Immobilienaktien müsste man haben
Steter Tropfen höhlt den Stein. Den Index-Stein. Denn Mitte September ist es soweit: Immobilienaktien bekommen im global größten Indexanbieter eine eigenes Segment. Der Global Industry Classification Standard (GICS) schafft mit Immobilienaktien ein neues, ein elftes Segment.
Was soll‘s, möge man meinen, aber der Schritt hat Sprengkraft. Denn GICS ist die Basis der MSCI und auch der S&P Indices und das sind jene denen die meisten Investoren am Globus folgen. Bis dato waren Immobilienaktien nämlich Teil des Segments „Finanzdienstleister“. Sie halfen dort zwar die „Sektorperformance“ zu heben spielten in Summe aufgrund geringerer Marktkapitalisierung aber eine wenig sichtbare Rolle. Das ändert sich nun. Nicht allein die hartnäckige Outperformance dieses Untersektors sondern auch die Erkenntnis des ziemlich anders, nämlich risikoärmer geschichteten Geschäftsmodells war ausschlaggebend, der auseinanderdriftenden Sektorcharakteristik Tribut zu zollen. Immobilienaktien werden dadurch salonfähig.
Dies liegt völlig im Interesse internationaler Investoren deren regulatorisches Investitionsuniversum sowieso permanent zusammengestrichen wird. Da tut es gut, einen neuen Sektor mit geringerer Volatilität und abgesicherten und stabileren Cash-Flow Charakteristika bedienen zu können. Immobilienaktien sind eben keine Industriewerte oder Finanzwerte die der regulatorischen Volatilität nahezu schutzlos ausgeliefert sind. Da wirken Mietvereinbarungen, Inflation, Net Asset Value und sorgen für Cash, Flow, Dividenden und geringere Schwankungen im Geschäftsgang als bei anderen Branchen. Schätzungen gehen soweit etwa 1,5 Billionen US $ Immobilienaktien zuzurechnen. Wird vielleicht nicht gleich alles umgeschichtet werden aber einige Summen werden sich schon am 16. September in Richtung GICS-Real Estate bewegen. Wir werden es mit Sicherheit Mitte September erkennen können.
Ein guter Move in die richtige Richtung. Nämlich weniger wegen den Immobilienaktien selbst, sondern wegen der Investmentindustrie die sich erlaubt auf Veränderungen im Umfeld auch praxisorientiert zu reagieren ohne sich dabei um endlose Begründungen und administrative Erlaubnisorgien zu kümmern. Fact is und daher wird es Fakt.