13.05.2014

Globale Aktivität



Wir haben ja schon fast nicht mehr damit gerechnet, aber das globale Investitionsrad beginnt sich wieder zu drehen. Von wo es begonnen hat ist eigentlich nebensächlich, wichtig ist, dass man sich wieder mit globalen Themen positiv auseinandersetzt und die Beziehungen dieser Themen zueinander bestehen. Vernetztes Denken führt zu vernetztem Agieren.

Die Momente sind vielfältig: beginnen wir mit Asien. Dort erlebt Indien gerade eine Auferstehung der Kapitalmärkte verbunden mit der Hoffnung auf kapitalistisch orientierte Neuordnung des politischen Systems. Daneben schafft China mit seinem Effizienzsteigerungsprogramm die industrielle Basis für den globalen Führungsanspruch. Und nicht nur das, allein das gestiegenen Umweltbewusstsein, samt der damit verbundenen Investitionen und Folgeerscheinungen wird weniger zur Belastung als typischerweise vielmehr zum wirtschaftlichen Motor geadelt. Japan hingegen geht den Weg des monetären Tsunamis konsequent weiter. Die Inflation wird’s erwartungsgemäß danken. Und auch an den anderen Peripheriemärkten Asiens spürt man, wenn schon nicht eine Rückkehr der Investoren so aber doch ein deutliches Nachlassen von Verkaufsdruck.

Die USA wiederum stolpern zwar auf dem Weg in die Energie-Unabhängigkeit ein wenig über ungeplant geringe Effizienz beim Bohren nach Schiefergas, aber mehr als ein Stolpern wird es auch nicht sein. Fallen werden sie dadurch nicht. Deshalb hat auch im Home of the Brave das gewohnte Selbstbewusstsein wieder Einzug gehalten und dies dank sinkender Arbeitslosenzahlen und wachsender Wirtschaftsleistung wohl auch zu Recht.

Bleibt mit Europa der Kontinent, der es die letzten Wochen geschafft hat wieder in den Fokus des Risikobewusstseins zu kommen. Dank Ukraine samt dem russischen Brutalo-Zynismus auch kein Wunder. Aber Europa macht doch noch mehr, als den ängstlichen Hasen vor dem russischen Bären zu spielen: Europas Strukturen ändern sich. Die Peripheriestaaten haben offensichtlichen Änderungsbedarf. Allein schon aus den finanziellen Nöten, ihre jeweiligen Staatsschulden zu bearbeiten und zu schützen sind Maßnahmen gesetzt worden die jetzt beginnen, Früchte zu tragen. Aber es ist auch beispielsweise Frankreich das - manche meinen sehr spät, aber eben doch - begonnen hat alte Strukturen zu hinterfragen und zu verändern. Nicht umsonst ist Frankreich heuer einer der stärksten europäischen Kernmärkte. Und es werden in noch stärkerem Maße Deutschland und in dessen Schatten Österreich sein die die Zeichen der Zeit nutzen (müssen)um den währungsbedingten Druck auf die Exporte durch an der Spitze der Wertschöpfungskette liegende Waren, wie hoch entwickelte Kapitalgüter oder Luxusgüter, zu bekämpfen. Zu guter Letzt ist die Kirsche auf dem Kuchen natürlich gerne auch die EZB, die mit der Ankündigung möglicher Bondrückkäufe bereits im Vorfeld dieser Aktivitäten den Euro zu schwächen versucht.

Die unter diesen Strömungen liegenden Themen wie Energiepolitik, Banken-Stresstest, Sell in May, Chinas Inflation, Libyens Rebellen oder Banca Monte dei Paschi Siena-Finanzierung können den globalen Trend mittlerweile nicht mehr bremsen. Sie sind zu Randerscheinungen geworden. Was sicher kommt, sind die Reklamationen Einiger, das globale Rad angeworfen zu haben und dafür welche Lorbeeren auch immer verdient zu haben. Das ist dem Rad aber sowieso immer schon egal gewesen.



