07.11.2012

Shiny Happy People



Derzeit glänzen die Märkte an allen Ecken und Enden. Die Bonds streben nahezu im Gleichschritt erneut gegen alte Höhen. Renditen versinken. Gleichzeitig sind Aktienmärkte nahezu global im Plus. Ist zwar kein Wunder angesichts der Kursrückschläge in den letzten Jahren, aber die Statistik und das Kurzzeitgedächtnis sind trotzdem glücklich. Die meisten Preise für Basisrohstoffe haben ebenso ihre hie und da begonnenen Abwärtstrends verlassen und sich begonnen zu stabilisieren und Dank des erfreulich klaren Siegs von Barack Obama darf man sich auf weitere Spenden durch die FED verlassen, was Edelmetalle umgehend in eine V-Shape-Recovery trieb.
Alles happy, alles easy? Natürlich nicht ganz.

Relativieren ist angesagt: die Bonds sind dort weil es nach wie vor für viele Institutionelle keine Alternative dazu gibt bzw. geben darf. Die Aktien spüren den Kursanstieg trotz der sich eintrübenden Konjunkturaussichten weil sie davor durch den regulatorischen Druck bei vielen Großinvestoren, alle Aktien verkaufen zu müssen, einfach zu tief gefallen sind. Die Rohstoffe spiegeln ein Bild, das von stark isolierten Handelsplattformen geprägt ist und Edelmetalle signalisieren den globalen Wunsch nach alternativer Sicherheit der Vermögenswerte. Es gibt aber eine Konklusion die länger wirken wird und das zaubert dann wirklich ein Grinsen auf die Gesichter: die Zeit der Worst Cases geht zu Ende.

Es wurde dermaßen viel Schlimmes in die Märkte eingepreist, dass die eintreffende Realität für Viele positive Überraschungen birgt. Die deutsche Automobilindustrie beispielsweise wird seit Monaten in die Krise geschrieben. Im Oktober kamen aber wieder Wachstumsraten. Griechenland wird periodisch als „bewährter“ Krisen-Mechanismus versucht zu nutzen, doch die Kapitalmärkte geben dem Staat wieder Geld zur Finanzierung. Renditen sinken und Griechische Geldmarktbonds werden wieder gekauft. Der griechische Bondmarkt ist seit drei Monaten der stärkste Europas (was zum „Glanz“ von Oben durchaus passt). Soll alles nicht heißen, dass wir es geschafft haben, weit gefehlt, da wurde inzwischen überall so viel Staub aufgewirbelt, dass man noch lange brauchen wird klar zu sehen, aber wir sind auf dem Weg dorthin. Diese Erkenntnis ist, was man herkömmlich Antizipation der Märkte nennt. Was Investoren auch mit Entscheidungshorizont und Anlagehorizont eingrenzen. Je länger diese sind umso höher die Transparenz und umso wahrscheinlicher der erwartbare Return. Umso näher die Marktentwicklung an der ökonomischen Realität. Eine Bedrohung verliert ihre Kraft, je früher man sie sieht und je eher man reagieren kann.

Abstrahiert gesagt: Wer es sich zutraut, im Winter den Sommerurlaub zu buchen wird günstiger dran sein und mehr Zeit haben die richtige Destination zu wählen.

Klingt philosophisch, ist aber unser aller Leben.



07.11.2012

Shiny Happy People



Derzeit glänzen die Märkte an allen Ecken und Enden. Die Bonds streben nahezu im Gleichschritt erneut gegen alte Höhen. Renditen versinken. Gleichzeitig sind Aktienmärkte nahezu global im Plus. Ist zwar kein Wunder angesichts der Kursrückschläge in den letzten Jahren, aber die Statistik und das Kurzzeitgedächtnis sind trotzdem glücklich. Die meisten Preise für Basisrohstoffe haben ebenso ihre hie und da begonnenen Abwärtstrends verlassen und sich begonnen zu stabilisieren und Dank des erfreulich klaren Siegs von Barack Obama darf man sich auf weitere Spenden durch die FED verlassen, was Edelmetalle umgehend in eine V-Shape-Recovery trieb.
Alles happy, alles easy? Natürlich nicht ganz.

Relativieren ist angesagt: die Bonds sind dort weil es nach wie vor für viele Institutionelle keine Alternative dazu gibt bzw. geben darf. Die Aktien spüren den Kursanstieg trotz der sich eintrübenden Konjunkturaussichten weil sie davor durch den regulatorischen Druck bei vielen Großinvestoren, alle Aktien verkaufen zu müssen, einfach zu tief gefallen sind. Die Rohstoffe spiegeln ein Bild, das von stark isolierten Handelsplattformen geprägt ist und Edelmetalle signalisieren den globalen Wunsch nach alternativer Sicherheit der Vermögenswerte. Es gibt aber eine Konklusion die länger wirken wird und das zaubert dann wirklich ein Grinsen auf die Gesichter: die Zeit der Worst Cases geht zu Ende.

Es wurde dermaßen viel Schlimmes in die Märkte eingepreist, dass die eintreffende Realität für Viele positive Überraschungen birgt. Die deutsche Automobilindustrie beispielsweise wird seit Monaten in die Krise geschrieben. Im Oktober kamen aber wieder Wachstumsraten. Griechenland wird periodisch als „bewährter“ Krisen-Mechanismus versucht zu nutzen, doch die Kapitalmärkte geben dem Staat wieder Geld zur Finanzierung. Renditen sinken und Griechische Geldmarktbonds werden wieder gekauft. Der griechische Bondmarkt ist seit drei Monaten der stärkste Europas (was zum „Glanz“ von Oben durchaus passt). Soll alles nicht heißen, dass wir es geschafft haben, weit gefehlt, da wurde inzwischen überall so viel Staub aufgewirbelt, dass man noch lange brauchen wird klar zu sehen, aber wir sind auf dem Weg dorthin. Diese Erkenntnis ist, was man herkömmlich Antizipation der Märkte nennt. Was Investoren auch mit Entscheidungshorizont und Anlagehorizont eingrenzen. Je länger diese sind umso höher die Transparenz und umso wahrscheinlicher der erwartbare Return. Umso näher die Marktentwicklung an der ökonomischen Realität. Eine Bedrohung verliert ihre Kraft, je früher man sie sieht und je eher man reagieren kann.

Abstrahiert gesagt: Wer es sich zutraut, im Winter den Sommerurlaub zu buchen wird günstiger dran sein und mehr Zeit haben die richtige Destination zu wählen.

Klingt philosophisch, ist aber unser aller Leben.