19.11.2013

Der Globus schläft nicht



In den letzten Tagen hat man vermehrt das Gefühl bekommen können, dass das Ende des Jahres die Aktivitäten an den Märkten ein wenig bremst, Gewinne leichter genommen werden und stark akzentuierte „Wetten“ zurückgefahren werden. Die Gründe hierfür liegen sicher im Wunsch nach einer Verschnaufpause zum Jahresende aber zusätzlich wohl auch in einer für Viele zu langsamen Konjunkturerholung, der Unsicherheit bezüglich des Tapering-Starts der FED und volatileren asiatischen Volkswirtschaften als gewohnt. Doch die Zeit zum Rasten scheint uns nicht vergönnt. Allerorten wird heftig am Globus gekurbelt, the Show goes on.

Abgesehen von den allgegenwärtigen Notenbanken sind es wieder einmal Chinas Wirtschaftsarchitekten die den Kampf ums Wachstum couragiert auf sich genommen haben. Die Absage an die Ein-Kind-Politik ist schon ein mächtiger Schritt aus dem Tal der Machtpolitik heraus, genauso erscheint die beabsichtigte Liberalisierung des Finanzsystems wie ein Wunschzettel von Goldman Sachs an das Kapital-Christkind. Mehr Markt, weniger Staat, wer hätte das dem Reich der Mitte jemals zugetraut.

Doch es ist nicht der Wunsch kräftiger am Kapitaltopf mitnaschen zu dürfen, es ist die Erkenntnis, dass am Ende ein Staat allein die notwendigen Finanzierungen und Anreize für ein nachhaltiges Wachstum nicht stemmen kann. Es braucht Risikokapital, Chancen und Risiken die im Investment liegen, mit denen man sich objektiv auseinandersetzen kann und die man zum Erreichen persönlichen Wohlstands auch finalisieren darf. Eigentum gehört dazu. Mit diesem strategischen Wandel setzt China aber ein direkt gegenläufiges Signal an seine globalen Mitbewerber. Die nämlich versuchen mit Bankenknebelung, Druckerpresse und Markteingriffen genau das Gleiche zu erreichen, wenden aber damit die exakt konträre Strategie an. Ein kommendes Fest für Volkswirte, Gloom & Doom-Propheten und die Kapitalmärkte. Jeder hat etwas zu berichten und etwas damit zu tun. Es wird echt spannend sein den Ausgang der jeweiligen „Systeme“ abschätzen zu können.

An den Devisenmärkten werden wir es als erstes erkennen, den Rentenmärkten wird man mit der tiefen Inflation weiter die Angst nehmen, aber den Aktienmärkten spielt man damit wie seit Monaten erkannt voll in die Hände.

Sollte man den Notenbanken, chinesischen Parteifunktionären und Finanzministern dieses Kapitalmarktinteresse unterstellen wäre der nächste Gedanke einfach, nämlich jener, dass exakt diese Systemteilnehmer Aktien eigentlich schon jetzt selber kaufen.



19.11.2013

Der Globus schläft nicht



In den letzten Tagen hat man vermehrt das Gefühl bekommen können, dass das Ende des Jahres die Aktivitäten an den Märkten ein wenig bremst, Gewinne leichter genommen werden und stark akzentuierte „Wetten“ zurückgefahren werden. Die Gründe hierfür liegen sicher im Wunsch nach einer Verschnaufpause zum Jahresende aber zusätzlich wohl auch in einer für Viele zu langsamen Konjunkturerholung, der Unsicherheit bezüglich des Tapering-Starts der FED und volatileren asiatischen Volkswirtschaften als gewohnt. Doch die Zeit zum Rasten scheint uns nicht vergönnt. Allerorten wird heftig am Globus gekurbelt, the Show goes on.

Abgesehen von den allgegenwärtigen Notenbanken sind es wieder einmal Chinas Wirtschaftsarchitekten die den Kampf ums Wachstum couragiert auf sich genommen haben. Die Absage an die Ein-Kind-Politik ist schon ein mächtiger Schritt aus dem Tal der Machtpolitik heraus, genauso erscheint die beabsichtigte Liberalisierung des Finanzsystems wie ein Wunschzettel von Goldman Sachs an das Kapital-Christkind. Mehr Markt, weniger Staat, wer hätte das dem Reich der Mitte jemals zugetraut.

Doch es ist nicht der Wunsch kräftiger am Kapitaltopf mitnaschen zu dürfen, es ist die Erkenntnis, dass am Ende ein Staat allein die notwendigen Finanzierungen und Anreize für ein nachhaltiges Wachstum nicht stemmen kann. Es braucht Risikokapital, Chancen und Risiken die im Investment liegen, mit denen man sich objektiv auseinandersetzen kann und die man zum Erreichen persönlichen Wohlstands auch finalisieren darf. Eigentum gehört dazu. Mit diesem strategischen Wandel setzt China aber ein direkt gegenläufiges Signal an seine globalen Mitbewerber. Die nämlich versuchen mit Bankenknebelung, Druckerpresse und Markteingriffen genau das Gleiche zu erreichen, wenden aber damit die exakt konträre Strategie an. Ein kommendes Fest für Volkswirte, Gloom & Doom-Propheten und die Kapitalmärkte. Jeder hat etwas zu berichten und etwas damit zu tun. Es wird echt spannend sein den Ausgang der jeweiligen „Systeme“ abschätzen zu können.

An den Devisenmärkten werden wir es als erstes erkennen, den Rentenmärkten wird man mit der tiefen Inflation weiter die Angst nehmen, aber den Aktienmärkten spielt man damit wie seit Monaten erkannt voll in die Hände.

Sollte man den Notenbanken, chinesischen Parteifunktionären und Finanzministern dieses Kapitalmarktinteresse unterstellen wäre der nächste Gedanke einfach, nämlich jener, dass exakt diese Systemteilnehmer Aktien eigentlich schon jetzt selber kaufen.