13.05.2014

Globale Aktivität



Wir haben ja schon fast nicht mehr damit gerechnet, aber das globale Investitionsrad beginnt sich wieder zu drehen. Von wo es begonnen hat ist eigentlich nebensächlich, wichtig ist, dass man sich wieder mit globalen Themen positiv auseinandersetzt und die Beziehungen dieser Themen zueinander bestehen. Vernetztes Denken führt zu vernetztem Agieren.

Die Momente sind vielfältig: beginnen wir mit Asien. Dort erlebt Indien gerade eine Auferstehung der Kapitalmärkte verbunden mit der Hoffnung auf kapitalistisch orientierte Neuordnung des politischen Systems. Daneben schafft China mit seinem Effizienzsteigerungsprogramm die industrielle Basis für den globalen Führungsanspruch. Und nicht nur das, allein das gestiegenen Umweltbewusstsein, samt der damit verbundenen Investitionen und Folgeerscheinungen wird weniger zur Belastung als typischerweise vielmehr zum wirtschaftlichen Motor geadelt. Japan hingegen geht den Weg des monetären Tsunamis konsequent weiter. Die Inflation wird’s erwartungsgemäß danken. Und auch an den anderen Peripheriemärkten Asiens spürt man, wenn schon nicht eine Rückkehr der Investoren so aber doch ein deutliches Nachlassen von Verkaufsdruck.

Die USA wiederum stolpern zwar auf dem Weg in die Energie-Unabhängigkeit ein wenig über ungeplant geringe Effizienz beim Bohren nach Schiefergas, aber mehr als ein Stolpern wird es auch nicht sein. Fallen werden sie dadurch nicht. Deshalb hat auch im Home of the Brave das gewohnte Selbstbewusstsein wieder Einzug gehalten und dies dank sinkender Arbeitslosenzahlen und wachsender Wirtschaftsleistung wohl auch zu Recht.

Bleibt mit Europa der Kontinent, der es die letzten Wochen geschafft hat wieder in den Fokus des Risikobewusstseins zu kommen. Dank Ukraine samt dem russischen Brutalo-Zynismus auch kein Wunder. Aber Europa macht doch noch mehr, als den ängstlichen Hasen vor dem russischen Bären zu spielen: Europas Strukturen ändern sich. Die Peripheriestaaten haben offensichtlichen Änderungsbedarf. Allein schon aus den finanziellen Nöten, ihre jeweiligen Staatsschulden zu bearbeiten und zu schützen sind Maßnahmen gesetzt worden die jetzt beginnen, Früchte zu tragen. Aber es ist auch beispielsweise Frankreich das - manche meinen sehr spät, aber eben doch - begonnen hat alte Strukturen zu hinterfragen und zu verändern. Nicht umsonst ist Frankreich heuer einer der stärksten europäischen Kernmärkte. Und es werden in noch stärkerem Maße Deutschland und in dessen Schatten Österreich sein die die Zeichen der Zeit nutzen (müssen)um den währungsbedingten Druck auf die Exporte durch an der Spitze der Wertschöpfungskette liegende Waren, wie hoch entwickelte Kapitalgüter oder Luxusgüter, zu bekämpfen. Zu guter Letzt ist die Kirsche auf dem Kuchen natürlich gerne auch die EZB, die mit der Ankündigung möglicher Bondrückkäufe bereits im Vorfeld dieser Aktivitäten den Euro zu schwächen versucht.

Die unter diesen Strömungen liegenden Themen wie Energiepolitik, Banken-Stresstest, Sell in May, Chinas Inflation, Libyens Rebellen oder Banca Monte dei Paschi Siena-Finanzierung können den globalen Trend mittlerweile nicht mehr bremsen. Sie sind zu Randerscheinungen geworden. Was sicher kommt, sind die Reklamationen Einiger, das globale Rad angeworfen zu haben und dafür welche Lorbeeren auch immer verdient zu haben. Das ist dem Rad aber sowieso immer schon egal gewesen.