16.08.2012
Es lebe die Magensäure! Wer geglaubt hat, Investor sei ein angenehmer Job, quasi ruhige Kugel mit Sonnenscheingarantie, der irrt. Denn kaum sind wir aus dem „Schlimmsten“ draussen, drohen sofort neue Unwägbarkeiten alles wieder zu zerstören. Kaum haben wir dank Mario Draghi und dem Sommerloch in der europäischen Politik die Erholung an den europäischen Börsen serviert bekommen, drängen sich schon wieder neue Fragen auf, türmen sich etliche Drohpotenziale wie die mahnenden Finger aus der letzten Reihe auf.
China macht Sorgen, dessen Exporte wachsen nicht mehr so schnell. Japan droht mit w.o. nachdem das BIP auch nicht so stark wie erwartet gewachsen war. Die Trockenheit reduziert die Agrarernten und heizt die Preise für landwirtschaftliche Güter an. Der Baltic Dry Index ist auf dem tiefsten Niveau seit Langem und testet zum vierten Mal sein historisches Low. Die Ergebnissaison brachte die Bestätigung leicht aber doch sinkender Unternehmensergebnisse. Und last but not least, das globale Wirtschaftswachstum wird, und da ist man sich überall einig, dank Europas Schuldenmisere geringer als erwartet ausfallen. Statt 2,5% sollen es nur mehr 1,8% in 2013 werden. Was für ein Jammer. Was für ein grossartiges Investmentumfeld!
Keine Angst, mit mir ist alles in Ordnung. Nur wann soll man denn als Investor den günstigsten Zeitpunkt zum Investieren finden? Dann, wenn alle wissen, dass alles in Butter ist, der Himmel blau strahlt, die Unternehmensgewinne sprudeln und die Analysten sich mit positiven Projektionen überschlagen? Wer auf diesen Moment wartet ist im besten Fall Vorletzter beim Investieren. Der richtige Zeitpunkt ist jetzt. Und das ist gleichzeitig auch der Zeitpunkt, wo einem das Investment im Bauch am meisten weh tut, weil es könnte ja doch was schief gehen, und was wenn die Krise zurückkehrt, oder gar nie weggeht, oder …
Sollten Hedge Funds als Indikator akzeptiert sein, dann ist es gut zu sehen, dass diese gerade wie wild ihre Leerverkäufe zurückdecken. Genauso wichtig ist es zu sehen, das die Kurse defensiver Aktiengruppen seit Wochen steigen. Dass liquide Werte bevorzugt genommen werden. Dass die Frage nach nachhaltigen Geschäftsmodellen auch via Börsenorders im Kauf mündet. Trotz obiger Unsicherheiten. Oder gerade deswegen. Denn angesichts des Bodens ist es eigentlich nur mehr wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, ob es eine Zukunft gibt oder nicht. Und wenn mit „Ja“ geantwortet wird, dann werden sich die Zeichen auch wieder erholen und die Gewinne stärker sprudeln. Trotz Euro-Bashing, trotz Politik-Wirren, trotz Banken-Krise. Wer mit „Nein“ antwortet, der wettet ebenso und ist happy mit Null Rendite in deutschen Bundesanleihen seine Sicherheit gefunden zu haben.
Eigentlich interessant, wie menschlich die Märkte doch sind. Trotz aller Highspeed-Handelssysteme, stochastischen Modelle und unglaublich vielen technischen Ansätzen bleiben am Schluss nur die Gier und die Angst übrig.
Da müssen wir jetzt durch
Es lebe die Magensäure! Wer geglaubt hat, Investor sei ein angenehmer Job, quasi ruhige Kugel mit Sonnenscheingarantie, der irrt. Denn kaum sind wir aus dem „Schlimmsten“ draussen, drohen sofort neue Unwägbarkeiten alles wieder zu zerstören. Kaum haben wir dank Mario Draghi und dem Sommerloch in der europäischen Politik die Erholung an den europäischen Börsen serviert bekommen, drängen sich schon wieder neue Fragen auf, türmen sich etliche Drohpotenziale wie die mahnenden Finger aus der letzten Reihe auf.
China macht Sorgen, dessen Exporte wachsen nicht mehr so schnell. Japan droht mit w.o. nachdem das BIP auch nicht so stark wie erwartet gewachsen war. Die Trockenheit reduziert die Agrarernten und heizt die Preise für landwirtschaftliche Güter an. Der Baltic Dry Index ist auf dem tiefsten Niveau seit Langem und testet zum vierten Mal sein historisches Low. Die Ergebnissaison brachte die Bestätigung leicht aber doch sinkender Unternehmensergebnisse. Und last but not least, das globale Wirtschaftswachstum wird, und da ist man sich überall einig, dank Europas Schuldenmisere geringer als erwartet ausfallen. Statt 2,5% sollen es nur mehr 1,8% in 2013 werden. Was für ein Jammer. Was für ein grossartiges Investmentumfeld!
Keine Angst, mit mir ist alles in Ordnung. Nur wann soll man denn als Investor den günstigsten Zeitpunkt zum Investieren finden? Dann, wenn alle wissen, dass alles in Butter ist, der Himmel blau strahlt, die Unternehmensgewinne sprudeln und die Analysten sich mit positiven Projektionen überschlagen? Wer auf diesen Moment wartet ist im besten Fall Vorletzter beim Investieren. Der richtige Zeitpunkt ist jetzt. Und das ist gleichzeitig auch der Zeitpunkt, wo einem das Investment im Bauch am meisten weh tut, weil es könnte ja doch was schief gehen, und was wenn die Krise zurückkehrt, oder gar nie weggeht, oder …
Sollten Hedge Funds als Indikator akzeptiert sein, dann ist es gut zu sehen, dass diese gerade wie wild ihre Leerverkäufe zurückdecken. Genauso wichtig ist es zu sehen, das die Kurse defensiver Aktiengruppen seit Wochen steigen. Dass liquide Werte bevorzugt genommen werden. Dass die Frage nach nachhaltigen Geschäftsmodellen auch via Börsenorders im Kauf mündet. Trotz obiger Unsicherheiten. Oder gerade deswegen. Denn angesichts des Bodens ist es eigentlich nur mehr wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, ob es eine Zukunft gibt oder nicht. Und wenn mit „Ja“ geantwortet wird, dann werden sich die Zeichen auch wieder erholen und die Gewinne stärker sprudeln. Trotz Euro-Bashing, trotz Politik-Wirren, trotz Banken-Krise. Wer mit „Nein“ antwortet, der wettet ebenso und ist happy mit Null Rendite in deutschen Bundesanleihen seine Sicherheit gefunden zu haben.
Eigentlich interessant, wie menschlich die Märkte doch sind. Trotz aller Highspeed-Handelssysteme, stochastischen Modelle und unglaublich vielen technischen Ansätzen bleiben am Schluss nur die Gier und die Angst übrig.