04.07.2012

Krisen sterben leise



Im Jubel um Finanzministertreffen und Fussballeuropameisterschaft kommt man vor lauter inflationärer Ursachenforschung ziemlich leicht vom Weg ab. Wer wann für das Ende einer Krise gesorgt hat ist aber eigentlich ja gar nicht so wichtig, Hauptsache sie ist vorbei. Der Marktreaktion zum Trotz mahnen aber nach wie vor die im alten Rhythmus befindlichen Propheten vor welchen Schreckensszenarien auch immer. Doch dass das Ende der Krise, sofern es nicht schon längst da ist, nicht mehr weit sein dürfte zeigt allein die Tatsache, dass diese Kassandrarufe mehr und mehr ungehört im steigenden Markt verhallen.

Wir müssen jetzt aber trotzdem sehr sorgfältig mit der Situation umgehen. Insbesondere die Analyse muss wieder einen breiten Raum gewinnen. Einerseits die Marktanalyse, nämlich darauf abzuzielen zu erkennen, aus welcher Motivation heraus gekauft und verkauft wird. Diese Motivation wird seit Wochen immer mehr fundamental geprägt.

Parallel dazu, oder sogar bedingt durch Rückdeckung von Leerverkäufen, verursacht, bleibt die technische Dominanz via Charts. Andererseits die Bewertungs-Effekte, die, wenn sich der Nebel der Angst von den Märkten zurückzieht, inzwischen wahre Perlen offenbaren. Die Augen glänzen, ob Dividendenrenditen nahe dem zweistelligen Bereich, KGVs von Marktführern von unter 5 oder Wachstumsraten grösser 20% bei Bewertungen die maximal Nullwachstum widerspiegeln.
Das Gute an der Sache ist nämlich, dass sich auch die Politik in der Rolle als „Retter“ der Kapitalmärkte, in später Erkenntnis diese in jedem Falle zur Finanzierung eines halbwegs funktionierenden Wirtschaftraumes ersatzlos zu benötigen, inzwischen so gut gefällt. Endlich den Spagat geschafft, vom Retter der Banken als „Füllhorn EZB“ zum Wachstumstreiber mit „Marktorientierung“ gelangt zu sein. Spätestens wenn man als Politiker merkt, dass die Märkte für sich kein Podium verlangen, weil in ihrer Funktion uneitel, freut man sich, selbst das Podium in geübter Manier besteigen zu dürfen, um sich zur Abwechslung mal von ein paar Wirtschaftsverständigen und Herden hoffnungsvoller Investoren bejubeln zu lassen.

Wenn jetzt alles so halbwegs läuft und den Märkten ihre liberale Finanzierungsrolle wieder zugebilligt wird, ohne sie zusätzlich via externer Zurufer und „Experten“ aus UK oder den USA missbrauchen zu lassen, dann kann daraus was wirklich Gutes und Grosses entstehen. Nur ein privater Gedanke: Was, wenn wir vor dem grössten Bull-Run der letzten 30 Jahre stehen?

Das Ende der Krise wird nämlich ohne Glocke eingeläutet …



04.07.2012

Krisen sterben leise



Im Jubel um Finanzministertreffen und Fussballeuropameisterschaft kommt man vor lauter inflationärer Ursachenforschung ziemlich leicht vom Weg ab. Wer wann für das Ende einer Krise gesorgt hat ist aber eigentlich ja gar nicht so wichtig, Hauptsache sie ist vorbei. Der Marktreaktion zum Trotz mahnen aber nach wie vor die im alten Rhythmus befindlichen Propheten vor welchen Schreckensszenarien auch immer. Doch dass das Ende der Krise, sofern es nicht schon längst da ist, nicht mehr weit sein dürfte zeigt allein die Tatsache, dass diese Kassandrarufe mehr und mehr ungehört im steigenden Markt verhallen.

Wir müssen jetzt aber trotzdem sehr sorgfältig mit der Situation umgehen. Insbesondere die Analyse muss wieder einen breiten Raum gewinnen. Einerseits die Marktanalyse, nämlich darauf abzuzielen zu erkennen, aus welcher Motivation heraus gekauft und verkauft wird. Diese Motivation wird seit Wochen immer mehr fundamental geprägt.

Parallel dazu, oder sogar bedingt durch Rückdeckung von Leerverkäufen, verursacht, bleibt die technische Dominanz via Charts. Andererseits die Bewertungs-Effekte, die, wenn sich der Nebel der Angst von den Märkten zurückzieht, inzwischen wahre Perlen offenbaren. Die Augen glänzen, ob Dividendenrenditen nahe dem zweistelligen Bereich, KGVs von Marktführern von unter 5 oder Wachstumsraten grösser 20% bei Bewertungen die maximal Nullwachstum widerspiegeln.
Das Gute an der Sache ist nämlich, dass sich auch die Politik in der Rolle als „Retter“ der Kapitalmärkte, in später Erkenntnis diese in jedem Falle zur Finanzierung eines halbwegs funktionierenden Wirtschaftraumes ersatzlos zu benötigen, inzwischen so gut gefällt. Endlich den Spagat geschafft, vom Retter der Banken als „Füllhorn EZB“ zum Wachstumstreiber mit „Marktorientierung“ gelangt zu sein. Spätestens wenn man als Politiker merkt, dass die Märkte für sich kein Podium verlangen, weil in ihrer Funktion uneitel, freut man sich, selbst das Podium in geübter Manier besteigen zu dürfen, um sich zur Abwechslung mal von ein paar Wirtschaftsverständigen und Herden hoffnungsvoller Investoren bejubeln zu lassen.

Wenn jetzt alles so halbwegs läuft und den Märkten ihre liberale Finanzierungsrolle wieder zugebilligt wird, ohne sie zusätzlich via externer Zurufer und „Experten“ aus UK oder den USA missbrauchen zu lassen, dann kann daraus was wirklich Gutes und Grosses entstehen. Nur ein privater Gedanke: Was, wenn wir vor dem grössten Bull-Run der letzten 30 Jahre stehen?

Das Ende der Krise wird nämlich ohne Glocke eingeläutet …