04.10.2012

Hausaufgaben



Jetzt haben wir den Salat. Keiner kennt sich mehr aus. Die Anleihen in Europa steigen, weil die Notenbanken kaufen. Und die Aktien steigen, weil die Konjunktur zwar schlecht ist, aber doch nicht so schlecht wie befürchtet. Was hält jetzt? Wo müssen wir uns hinwenden?

Die Antwort liegt wie immer im Auge des Betrachters. Etliche Versicherungen und Pensionskassen haben ihre Veranlagungsmodelle auf Anleihen ausgerichtet und wollen vorerst dabei bleiben. Ein mühsamer Weg, weil die aktuellen Renditen nicht einmal einen realen, sprich inflationsbereinigten, Gewinn ermöglichen. Aber sicherer ist eben für viele besser. Diese Investoren haben Mario Draghi sicher inzwischen ganz lieb gewonnen. Die anderen Investoren beginnen sich langsam aber doch mit der Aktienlandschaft wieder auseinander zu setzen. Und zwar wohl aus zwei Gründen: Einerseits haben die Hedgefunds ihre leerverkauften Stücke schon länger zurückgekauft und seither nicht mehr erneut verkauft. Ein Zeichen, dass das Risiko in einer steigenden Aktienbewegung gefangen zu sein als hoch eingeschätzt wird. Andererseits werden die Konjunkturdaten mehr und mehr ernst genommen, was zwar aufgrund derer relativer Schwäche ernüchternd wirkt, aber aufgrund ihrer Glaubwürdigkeit den Boden für künftige Sicherheit wieder zementiert. Die Investitionszeiträume werden wieder länger.

Das Szenario, das aber beide Investorengruppen betrifft, ist nach wie vor das Thema Inflation. Die Bewertung der aktuellen Situation wird dabei durch etliche Verwerfungen in der Wahrnehmung erschwert. Einerseits haben wir die statistischen Daten mit ihren lange zurückreichenden Berechnungszeiträumen, die uns ein beruhigend tiefes Inflationsbild zimmern. Andererseits brennt uns der tägliche Konsum unserer Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände ein empfindliches Loch in unsere Geldbörsen. Was glauben? Wie reagieren? Wenn man an solch mystische Kräfte wie den Kapitalmarkt weiter glaubt, wird sich selbst auf diese Frage eine Antwort finden lassen. Normalerweise tendiert der Markt dorthin, wo die Lösung liegt.



04.10.2012

Hausaufgaben



Jetzt haben wir den Salat. Keiner kennt sich mehr aus. Die Anleihen in Europa steigen, weil die Notenbanken kaufen. Und die Aktien steigen, weil die Konjunktur zwar schlecht ist, aber doch nicht so schlecht wie befürchtet. Was hält jetzt? Wo müssen wir uns hinwenden?

Die Antwort liegt wie immer im Auge des Betrachters. Etliche Versicherungen und Pensionskassen haben ihre Veranlagungsmodelle auf Anleihen ausgerichtet und wollen vorerst dabei bleiben. Ein mühsamer Weg, weil die aktuellen Renditen nicht einmal einen realen, sprich inflationsbereinigten, Gewinn ermöglichen. Aber sicherer ist eben für viele besser. Diese Investoren haben Mario Draghi sicher inzwischen ganz lieb gewonnen. Die anderen Investoren beginnen sich langsam aber doch mit der Aktienlandschaft wieder auseinander zu setzen. Und zwar wohl aus zwei Gründen: Einerseits haben die Hedgefunds ihre leerverkauften Stücke schon länger zurückgekauft und seither nicht mehr erneut verkauft. Ein Zeichen, dass das Risiko in einer steigenden Aktienbewegung gefangen zu sein als hoch eingeschätzt wird. Andererseits werden die Konjunkturdaten mehr und mehr ernst genommen, was zwar aufgrund derer relativer Schwäche ernüchternd wirkt, aber aufgrund ihrer Glaubwürdigkeit den Boden für künftige Sicherheit wieder zementiert. Die Investitionszeiträume werden wieder länger.

Das Szenario, das aber beide Investorengruppen betrifft, ist nach wie vor das Thema Inflation. Die Bewertung der aktuellen Situation wird dabei durch etliche Verwerfungen in der Wahrnehmung erschwert. Einerseits haben wir die statistischen Daten mit ihren lange zurückreichenden Berechnungszeiträumen, die uns ein beruhigend tiefes Inflationsbild zimmern. Andererseits brennt uns der tägliche Konsum unserer Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände ein empfindliches Loch in unsere Geldbörsen. Was glauben? Wie reagieren? Wenn man an solch mystische Kräfte wie den Kapitalmarkt weiter glaubt, wird sich selbst auf diese Frage eine Antwort finden lassen. Normalerweise tendiert der Markt dorthin, wo die Lösung liegt.