10.04.2018

Geht’s noch?



Wir haben uns ja von so manchem Polit-Raubauken schon einiges anhören können, aber was da inzwischen aus Washington an Toleranz von uns abverlangt wird, ist doch ziemlich heftig. Wenn man sich nur das Panorama sämtlicher Drohungen der letzten Monate ansieht, wird einem vielleicht mulmig zumute wie es denn möglich ist, im Land der mächtigsten und daher vielleicht auch klügsten Unternehmen eine solche Politik auszuhalten. Da waren die Beschimpfungen der Medien, sexuelle Übergriffe, Massenentlassungen in den eigenen Polit-Reihen, Nordkorea im verbalen Atomkrieg, Syrien als Ersatztruppenübungsplatz, China als betrügerischer Handelspartner, kurz danach Chinas Präsident als guter wenn nicht bester Freund und jetzt Russlands Konten in Geiselhaft. Was kommt als nächstes?

Während man zum x-ten Mal, an der Performance unseres heimischen Marktes erkennen darf, dass für den Rest der Welt Osteuropa aus Russland und sonst nichts besteht, müssen wir uns fragen was am globalen Bild durch solche Agitationen gefährdet ist. Als Erstes werden sicher die Spezialisten zunehmen, die genau die bei Amtsenthebungsverfahren notwendigen prozessualen Schritte wissen. Die nehmen gerade in den volkswirtschaftlichen Analyseabteilungen Platz. Dann wird man sich fragen, inwieweit die bescholtenen Unternehmer in der Lage sind sich zu wehren, bzw. wie Russland selbst in den Sanktionszirkus eintritt. Denn eines scheint klar zu sein, die Strategie eines Donald Trump ist jene, die wir von Schlägereien oder aggressiven Konflikten kennen: man plustert sich auf und droht fest um zu erkennen, ob der Gegner ebenso droht oder mit Aggression kontert. Wenn das der Fall ist und man nicht verdroschen werden will, sucht man sich ein nächstes Opfer und beschimpft dieses. Bis sich einmal einer nicht wehrt. Auf den konzentriert man dann die Aggressionen. Ist eine durchaus gängige politische Strategie wie man auch in anderen Ländern erfahren durfte.

Jetzt wird sich eben Russland wehren. Und das dürfte es mit anderen Mitteln machen als China, weil eben weniger Handelspartner. Aber Öl und Rohstoffe, verbunden mit gegnerischen Allianzen können das Bild schon ernsthaft trüben. Auch der Stopp jeglicher Zahlungen dürfte einen schmerzhaften Einfluss in der lokalen Wertschöpfungskette in USA haben. Wird daher höchstwahrscheinlich auch wieder nur ein kurzer Konflikt sein. Weil Schuss ins US-Knie wie schon davor quasi garantiert.

Der Effekt an den Börsen ist aber ein anderer. Die Börsen werden mit gestiegener Volatilität und einem sorgsameren Selektionsprozess antworten. Die Investitionsperspektiven werden sich verkürzen und einer defensiver ausgerichteten Bewertungstoleranz folgen. Ist an sich keine große Bedrohung weil die europäischen Aktienbörsen haben schon Einiges in ihren Bewertungen vorweg genommen. Die größte Gefahr besteht allerdings in der Bildung neuer Allianzen gegen die USA. Sollten sich China und Russland, im Rücken den Iran gemeinsam mit Europa verständigen wollen, wird Europa gerade in diesen Zeiten eher zuhören als zuvor. Und wenn dann ein Donald Trump in Erkenntnis, dass all diese Verbalaggressivität nichts gebracht hat und America first zum America last gemacht hat, dann könnte nochmal Unsicherheit entstehen weil dann die eigenen Pensionsfonds und Investoren in den USA zu Zweifeln beginnen würden ob denn das alles noch ein souveränes Ende nimmt. Aber spätestens dann kaufen die zum Schutz wieder das doch so langweilige Europa.

Und das soll uns dann auch recht sein.



