorgen kann. Es ist ein Prozess, der in seinem Umfang einer echten Wandlung innerhalb von Städten entspricht, der zum Zweck hat, ebendiese Stadt effizienter, fortschrittlicher und nachhaltiger zu machen. „Lebenswert“ als Wettbewerbsfaktor.

Der Druck in diese Richtung ist sehr hoch, auch weil er aus völlig unterschiedlichen Richtungen kommt. Da ist die technologische Entwicklung die einerseits Lösungen schafft, andererseits aber auch den Bedarf steigert. Da ist die ethisch moralische Entwicklung, die immer mehr das Thema „Nachhaltigkeit“ adressiert. Und da ist auch der steigende Kostendruck, der Kommunen zu höherer Effizienz zwingt. Und wer das alles umsetzen will, bzw. muss, der erkennt, dass da etwas Großes auf uns zukommt.

Die Ansatzpunkte sind vielfältig und bereits in Umsetzung. Da ist der Energie- und Wasserhaushalt, der immer mehr digitalisiert wurde und wird. Da kommt 5G, das die Erkenntnis aus digitalen Fabriken als Leitbilddigitaler Städte ermöglichen wird. Genauso die Mobilitätsansprüche, die bereits weit über die exakte Zeitangabe öffentlicher Verkehrsmittel hinausgehen, weil Parkplatzwesen, halb- oder ganzautomatisierte Autos und intelligente Verkehrsleitsysteme jetzt schon in die Norm drängen. Zusätzlich greifen die gestiegenen Sicherheitsbedürfnisse immer stärker in die Mobilitätsüberwachung ein. Verkehrsleitzentralen, Vignettenkontrolle, Städtemaut sind hier doppelbödige Signale.

Smart bedingt keine Größenordnung. Am Globus gibt es laut Studien bereits 12 Städte die als „smart“ gelten, und Wien kommt in einigen Rankings sogar bereits als Vorzeigestadt vor. Und es ist jede Menge Geld im Spiel. Die globalen Investitionen in Richtung „Smart-City“ liegen derzeit bei 1 Billion Euro. In 8 Jahren sollen es bereits 2 Billionen sein. Ob sich die Städte diese Summen leisten können, ist nicht mehr die Frage mit oberster Priorität, weit wichtiger ist geworden, es rasch zu tun. Die globale Urbanisierung schreitet nämlich weiter voran. 60% der Weltbevölkerung lebt bereits in Städten. In 20 Jahren sollen es bereits 70% sein. Dies, in Verbindung mit dem grundsätzlichen Bevölkerungswachstum betrachtet, beleuchtet den notwendigen Prozess. Monsterstädte wie Chongqing oder Mexico City prägen bereits jetzt die teilweise beängstigenden Zukunftsvorstellungen. In 10 Jahren werden die 8 größten Städte der Welt alle in Asien sein. Der Bedarf an „Lösung“ springt förmlich ins Auge. Diese Lösungskompetenz kommt in erfreulich hohem Maße aus Europa. Unsere Industrien sind auf Effizienz und Qualität im Management einer Stadt trainiert. In unser Kapitalmarkbild wird sich dieser industrielle Mega-Trend immer stärker einbinden. Analysen und Reports werden sich sichtbarer dem „Smart-Faktor“ widmen und auch die Wachstumsperspektiven werden weit intensiver von dieser Perspektive dominiert werden.

Silicon Valley bekommt Konkurrenz.



23.04.2019

Wir werden Smart



Das strahlende Wetter der Osterfeiertage noch auf der Haut, die Kalorien darunter und den Kopf noch mit Restgedanken gefüllt, die so ganz nach Urlaub klingen. Solche Tage dienen der geistigen Planung, man findet die Zeit sich endlich um jene Gedanken zu kümmern, die davor ins hinterste Eck des Großhirns verschoben wurden. Möbelhäuser, Onlineshops und Reisebüros lieben die Tage danach.

Mit den Gedanken abzuschweifen ist angeblich ein biologischer Reinigungsprozess. So wie das Träumen auch, dient es dazu sich von Ballast einer immer wiederkehrenden Problemstellung zu befreien, Frühjahrsputz im Kopf. Und wenn man schon beim Planen ist, ergibt sich auch eine Parallele zu einem anderen, weit größeren Thema: unsere Städte befinden sich inzwischen genauso beim Frühjahrsputz im Kopf. Sie wollen „smarter“ werden.

