Was Dich nicht umbringt mach Dich nur stärker
Die Spannung steigt. Am Donnerstag hebt sich der Vorhang und die EZB ist am Wort. Die Märkte sind mittlerweile eindeutig auf diesen Zeitpunkt hin orientiert. Positionen sind bezogen, die Finger schweben über den Knöpfen, alle möglichen Interpretationen sind bereits formuliert, Kommentare warten in der Schublade.
Wenn sich Märkte so zielgenau auf einen Vorgang einstellen, dann sind zumeist die negativen Implikationen im Vorfeld bereits gehandelt worden. Der Grund ist einfach. Kurse die fallen, fallen zumeist schneller und stärker als jene die steigen steigen. Klingt blöd ist aber mit der Emotion der Teilnehmer erklärt. Eine Aktie kauft man nicht blind weil man ja einen Wertansatz damit zumeist verbunden hat. Also kauft man mit Maß und Ziel. Eine Aktie die als zu riskant erachtet wird muss man in der Regel schnell loswerden und daher ist man in diesem Fall oft nicht so preissensitiv. Erst recht, wenn sich die Umfeldparameter blitzartig ändern. Wir kennen die Bilder. Deswegen dürften im Vorfeld der EZB-Entscheidung die vorausblickenden Investoren eher Positionen abgebaut haben. Danach wird man ja vielleicht nicht so schnell agieren können, also lieber vorsichtig sein und abwarten. Zusätzlich schafft das bis dato heuer vorherrschende ökonomische Umfeld auch kein pauschal positives Bild. Überall werden Schwächetendenzen ausgemacht, jeder radiert irgendwo an den Zahlen, die Gläser sind nahezu alle „halb-leer“, die Aktienquoten daher nach wie vor tief. Man fragt sich daher wer außer vielleicht den Short-Sellern soll am Donnerstag noch verkaufen? Wen wird Mario Draghi noch enttäuschen wenn die meisten bereits im Vorfeld agiert haben? Sicher werden etliche Investoren am Donnerstag zu Wort kommen. Aber relativieren sich diese Beurteilungen nicht, wenn man ahnt, dass viele von ihnen eigentlich nur auf den erneuten Einstieg warten?
Bullish.