10.04.2018

Geht’s noch?



Wir haben uns ja von so manchem Polit-Raubauken schon einiges anhören können, aber was da inzwischen aus Washington an Toleranz von uns abverlangt wird, ist doch ziemlich heftig. Wenn man sich nur das Panorama sämtlicher Drohungen der letzten Monate ansieht, wird einem vielleicht mulmig zumute wie es denn möglich ist, im Land der mächtigsten und daher vielleicht auch klügsten Unternehmen eine solche Politik auszuhalten. Da waren die Beschimpfungen der Medien, sexuelle Übergriffe, Massenentlassungen in den eigenen Polit-Reihen, Nordkorea im verbalen Atomkrieg, Syrien als Ersatztruppenübungsplatz, China als betrügerischer Handelspartner, kurz danach Chinas Präsident als guter wenn nicht bester Freund und jetzt Russlands Konten in Geiselhaft. Was kommt als nächstes?

Während man zum x-ten Mal, an der Performance unseres heimischen Marktes erkennen darf, dass für den Rest der Welt Osteuropa aus Russland und sonst nichts besteht, müssen wir uns fragen was am globalen Bild durch solche Agitationen gefährdet ist. Als Erstes werden sicher die Spezialisten zunehmen, die genau die bei Amtsenthebungsverfahren notwendigen prozessualen Schritte wissen. Die nehmen gerade in den volkswirtschaftlichen Analyseabteilungen Platz. Dann wird man sich fragen, inwieweit die bescholtenen Unternehmer in der Lage sind sich zu wehren, bzw. wie Russland selbst in den Sanktionszirkus eintritt. Denn eines scheint klar zu sein, die Strategie eines Donald Trump ist jene, die wir von Schlägereien oder aggressiven Konflikten kennen: man plustert sich auf und droht fest um zu erkennen, ob der Gegner ebenso droht oder mit Aggression kontert. Wenn das der Fall ist und man nicht verdroschen werden will, sucht man sich ein nächstes Opfer und beschimpft dieses. Bis sich einmal einer nicht wehrt. Auf den konzentriert man dann die Aggressionen. Ist eine durchaus gängige politische Strategie wie man auch in anderen Ländern erfahren durfte.

Jetzt wird sich eben Russland wehren. Und das dürfte es mit anderen Mitteln machen als China, weil eben weniger Handelspartner. Aber Öl und Rohstoffe, verbunden mit gegnerischen Allianzen können das Bild schon ernsthaft trüben. Auch der Stopp jeglicher Zahlungen dürfte einen schmerzhaften Einfluss in der lokalen Wertschöpfungskette in USA haben. Wird daher höchstwahrscheinlich auch wieder nur ein kurzer Konflikt sein. Weil Schuss ins US-Knie wie schon davor quasi garantiert.

Der Effekt an den Börsen ist aber ein anderer. Die Börsen werden mit gestiegener Volatilität und einem sorgsameren Selektionsprozess antworten. Die Investitionsperspektiven werden sich verkürzen und einer defensiver ausgerichteten Bewertungstoleranz folgen. Ist an sich keine große Bedrohung weil die europäischen Aktienbörsen haben schon Einiges in ihren Bewertungen vorweg genommen. Die größte Gefahr besteht allerdings in der Bildung neuer Allianzen gegen die USA. Sollten sich China und Russland, im Rücken den Iran gemeinsam mit Europa verständigen wollen, wird Europa gerade in diesen Zeiten eher zuhören als zuvor. Und wenn dann ein Donald Trump in Erkenntnis, dass all diese Verbalaggressivität nichts gebracht hat und America first zum America last gemacht hat, dann könnte nochmal Unsicherheit entstehen weil dann die eigenen Pensionsfonds und Investoren in den USA zu Zweifeln beginnen würden ob denn das alles noch ein souveränes Ende nimmt. Aber spätestens dann kaufen die zum Schutz wieder das doch so langweilige Europa.

Und das soll uns dann auch recht sein.