Wer nun an irgendwelche oberflächlichen Wahlkampfslogans denkt, dem kann man nicht böse sein, es liegt nach all den Ereignissen und Erfahrungen der letzten Jahre auf der Hand, in diese Richtung zu denken. In Wahrheit liegt aber ein echter und intensiver Prozess hinter der Entscheidung zur Smart City. Unsere Ansprüche als Menschen und Konsumenten sind inzwischen so hoch geworden, dass daran sogar gar kein Weg mehr vorüber geht.

Was heißt es nun, als Stadt „smart“ zu sein. Was genügt da schon, bzw. was braucht es um ein solches Adjektiv zu erlangen? Es ist interessant, dass es ein echtes Prozedere dafür gar nicht gibt. Es gibt keine ISO Norm, keine aufsichtsrechtliche Erfüllungsliste, keinen Stempel, den man sich irgendwie besorgen kann. Es ist ein Prozess, der in seinem Umfang einer echten Wandlung innerhalb von Städten entspricht, der zum Zweck hat, ebendiese Stadt effizienter, fortschrittlicher und nachhaltiger zu machen. „Lebenswert“ als Wettbewerbsfaktor.

Der Druck in diese Richtung ist sehr hoch, auch weil er aus völlig unterschiedlichen Richtungen kommt. Da ist die technologische Entwicklung die einerseits Lösungen schafft, andererseits aber auch den Bedarf steigert. Da ist die ethisch moralische Entwicklung, die immer mehr das Thema „Nachhaltigkeit“ adressiert. Und da ist auch der steigende Kostendruck, der Kommunen zu höherer Effizienz zwingt. Und wer das alles umsetzen will, bzw. muss, der erkennt, dass da etwas Großes auf uns zukommt.

Die Ansatzpunkte sind vielfältig und bereits in Umsetzung. Da ist der Energie- und Wasserhaushalt, der immer mehr digitalisiert wurde und wird. Da kommt 5G, das die Erkenntnis aus digitalen Fabriken als Leitbilddigitaler Städte ermöglichen wird. Genauso die Mobilitätsansprüche, die bereits weit über die exakte Zeitangabe öffentlicher Verkehrsmittel hinausgehen, weil Parkplatzwesen, halb- oder ganzautomatisierte Autos und intelligente Verkehrsleitsysteme jetzt schon in die Norm drängen. Zusätzlich greifen die gestiegenen Sicherheitsbedürfnisse immer stärker in die Mobilitätsüberwachung ein. Verkehrsleitzentralen, Vignettenkontrolle, Städtemaut sind hier doppelbödige Signale.

Smart bedingt keine Größenordnung. Am Globus gibt es laut Studien bereits 12 Städte die als „smart“ gelten, und Wien kommt in einigen Rankings sogar bereits als Vorzeigestadt vor. Und es ist jede Menge Geld im Spiel. Die globalen Investitionen in Richtung „Smart-City“ liegen derzeit bei 1 Billion Euro. In 8 Jahren sollen es bereits 2 Billionen sein. Ob sich die Städte diese Summen leisten können, ist nicht mehr die Frage mit oberster Priorität, weit wichtiger ist geworden, es rasch zu tun. Die globale Urbanisierung schreitet nämlich weiter voran. 60% der Weltbevölkerung lebt bereits in Städten. In 20 Jahren sollen es bereits 70% sein. Dies, in Verbindung mit dem grundsätzlichen Bevölkerungswachstum betrachtet, beleuchtet den notwendigen Prozess. Monsterstädte wie Chongqing oder Mexico City prägen bereits jetzt die teilweise beängstigenden Zukunftsvorstellungen. In 10 Jahren werden die 8 größten Städte der Welt alle in Asien sein. Der Bedarf an „Lösung“ springt förmlich ins Auge. Diese Lösungskompetenz kommt in erfreulich hohem Maße aus Europa. Unsere Industrien sind auf Effizienz und Qualität im Management einer Stadt trainiert. In unser Kapitalmarkbild wird sich dieser industrielle Mega-Trend immer stärker einbinden. Analysen und Reports werden sich sichtbarer dem „Smart-Faktor“ widmen und auch die Wachstumsperspektiven werden weit intensiver von dieser Perspektive dominiert werden.

Silicon Valley bekommt Konkurrenz.