20.01.2015

Alea iacta est … der Würfel ist geworfen.



Gefallen ist er noch nicht oder besser gesagt, noch nicht alle die zuletzt geworfen wurden.

Der gute alte Cäsar hatte mit seinem Spruch zwar die Überschreitung des Rubikons gemeint gehabt, aber in Zeiten wie diesen steht wohl auch so mancher Rubikon den Kapitalmärkten im Wege. Ob dies die Aufgabe fixierter Währungsrelationen ist, die Veränderung von Regularien oder ein kleines Bondkaufprogramm der EZB. Die digitalen Risiken nehmen zu.

Doch der Reihe nach: die Entscheidung der Schweizer Notenbank, den CHF-Euro Kurs freizugeben war für die Eidgenossen schmerzhaft und in Erkenntnis des kommenden Anleihekaufprogramms der EZB eigentlich unumgänglich. Warum, ist klar, denn dieses Programm wird durch frischgedruckte Euros finanziert, sollte damit den Euro schwächen und den Druck auf die SNB in linearer Funktion erhöhen. Die SNB müsste Euros kaufen um die Relationen zum Franken zu stabilisieren. Ein Bondkaufprogramm der EZB, das die Schweiz teilweise finanziert. Auch so bekommt man seine Steuermilliarden zurück, mag mancher gedacht haben. Aber eben nur gedacht. So setzt die SNB einen klärenden Cut, bucht schätzungsweise 60-80 Mrd. CHF als Verlust der bisherigen Stützungskäufe, stürzt die heimischen Banken und etliche Industrien in einen unerwarteten Wettbewerb und zaubert das Grinsen auf Europas Franken-Besitzer. Die kurzfristigen Folgen sind bereits erkannt, etliche Devisenbroker bekamen teilweise empfindliche Probleme, die Währungsarbitrage ließ Schweizer Wertpapierkurse fallen, Analysten und Volkswirte im Stress und etliche Franken-Kreditnehmer in Europa hatten eine schlaflose Nacht. Was bleibt ist der mittelfristige Blick der erkennt, dass einige Industrien in der Schweiz plötzlich ihre Konkurrenz in Europa bevorteilt sehen, der Schweizer Konsument der als Euro-Konsument viel wichtiger geworden ist und Eurolands Aktienmärkte die nun viel wahrscheinlicher als QE-Profiteure wirken. Doch auch für die EZB haben sich die Weichen inzwischen verändert …

Die inzwischen als wahrscheinlichst geltende QE-Variante stellt den Kauf von Bonds direkt den jeweiligen Notenbanken ins Nest, zwar mit ein paar Spielregeln, aber doch auf eigenständiger Basis. Irritierend. War QE doch immer ein Thema das Mario Draghi explizit in Verantwortung der EZB gesehen hatte. Selbst die rechtlichen Bedenken wurden exakt auf die EZB gemünzt bevor sie als unbedenklich verarbeitet wurden. Und jetzt kauft jede lokale Notenbank im Geiste einer Generalamnesie der EZB quasi was sie „will“? Eine Zerreißprobe der EU wäre dadurch vorprogrammiert. Denn wer sagt, dass die Deutsche Bundesbank ihren Kaufrahmen wirklich ausschöpft, wogegen jene der Peripheriestaaten sicher zum maximal Erlaubten greifen würden? Wer will das? Wohl keiner. Und weil alle am gedeihlichen Miteinander interessiert sind, wird wohl entweder nichts passieren, oder ein Programm unter stärkerer Führung der EZB präsentiert werden. Sollte den Kapitalmärkten Eurolands grundsätzlich helfen.

Trotz aller Währungsturbulenzen, Regularien und notenbanklicher Markteingriffe bleibt die große Hauptaufgabe aber ganz Oben auf der Euroland-Agenda: Unseren Kontinent durch Reformen und Wirtschaftsprogramme in eine Phase eigenständigen Wachstums und Stärke zu führen damit ENDLICH die unnatürlichen Eingriffe in Wirtschafts- und Investitionskreisläufe enden können und auch unsere Kapitalmärkte wieder „normal“ werden dürfen.

Am Donnerstag werden wir sehen, ob die Brücke über den Rubikon hält.



