22.04.2014

Hans im Glück



Wir leben in einer freien Welt. Sagt man. Die gesellschaftlichen Konventionen unserer Zeit erlauben es uns immer mehr den Traum vom Individualismus zu realisieren. Und unser Bildungsniveau ermöglicht auch mehr und mehr die Umsetzung solcher Träume. Allein im letzten Jahr sind über 100.000 Deutsche ausgewandert um im Rest der Welt einen Platz zu finden. Österreich führt da weniger genaue öffentliche Statistiken. Doch es sind in Österreich weniger die Jungfamilien mit Drang zur weiten Welt, es sind in zunehmendem Masse die Unternehmen.

Finanzminister schlafen schlecht, sagt man. Die permanente Angst ums Steueraufkommen plagt ihre Ruhe und das ewige Schließen von Schlupflöchern ermüdet zusätzlich. Doch jetzt droht Insomnia vom Feinsten: Österreichs Paradeunternehmen drängt es in die Ferne, bzw. sprechen sie öffentlich davon diesen Schritt ernsthaft zu überlegen.

Eigentlich ein Wunder, dass es so lange gedauert hat bis einigen in Österreichs Banken- und Industrielandschaft die Daumen unter dem ewigen Festschrauben zu sehr weh tun. Der Rubicon der Belastungen ist bereits für Viele zumindest in Sichtweite, ihn zu überschreiten wird bereits diskutiert. Das Vorzeichen vor dem Wirtschaftsstandort Österreich ist für Diese inzwischen bereits negativ geworden. Der Standort kostet mehr als er bringt.

Was die Umsetzung solcher Ankündigungen für das heimische Steueraufkommen, Bildungsaufkommen, Forschung und Entwicklung und in der Nachfolgewirkung das generelle Konsumaufkommen bedeutet, lässt sich sicher errechnen und abschätzen. Vernachlässigen sollte und kann man es nicht. Und dabei sind die Proponenten dieser Ankündigungen äußerst seriös in ihren Analysen. Kein Einziger hat nicht einen besonderen Bezug zur heimischen Wirtschaft aufgebaut, umgesetzt und zu einem Teil seines Leitbilds erkoren. Niemand ist als wankelmütig oder opportunistisch bekannt, genau im Gegenteil. Und doch gilt es für diese Unternehmer das Wohl der Firma langfristig abzusichern und sei es um den Preis der Aufgabe der Standortheimat.

Welch unglaubliche Emotion muss notwendig sein um solch einen Schritt anzukündigen! Welch gravierende Nachteile gilt es durch solch eine Veränderung zu vermeiden! Was für ein Ausrufezeichen für die Belastungen die seitens der heimischen Politik auf die Wirtschaft geladen werden. Und dabei sind das keine leeren Drohungen. Zahlen, Daten, Fakten. Genauso wie bei Investitionen, sind solche Analysen mit plausiblen Erwartungen abzuschließen. Eine Diskussion wie diese beginnt man nicht, ohne das Ergebnis der Übersiedlung konservativ und seriös abschätzen zu können. Am Ende hat der Aktionär zu entscheiden, was für seine Investition das Richtige ist. So funktioniert unser Markt. Deswegen haben auch diese Unternehmen den Drang zu Innovation und Qualität, weil nur damit der globale Vorsprung aus eigener Kraft zu erreichen ist und somit der Ertrag und auch das Steueraufkommen und die Beschäftigung wachsen können. Deswegen sind wir ja auf Voest & Co so stolz. Das hat unser Land ja auch so erfolgreich gemacht und unsere Wirtschaft wachsen lassen. Im wissenden Ausland nimmt man diese Unternehmen mit Handkuss, weil man genau deren positive Effekte sieht: Steuern, Know How, Produktivität, Beschäftigung. Wäre es da nicht verantwortungsvoll, sich diesen Prämissen auch gegenüber heimischen Unternehmen etwas mehr zu widmen?

