05.12.2012
Als unser Kalender im einstigen Rom entstand, wurde die römische Mythologie keck in diesen miteingebunden. Der Jänner steht beispielsweise mit Gott Janus stellvertretend für den Jahreswechsel. Diesbezüglich hat dieser Gott als einziger zwei Gesichter: Eines, das zurück und eines, das nach vorne blickt. Und so geht es uns gerade.
Die einen betonen die schwache Konjunktur, das noch immer nur in Ansätzen gelöste GIIPS-Thema, Fiscal Cliff und Chinas Ausfall als permanente globale Turbo-Zugmaschine. Die anderen denken ein wenig „länger“, betonen, dass volkswirtschaftliche Daten ja logischerweise noch nicht glänzen können, weil Maßnahmen erst wirken müssen und daher auch die statistischen Aussagen immer den wahren Ereignissen hinterherhinken werden. Dazwischen sind jene, denen es egal ist, hauptsache sie sind „dabei“: Opportunismus war schon immer die wahre Stärke der liquiden Börsen. Und auch jene, denen die Socken in den Investmentschuhen zu rauchen beginnen, weil der Boden, auf dem sie stehen aus Anleihen gemacht ist, deren Kurse es enorm schwer haben werden im nächsten Jahr.
Wenn wir eines aus diesen ganzen „Krisen“ der vergangenen Jahre gelernt haben, dann jenes, dass die volkswirtschaftlichen Effekte nie so ankommen wie eben jetzt apostrophiert. Sie sind immer durch die Reagibilität der Wirtschaft beeinflusst. Und das in immer stärkerem Maße, weil wir es uns angewöhnt, manchmal sehr schmerzhaft angewöhnt, haben, auf Medien, Finanznachrichten und Analysten- und Ökonomenkommentare zu reagieren. Ein (ganz) stilles Hoch den Medien: Sie haben uns dazu genötigt, den übermittelten Nachrichten die Schärfe zu rauben. Anders formuliert, sie haben sich selbst, durch den Ansporn zu reagieren, die Schärfe der Wahrheit genommen: Die Heisenberg’sche Unschärferelation der Ökonomie!
Was bleibt, ist die Erwartung, dass dieser Prozess der Verarbeitung von Bad News, bevor sie noch „bad“ werden können, weiter anhält. Dass die politischen Kräfte inmitten dieses Prozesses sich weiterhin befinden und fest daran arbeiten, sich selbst das Gegenteil zu beweisen. Und diese Schritte sind auf dem besten Weg, gemacht zu werden. Kein Wunder, dass die Aktienmärkte zuletzt sogar gegen jede „ökonomische Vernunft“ gestiegen sind. Sie sind in Wirklichkeit davor viel zu lange gegen jede ökonomische Vernunft gefallen!
Jene Investoren die sich an diesen Divergenzen zwischen dem Heute und dem „Morgen in sechs Monaten“ in ihrer Allokation ausrichten, gelten oft als unberechenbar oder gar halsbrecherisch. Ich denke, das stimmt nicht. Schon gar nicht für jemanden, der mit höchster Verantwortung Gelder verwaltet. Im schlimmsten Fall sind es Zyniker. In den meisten Fällen saugute Analysten unser aller Ängste und Oberflächlichkeiten.
Gott Janus hat zwei Gesichter
Als unser Kalender im einstigen Rom entstand, wurde die römische Mythologie keck in diesen miteingebunden. Der Jänner steht beispielsweise mit Gott Janus stellvertretend für den Jahreswechsel. Diesbezüglich hat dieser Gott als einziger zwei Gesichter: Eines, das zurück und eines, das nach vorne blickt. Und so geht es uns gerade.
Die einen betonen die schwache Konjunktur, das noch immer nur in Ansätzen gelöste GIIPS-Thema, Fiscal Cliff und Chinas Ausfall als permanente globale Turbo-Zugmaschine. Die anderen denken ein wenig „länger“, betonen, dass volkswirtschaftliche Daten ja logischerweise noch nicht glänzen können, weil Maßnahmen erst wirken müssen und daher auch die statistischen Aussagen immer den wahren Ereignissen hinterherhinken werden. Dazwischen sind jene, denen es egal ist, hauptsache sie sind „dabei“: Opportunismus war schon immer die wahre Stärke der liquiden Börsen. Und auch jene, denen die Socken in den Investmentschuhen zu rauchen beginnen, weil der Boden, auf dem sie stehen aus Anleihen gemacht ist, deren Kurse es enorm schwer haben werden im nächsten Jahr.
Wenn wir eines aus diesen ganzen „Krisen“ der vergangenen Jahre gelernt haben, dann jenes, dass die volkswirtschaftlichen Effekte nie so ankommen wie eben jetzt apostrophiert. Sie sind immer durch die Reagibilität der Wirtschaft beeinflusst. Und das in immer stärkerem Maße, weil wir es uns angewöhnt, manchmal sehr schmerzhaft angewöhnt, haben, auf Medien, Finanznachrichten und Analysten- und Ökonomenkommentare zu reagieren. Ein (ganz) stilles Hoch den Medien: Sie haben uns dazu genötigt, den übermittelten Nachrichten die Schärfe zu rauben. Anders formuliert, sie haben sich selbst, durch den Ansporn zu reagieren, die Schärfe der Wahrheit genommen: Die Heisenberg’sche Unschärferelation der Ökonomie!
Was bleibt, ist die Erwartung, dass dieser Prozess der Verarbeitung von Bad News, bevor sie noch „bad“ werden können, weiter anhält. Dass die politischen Kräfte inmitten dieses Prozesses sich weiterhin befinden und fest daran arbeiten, sich selbst das Gegenteil zu beweisen. Und diese Schritte sind auf dem besten Weg, gemacht zu werden. Kein Wunder, dass die Aktienmärkte zuletzt sogar gegen jede „ökonomische Vernunft“ gestiegen sind. Sie sind in Wirklichkeit davor viel zu lange gegen jede ökonomische Vernunft gefallen!
Jene Investoren die sich an diesen Divergenzen zwischen dem Heute und dem „Morgen in sechs Monaten“ in ihrer Allokation ausrichten, gelten oft als unberechenbar oder gar halsbrecherisch. Ich denke, das stimmt nicht. Schon gar nicht für jemanden, der mit höchster Verantwortung Gelder verwaltet. Im schlimmsten Fall sind es Zyniker. In den meisten Fällen saugute Analysten unser aller Ängste und Oberflächlichkeiten.