20.01.2015

Alea iacta est … der Würfel ist geworfen.



Gefallen ist er noch nicht oder besser gesagt, noch nicht alle die zuletzt geworfen wurden.

Der gute alte Cäsar hatte mit seinem Spruch zwar die Überschreitung des Rubikons gemeint gehabt, aber in Zeiten wie diesen steht wohl auch so mancher Rubikon den Kapitalmärkten im Wege. Ob dies die Aufgabe fixierter Währungsrelationen ist, die Veränderung von Regularien oder ein kleines Bondkaufprogramm der EZB. Die digitalen Risiken nehmen zu.

Doch der Reihe nach: die Entscheidung der Schweizer Notenbank, den CHF-Euro Kurs freizugeben war für die Eidgenossen schmerzhaft und in Erkenntnis des kommenden Anleihekaufprogramms der EZB eigentlich unumgänglich. Warum, ist klar, denn dieses Programm wird durch frischgedruckte Euros finanziert, sollte damit den Euro schwächen und den Druck auf die SNB in linearer Funktion erhöhen. Die SNB müsste Euros kaufen um die Relationen zum Franken zu stabilisieren. Ein Bondkaufprogramm der EZB, das die Schweiz teilweise finanziert. Auch so bekommt man seine Steuermilliarden zurück, mag mancher gedacht haben. Aber eben nur gedacht. So setzt die SNB einen klärenden Cut, bucht schätzungsweise 60-80 Mrd. CHF als Verlust der bisherigen Stützungskäufe, stürzt die heimischen Banken und etliche Industrien in einen unerwarteten Wettbewerb und zaubert das Grinsen auf Europas Franken-Besitzer. Die kurzfristigen Folgen sind bereits erkannt, etliche Devisenbroker bekamen teilweise empfindliche Probleme, die Währungsarbitrage ließ Schweizer Wertpapierkurse fallen, Analysten und Volkswirte im Stress und etliche Franken-Kreditnehmer in Europa hatten eine schlaflose Nacht. Was bleibt ist der mittelfristige Blick der erkennt, dass einige Industrien in der Schweiz plötzlich ihre Konkurrenz in Europa bevorteilt sehen, der Schweizer Konsument der als Euro-Konsument viel wichtiger geworden ist und Eurolands Aktienmärkte die nun viel wahrscheinlicher als QE-Profiteure wirken. Doch auch für die EZB haben sich die Weichen inzwischen verändert …

Die inzwischen als wahrscheinlichst geltende QE-Variante stellt den Kauf von Bonds direkt den jeweiligen Notenbanken ins Nest, zwar mit ein paar Spielregeln, aber doch auf eigenständiger Basis. Irritierend. War QE doch immer ein Thema das Mario Draghi explizit in Verantwortung der EZB gesehen hatte. Selbst die rechtlichen Bedenken wurden exakt auf die EZB gemünzt bevor sie als unbedenklich verarbeitet wurden. Und jetzt kauft jede lokale Notenbank im Geiste einer Generalamnesie der EZB quasi was sie „will“? Eine Zerreißprobe der EU wäre dadurch vorprogrammiert. Denn wer sagt, dass die Deutsche Bundesbank ihren Kaufrahmen wirklich ausschöpft, wogegen jene der Peripheriestaaten sicher zum maximal Erlaubten greifen würden? Wer will das? Wohl keiner. Und weil alle am gedeihlichen Miteinander interessiert sind, wird wohl entweder nichts passieren, oder ein Programm unter stärkerer Führung der EZB präsentiert werden. Sollte den Kapitalmärkten Eurolands grundsätzlich helfen.

Trotz aller Währungsturbulenzen, Regularien und notenbanklicher Markteingriffe bleibt die große Hauptaufgabe aber ganz Oben auf der Euroland-Agenda: Unseren Kontinent durch Reformen und Wirtschaftsprogramme in eine Phase eigenständigen Wachstums und Stärke zu führen damit ENDLICH die unnatürlichen Eingriffe in Wirtschafts- und Investitionskreisläufe enden können und auch unsere Kapitalmärkte wieder „normal“ werden dürfen.

Am Donnerstag werden wir sehen, ob die Brücke über den Rubikon hält.