Im Märchen ist unser Hans im Glück nach erfolgter Gesellenprüfung ins weite Land gewandert um sich dort seine Sporen zu verdienen, zu lernen, reifer zu werden, um dann als Meister in die Heimat zurückzukehren. Im Märchen ist er dann auch in der Heimat geblieben … 



22.04.2014

Hans im Glück



Wir leben in einer freien Welt. Sagt man. Die gesellschaftlichen Konventionen unserer Zeit erlauben es uns immer mehr den Traum vom Individualismus zu realisieren. Und unser Bildungsniveau ermöglicht auch mehr und mehr die Umsetzung solcher Träume. Allein im letzten Jahr sind über 100.000 Deutsche ausgewandert um im Rest der Welt einen Platz zu finden. Österreich führt da weniger genaue öffentliche Statistiken. Doch es sind in Österreich weniger die Jungfamilien mit Drang zur weiten Welt, es sind in zunehmendem Masse die Unternehmen.

Finanzminister schlafen schlecht, sagt man. Die permanente Angst ums Steueraufkommen plagt ihre Ruhe und das ewige Schließen von Schlupflöchern ermüdet zusätzlich. Doch jetzt droht Insomnia vom Feinsten: Österreichs Paradeunternehmen drängt es in die Ferne, bzw. sprechen sie öffentlich davon diesen Schritt ernsthaft zu überlegen.

Eigentlich ein Wunder, dass es so lange gedauert hat bis einigen in Österreichs Banken- und Industrielandschaft die Daumen unter dem ewigen Festschrauben zu sehr weh tun. Der Rubicon der Belastungen ist bereits für Viele zumindest in Sichtweite, ihn zu überschreiten wird bereits diskutiert. Das Vorzeichen vor dem Wirtschaftsstandort Österreich ist für Diese inzwischen bereits negativ geworden. Der Standort kostet mehr als er bringt.

Was die Umsetzung solcher Ankündigungen für das heimische Steueraufkommen, Bildungsaufkommen, Forschung und Entwicklung und in der Nachfolgewirkung das generelle Konsumaufkommen bedeutet, lässt sich sicher errechnen und abschätzen. Vernachlässigen sollte und kann man es nicht. Und dabei sind die Proponenten dieser Ankündigungen äußerst seriös in ihren Analysen. Kein Einziger hat nicht einen besonderen Bezug zur heimischen Wirtschaft aufgebaut, umgesetzt und zu einem Teil seines Leitbilds erkoren. Niemand ist als wankelmütig oder opportunistisch bekannt, genau im Gegenteil. Und doch gilt es für diese Unternehmer das Wohl der Firma langfristig abzusichern und sei es um den Preis der Aufgabe der Standortheimat.

Welch unglaubliche Emotion muss notwendig sein um solch einen Schritt anzukündigen! Welch gravierende Nachteile gilt es durch solch eine Veränderung zu vermeiden! Was für ein Ausrufezeichen für die Belastungen die seitens der heimischen Politik auf die Wirtschaft geladen werden. Und dabei sind das keine leeren Drohungen. Zahlen, Daten, Fakten. Genauso wie bei Investitionen, sind solche Analysen mit plausiblen Erwartungen abzuschließen. Eine Diskussion wie diese beginnt man nicht, ohne das Ergebnis der Übersiedlung konservativ und seriös abschätzen zu können. Am Ende hat der Aktionär zu entscheiden, was für seine Investition das Richtige ist. So funktioniert unser Markt. Deswegen haben auch diese Unternehmen den Drang zu Innovation und Qualität, weil nur damit der globale Vorsprung aus eigener Kraft zu erreichen ist und somit der Ertrag und auch das Steueraufkommen und die Beschäftigung wachsen können. Deswegen sind wir ja auf Voest & Co so stolz. Das hat unser Land ja auch so erfolgreich gemacht und unsere Wirtschaft wachsen lassen. Im wissenden Ausland nimmt man diese Unternehmen mit Handkuss, weil man genau deren positive Effekte sieht: Steuern, Know How, Produktivität, Beschäftigung. Wäre es da nicht verantwortungsvoll, sich diesen Prämissen auch gegenüber heimischen Unternehmen etwas mehr zu widmen?

Im Märchen ist unser Hans im Glück nach erfolgter Gesellenprüfung ins weite Land gewandert um sich dort seine Sporen zu verdienen, zu lernen, reifer zu werden, um dann als Meister in die Heimat zurückzukehren. Im Märchen ist er dann auch in der Heimat geblieben …