25.09.2013
Im Börsenjargon wird die Ausführung einer Wertpapierorder „Execution“ genannt. Professionelle Handelsteilnehmer, die für Kunden agieren, sind zur so genannten „Best Execution“ verpflichtet. Diese beschreibt den Prozess der Suche nach der besten möglichen Ausführung im Zusammenspiel von Service und Kosten im Sinne des Kunden. Nicht allein der möglicherweise missverständliche Zusammenhang mit dem deutschen Wort Exekution macht mir aber derzeit Sorgen, sondern ein Markttrend der mit dem „Best“ so seine Probleme erzeugt: die Parameter des täglichen Kursgeschehens wandeln sich nämlich.
Vor einigen Jahren hatten wir weder Hochfrequenzhandel, Algorithmen-Trading oder Quote-Maschinen, alle im Kampf um die letzte Millisekunde. Zugegebenermaßen waren die alten Market Maker und Specialists, die verpflichtet sind eine bestimmte Handelsgröße bei Kauf und Verkauf bereit zu stellen, auch nicht immer effizient, aber zumindest konnte man seinen Ärger direkter adressieren. Heute sind sogar sie gegen die sehr oft überfallsartig agierende Technik chancenlos. Jeder der in den letzten Monaten versucht hat seine Investments mit der Markttiefe, den im Markt für Investoren sichtbaren Orders, in Einklang zu bringen, weiß, was ich meine. Die stimmt nicht. Denn etliche der im Markt befindlichen Kursangebote sind reine Staffage, die, falls einmal wirklich eine Kauf- oder Verkaufsorder den Markt erreicht, sofort verschwinden und einen Rumpfmarkt hinterlassen der viele dadurch frustriert.
Es überrascht daher wohl auch kaum, wenn man hört und liest, dass Hochfrequenzhandel und Algo-Trading ja auch in Wirklichkeit kaum Geld verdienen. Kein Wunder, denn Kunden lassen sich inzwischen kaum mehr auf deren Spiel ein, und die wenigen verbliebenen Market Maker führen ihre eigene Strategie im Kampf ums Geschäft. Paradoxerweise zunehmend mit denselben Mitteln: Technik und Computerprogramme.
Dies alles führt den Markt zunehmend ins Absurde und zu einer schlechteren Situation für Investoren. Die Chancen, sich gegen die Computer zur Wehr zu setzen liegen immer mehr in „bestens“ Orders. Diese scheinen als einzige in der Lage zu sein, auch die scheinbare Liquidität zu nutzen und die Maschinen zu überrumpeln. Dadurch werden aber die Ausführungen ungenauer, was danach wieder eine Limit-Order als Gegenkorrektur erforderlich macht. Der Investor wird kurzfristig zum Händler. Die USA als Hort des Kapitalmarktgedankens hat diesen Kampf scheinbar bereits aufgegeben. Von dort erhält man fast nur mehr Informationen über „bestens“-Orders. Die dortigen Investoren sind es durch ihre schiere Größe gewohnt gar nicht mehr anders zu ihren Ausführungen zu kommen. Akzeptierter Effekt ist, dass die Schwankungen dadurch zunehmen, die Volatilität steigt und alle damit verbundenen Produkte ein wenig teurer werden. Eine Chance für lokale Profis durch bessere Ausführung ihre Kunden stärker zu binden.
Nicht erst seit die Wiener Börse über sinkendes Volumen, Abwanderung von Umsatz an Nebenbörsen, Dark Pools oder alternative Börsenplätze klagt, zuletzt sogar dem gesunkenen Umsatz in österreichischen Derivaten deren Börsenlisting in Wien geopfert hat, und sich nach wie vor im politischen Gegenwind in den fundamentalen Boden via Konjunkturstütze, Refinanzierungsalternative und Osteuropafantasie stemmt, ist die Ebene schief. Sie wird es auch immer mehr, wenn es nicht gelingt ein paar, gar nicht mal so unpopuläre, weil möglicherweise ertragsbringende Fakten gegenüber obige Handels-“Innovationen“ zu schaffen, die es ermöglichen wieder die Effizienz nicht allein in der Performance der Gesellschaften sondern auch in deren Kursen zu finden.
