30.06.2014

Wir bekommen mehr als wir zumeist sehen.



Unsere Augen sind an den Aktienmärkten überwiegend auf die Kursentwicklung und die damit verbundenen Ertragserwartungen gerichtet. Ist ja auf den ersten Blick auch völlig logisch. Der Return an den Aktienmärkten wird aber wie man weiß, nicht nur vom Kursverlauf, sondern auch von Dividenden und Bezugsrechten und, was man zumeist gar nicht so bewusst sieht, von Aktienrückkäufen getragen.

Die aktuelle Statistik aus den USA beweist wovon man schreibt: Seit 2009 wurden allein im S&P 500 insgesamt 1,3 Billionen US $ an Dividenden ausgeschüttet, aber vor Allem im Gegenwert von 1,9 Billionen US $ Aktien von den Unternehmen zurück gekauft. Allein im ersten Quartal 2014 wurden annualisiert gerechnet 637 Milliarden US $ an Aktien aus dem Markt genommen. Und im Rest der Welt wird es zumindest ähnlich einher gehen.

Diese Daten bewirken Zweierlei: einerseits errechnet sich die vielleicht überraschend herbe Erkenntnis, dass trotz dieser enormen Summen, die gewichtete Rendite aufgrund der noch weit höheren Marktkapitalisierung der USA „nur“ bei 3,62% liegt. Andererseits beleuchtet sie, weil Aktienrückkäufe die Basis für die Gewinn- und Dividendenverteilung reduzieren (die Unternehmen brauchen sich für ihre eigenen Aktien ja keine Dividende bezahlen), den Umstand, , dass diese Aktienrückkäufe somit auch eine stetige Erhöhung der Dividendenrendite in Relation zur Dividendensumme bewirken. Deswegen gelten Aktienkäufe auch in konjunkturschwachen Zeiten als Argument steigender Märkte.

Die Motive der Unternehmen für ein solches Rückkauf-Verhalten sind natürlich mannigfaltig und nur die wenigsten liegen allein in der Liebe zu ihren Aktionären begründet, die meisten kalkulieren einfach glasklar: Ein immer wichtigerer Grund ist, dass in Zeiten, in denen die Refinanzierung an den Anleihemärkten zu deutlich tieferen Konditionen als an den Aktienmärkten möglich ist, es logisch ist, dass man verstärkt Anleihen emittiert. Das sehen wir regulatorisch und marktbedingt mittlerweile seit Jahren. Für eine Firma hat dies aber auch den Vorteil, ihre potentielle Zinslast zu reduzieren indem sie Anleihen emittiert und Aktien zurückkauft, weil deren Dividendenzahlung ja höher als die Zinszahlung der Anleihe liegt. Und wie durch ein Wunder sieht es so aus, als ob alle daran Beteiligten zufrieden sind. Die Aktionäre freuen sich über die höhere Dividendenrendite, die Anleihebesitzer über die verbesserte Zinsstruktur des Unternehmens und die Firma selbst über eine höhere Ertragskraft. Financial Engineering schafft bessere Ergebnisse, selbst wenn vielleicht sogar die Gewinne absolut gar nicht steigen.

Das funktioniert alles so lange die Renditen der Anleihen über einen bestimmten Erwartungshorizont tiefer als jene der Aktien sind. Eines der wenigen guten Argumente für das notenbankverdankte künstlich gedrückte Renditeniveau. Das hilft, selbst bei einer langsamen Konjunkturerholung.

Am Ende beleuchtet es die Tatsache erneut, dass Aktienmärkte sich auch innerhalb ihrer Unternehmen in ökonomischer Verbindung mit anderen Asset Klassen verhalten und auch deshalb aktuell über eine mittelfristig höhere Attraktivität verfügen als viele andere Segmente.



30.06.2014

Wir bekommen mehr als wir zumeist sehen.



Unsere Augen sind an den Aktienmärkten überwiegend auf die Kursentwicklung und die damit verbundenen Ertragserwartungen gerichtet. Ist ja auf den ersten Blick auch völlig logisch. Der Return an den Aktienmärkten wird aber wie man weiß, nicht nur vom Kursverlauf, sondern auch von Dividenden und Bezugsrechten und, was man zumeist gar nicht so bewusst sieht, von Aktienrückkäufen getragen.

Die aktuelle Statistik aus den USA beweist wovon man schreibt: Seit 2009 wurden allein im S&P 500 insgesamt 1,3 Billionen US $ an Dividenden ausgeschüttet, aber vor Allem im Gegenwert von 1,9 Billionen US $ Aktien von den Unternehmen zurück gekauft. Allein im ersten Quartal 2014 wurden annualisiert gerechnet 637 Milliarden US $ an Aktien aus dem Markt genommen. Und im Rest der Welt wird es zumindest ähnlich einher gehen.

Diese Daten bewirken Zweierlei: einerseits errechnet sich die vielleicht überraschend herbe Erkenntnis, dass trotz dieser enormen Summen, die gewichtete Rendite aufgrund der noch weit höheren Marktkapitalisierung der USA „nur“ bei 3,62% liegt. Andererseits beleuchtet sie, weil Aktienrückkäufe die Basis für die Gewinn- und Dividendenverteilung reduzieren (die Unternehmen brauchen sich für ihre eigenen Aktien ja keine Dividende bezahlen), den Umstand, , dass diese Aktienrückkäufe somit auch eine stetige Erhöhung der Dividendenrendite in Relation zur Dividendensumme bewirken. Deswegen gelten Aktienkäufe auch in konjunkturschwachen Zeiten als Argument steigender Märkte.

Die Motive der Unternehmen für ein solches Rückkauf-Verhalten sind natürlich mannigfaltig und nur die wenigsten liegen allein in der Liebe zu ihren Aktionären begründet, die meisten kalkulieren einfach glasklar: Ein immer wichtigerer Grund ist, dass in Zeiten, in denen die Refinanzierung an den Anleihemärkten zu deutlich tieferen Konditionen als an den Aktienmärkten möglich ist, es logisch ist, dass man verstärkt Anleihen emittiert. Das sehen wir regulatorisch und marktbedingt mittlerweile seit Jahren. Für eine Firma hat dies aber auch den Vorteil, ihre potentielle Zinslast zu reduzieren indem sie Anleihen emittiert und Aktien zurückkauft, weil deren Dividendenzahlung ja höher als die Zinszahlung der Anleihe liegt. Und wie durch ein Wunder sieht es so aus, als ob alle daran Beteiligten zufrieden sind. Die Aktionäre freuen sich über die höhere Dividendenrendite, die Anleihebesitzer über die verbesserte Zinsstruktur des Unternehmens und die Firma selbst über eine höhere Ertragskraft. Financial Engineering schafft bessere Ergebnisse, selbst wenn vielleicht sogar die Gewinne absolut gar nicht steigen.

Das funktioniert alles so lange die Renditen der Anleihen über einen bestimmten Erwartungshorizont tiefer als jene der Aktien sind. Eines der wenigen guten Argumente für das notenbankverdankte künstlich gedrückte Renditeniveau. Das hilft, selbst bei einer langsamen Konjunkturerholung.

Am Ende beleuchtet es die Tatsache erneut, dass Aktienmärkte sich auch innerhalb ihrer Unternehmen in ökonomischer Verbindung mit anderen Asset Klassen verhalten und auch deshalb aktuell über eine mittelfristig höhere Attraktivität verfügen als viele andere Segmente.