24.10.2012
Die Berichtssaison bringt es an den Tag. Nicht nur die Unternehmensergebnisse, sondern auch die Investitionsgewichtungen grosser institutioneller Häuser werden derzeit transparenter. Ein düsteres Bild. Anleihen sind die mit Abstand grösste Asset Klasse. Risikoloser Zins wurde zwar hier sehr oft bereits zum zinslosen Risiko, aber das will man nicht hören. Historisch noch kaum erreichte Höhen der Gewichtung werden stolz präsentiert. Die Suche nach der „Nicht-Börsen-Notiz“ dominiert den Rest der Portfolien: Private Equity, Infrastruktur-Investments, Immobilien und Spezial-Investment-Töpfe. Ach ja und verschämt in der hintersten Ecke wohl auch noch ein paar versprengte Aktienbestände. Quasi: leider nehmen wir die halt auch noch mit, wer weiss, wohin die noch fallen können.
Jetzt nur die Frage nach der Effizienz. Wann beginnt ein Gut zu steigen? Dann, wenn es alle haben? Dann, wenn es alle haben wollen? Dann, wenn alle sagen, dass man es haben soll? Sicher nicht.
Wenn es alle haben, kann es nur mehr fallen, weil ja keiner mehr kauft. Wenn es alle wollen, werden auch Kurse nicht steigen, weil ja keiner kauft, nur jeder „will“. Und wenn alle sagen, dass man es haben soll, dann steigt es genauso wenig, weil ja niemand etwas tut, nur jeder etwas sagt.
Der Spruch „Tu Gutes und rede darüber“ zeigt erneut seine Aktualität. Ohne etwas zu tun, wird auch nichts passieren. Genauso ist das Timing einer solchen Aktivität in einem Spruch gut beschrieben: „Wenn die Kanonen donnern, sollst Du kaufen“. Heisst, wenn alle in „Deckung“ sind, wenn keiner im Markt ist, dann ist der beste Zeitpunkt. Mit der Herde mitgaloppieren macht erst richtig Spass, wenn man vorher schon investiert hat, oder?
Also „Early Birds Time“.
Nun, der Blick auf den Status Quo der Wirtschaft erlaubt, auch die Investments zu selektieren. Was ist passiert: die Unternehmen haben die Erwartung eines Konjunkturabschwungs grosso modo bestätigt. Was sie nicht haben, ist, die nachhaltige Rezession zu bestätigen, die seit 18 Monaten in unsere Märkte hineinargumentiert wird. Lassen wir die Ursachenforschung einer solchen Argumentation einmal beiseite, sehen wir im Ergebnis historisch tiefe Kurse vor uns. Gut so. Gleichzeitig bewirkt die „Krise“ auch Gutes, nämlich, das Bewusstsein der Unternehmen zu beeinflussen. Man gibt sich inzwischen mehr Mühe seine Ziele und Tätigkeiten zu kommunizieren. Breiter zu kommunizieren. Man bereitet mit glaubwürdigen Versprechen Richtung Dividende und Transparenz den Boden für jenen Respekt und jene Sicherheit, der die Planbarkeit längerfristige Investitionshorizonte bei Anlegern erhöht.
Wer das erkennt, der ist knapp davor, dem Irrsinn mancher Kommentare und Bewertungen ein historisches Schnippchen zu schlagen. Eines jener seltenen Schnippchen, aus denen die Weisheiten der nächsten Jahre gebildet werden und die danach so oft die Bücher von Volkswirten und erfolgreichen Portfoliomanagern begründen und schmücken werden.
So, und jetzt suchen wir uns einfach aus dem Füllhorn dieser Appetithappen an unseren Börsen diejenigen aus, die am längsten am Gaumen haften bleiben, und wir haben wieder das Lächeln gefunden. Bon Appetit!
Die Effizienz beisst sich manchmal in den Schwanz
Die Berichtssaison bringt es an den Tag. Nicht nur die Unternehmensergebnisse, sondern auch die Investitionsgewichtungen grosser institutioneller Häuser werden derzeit transparenter. Ein düsteres Bild. Anleihen sind die mit Abstand grösste Asset Klasse. Risikoloser Zins wurde zwar hier sehr oft bereits zum zinslosen Risiko, aber das will man nicht hören. Historisch noch kaum erreichte Höhen der Gewichtung werden stolz präsentiert. Die Suche nach der „Nicht-Börsen-Notiz“ dominiert den Rest der Portfolien: Private Equity, Infrastruktur-Investments, Immobilien und Spezial-Investment-Töpfe. Ach ja und verschämt in der hintersten Ecke wohl auch noch ein paar versprengte Aktienbestände. Quasi: leider nehmen wir die halt auch noch mit, wer weiss, wohin die noch fallen können.
Jetzt nur die Frage nach der Effizienz. Wann beginnt ein Gut zu steigen? Dann, wenn es alle haben? Dann, wenn es alle haben wollen? Dann, wenn alle sagen, dass man es haben soll? Sicher nicht.
Wenn es alle haben, kann es nur mehr fallen, weil ja keiner mehr kauft. Wenn es alle wollen, werden auch Kurse nicht steigen, weil ja keiner kauft, nur jeder „will“. Und wenn alle sagen, dass man es haben soll, dann steigt es genauso wenig, weil ja niemand etwas tut, nur jeder etwas sagt.
Der Spruch „Tu Gutes und rede darüber“ zeigt erneut seine Aktualität. Ohne etwas zu tun, wird auch nichts passieren. Genauso ist das Timing einer solchen Aktivität in einem Spruch gut beschrieben: „Wenn die Kanonen donnern, sollst Du kaufen“. Heisst, wenn alle in „Deckung“ sind, wenn keiner im Markt ist, dann ist der beste Zeitpunkt. Mit der Herde mitgaloppieren macht erst richtig Spass, wenn man vorher schon investiert hat, oder?
Also „Early Birds Time“.
Nun, der Blick auf den Status Quo der Wirtschaft erlaubt, auch die Investments zu selektieren. Was ist passiert: die Unternehmen haben die Erwartung eines Konjunkturabschwungs grosso modo bestätigt. Was sie nicht haben, ist, die nachhaltige Rezession zu bestätigen, die seit 18 Monaten in unsere Märkte hineinargumentiert wird. Lassen wir die Ursachenforschung einer solchen Argumentation einmal beiseite, sehen wir im Ergebnis historisch tiefe Kurse vor uns. Gut so. Gleichzeitig bewirkt die „Krise“ auch Gutes, nämlich, das Bewusstsein der Unternehmen zu beeinflussen. Man gibt sich inzwischen mehr Mühe seine Ziele und Tätigkeiten zu kommunizieren. Breiter zu kommunizieren. Man bereitet mit glaubwürdigen Versprechen Richtung Dividende und Transparenz den Boden für jenen Respekt und jene Sicherheit, der die Planbarkeit längerfristige Investitionshorizonte bei Anlegern erhöht.
Wer das erkennt, der ist knapp davor, dem Irrsinn mancher Kommentare und Bewertungen ein historisches Schnippchen zu schlagen. Eines jener seltenen Schnippchen, aus denen die Weisheiten der nächsten Jahre gebildet werden und die danach so oft die Bücher von Volkswirten und erfolgreichen Portfoliomanagern begründen und schmücken werden.
So, und jetzt suchen wir uns einfach aus dem Füllhorn dieser Appetithappen an unseren Börsen diejenigen aus, die am längsten am Gaumen haften bleiben, und wir haben wieder das Lächeln gefunden. Bon Appetit!