Effizienz wird oft benutzt
Im Börsenjargon wird die Ausführung einer Wertpapierorder „Execution“ genannt. Professionelle Handelsteilnehmer, die für Kunden agieren, sind zur so genannten „Best Execution“ verpflichtet. Diese beschreibt den Prozess der Suche nach der besten möglichen Ausführung im Zusammenspiel von Service und Kosten im Sinne des Kunden. Nicht allein der möglicherweise missverständliche Zusammenhang mit dem deutschen Wort Exekution macht mir aber derzeit Sorgen, sondern ein Markttrend der mit dem „Best“ so seine Probleme erzeugt: die Parameter des täglichen Kursgeschehens wandeln sich nämlich.
Vor einigen Jahren hatten wir weder Hochfrequenzhandel, Algorithmen-Trading oder Quote-Maschinen, alle im Kampf um die letzte Millisekunde. Zugegebenermaßen waren die alten Market Maker und Specialists, die verpflichtet sind eine bestimmte Handelsgröße bei Kauf und Verkauf bereit zu stellen, auch nicht immer effizient, aber zumindest konnte man seinen Ärger direkter adressieren. Heute sind sogar sie gegen die sehr oft überfallsartig agierende Technik chancenlos. Jeder der in den letzten Monaten versucht hat seine Investments mit der Markttiefe, den im Markt für Investoren sichtbaren Orders, in Einklang zu bringen, weiß, was ich meine. Die stimmt nicht. Denn etliche der im Markt befindlichen Kursangebote sind reine Staffage, die, falls einmal wirklich eine Kauf- oder Verkaufsorder den Markt erreicht, sofort verschwinden und einen Rumpfmarkt hinterlassen der viele dadurch frustriert.
Es überrascht daher wohl auch kaum, wenn man hört und liest, dass Hochfrequenzhandel und Algo-Trading ja auch in Wirklichkeit kaum Geld verdienen. Kein Wunder, denn Kunden lassen sich inzwischen kaum mehr auf deren Spiel ein, und die wenigen verbliebenen Market Maker führen ihre eigene Strategie im Kampf ums Geschäft. Paradoxerweise zunehmend mit denselben Mitteln: Technik und Computerprogramme.
Dies alles führt den Markt zunehmend ins Absurde und zu einer schlechteren Situation für Investoren. Die Chancen, sich gegen die Computer zur Wehr zu setzen liegen immer mehr in „bestens“ Orders. Diese scheinen als einzige in der Lage zu sein, auch die scheinbare Liquidität zu nutzen und die Maschinen zu überrumpeln. Dadurch werden aber die Ausführungen ungenauer, was danach wieder eine Limit-Order als Gegenkorrektur erforderlich macht. Der Investor wird kurzfristig zum Händler. Die USA als Hort des Kapitalmarktgedankens hat diesen Kampf scheinbar bereits aufgegeben. Von dort erhält man fast nur mehr Informationen über „bestens“-Orders. Die dortigen Investoren sind es durch ihre schiere Größe gewohnt gar nicht mehr anders zu ihren Ausführungen zu kommen. Akzeptierter Effekt ist, dass die Schwankungen dadurch zunehmen, die Volatilität steigt und alle damit verbundenen Produkte ein wenig teurer werden. Eine Chance für lokale Profis durch bessere Ausführung ihre Kunden stärker zu binden.
Nicht erst seit die Wiener Börse über sinkendes Volumen, Abwanderung von Umsatz an Nebenbörsen, Dark Pools oder alternative Börsenplätze klagt, zuletzt sogar dem gesunkenen Umsatz in österreichischen Derivaten deren Börsenlisting in Wien geopfert hat, und sich nach wie vor im politischen Gegenwind in den fundamentalen Boden via Konjunkturstütze, Refinanzierungsalternative und Osteuropafantasie stemmt, ist die Ebene schief. Sie wird es auch immer mehr, wenn es nicht gelingt ein paar, gar nicht mal so unpopuläre, weil möglicherweise ertragsbringende Fakten gegenüber obige Handels-“Innovationen“ zu schaffen, die es ermöglichen wieder die Effizienz nicht allein in der Performance der Gesellschaften sondern auch in deren Kursen zu finden.