02.05.2012
Die erste Welle war jene der Liquidität. Jetzt kommt jene der Überzeugung. Sollte man Börseninvestoren einen generell schwachen Charakter nachsagen, kann man getrost die derzeitige Verfassung der Märkte als historisches Beispiel für das Gegenteil dieser Aussage heranziehen. Wir werden nahezu täglich in unseren Entscheidungen auf ziemlich harte Proben gestellt. Von allen Seiten kommen Zurufe, was denn gerade jetzt unbedingt zu tun wäre. Welche Sektoren in den Doom stürzen und man daher unbedingt verkaufen muss, welche es noch halbwegs gut haben – aber sicher die nächsten sein werden –, welche Staaten es in drei Monaten nicht mehr geben wird und ob die Welt dann überhaupt noch steht … man weiss ja nie. Also ran ans Gold. Raus aus Aktien. Rein in Bonds. Raus aus Banken. Rein in Banken. Raus aus Europa. Und so weiter und so fort.
Wer sich in dieser Situation an externen Zurufen orientiert und nicht täglich mit sich und seiner persönlichen Titel- und Asset Allokation auseinandersetzt, wird aus solchen Märkten gnadenlos hinausgeschüttelt. Und das ist bei näherer Betrachtung gar nicht mal so unerwartet. Angesichts der täglichen Masse an News – wie man weiss „Bad News“ sind immer „Good News“ – muss man sich gegen das nach wie vor dominante Negativsentiment gegenüber den Märkten stemmen.
Verbündet ist man dabei aber, und das macht es ja zu einer solchen Zerreissprobe, mit den meisten Unternehmen, die sehr gute, bis teilweise sogar historisch gute Ergebnisse berichten. Was tun? Glaubt man den Firmen? Sitzt man vielleicht doch im sinkenden Schiff Europa? Ist alles egal, solange Apple läuft? Oder werden wir schon längst vom chinesischen Politbüro regiert und ist daher Chinas Schicksal unser Schicksal? Not that easy… Kein Wunder, dass aktiv gemanagte Portfolios immer seltener werden. Meinung ist Risiko und kostet viel Mühe.
Die Antwort liegt grossteils in der Natur der „Kommentatoren“ versteckt. Bei Journalisten wissen wir ja den Hang zu „Bad News“, aber der Grossteil unserer Marktkommentatoren sind Leute aus der Finanzbranche. Banker, Analysten, Volkswirte, Broker, etc. Deren Äusserungen sind Teil unseres täglichen Arbeitstages. Und die Finanzbranche steckt definitiv in einer Krise. Nachhaltig. Kein Wunder daher, dass in etlichen Kommentaren ein mittlerweile oft kaum mehr verstecktes Resignieren mitschwingt. Der Wunsch, der Welt da draussen die „ganze Wahrheit“ endlich sagen zu dürfen, ist eben oft von persönlichen Eindrücken gefärbt. Die kognitive Dissonanz, das zu sehen, was man sehen will, ist mittlerweile vielfach auf der negativen Seite der Interpretation angekommen.
Das macht unseren Job schwerer als von vielen Beobachtern gedacht. Die „Wahrheitssuche“ zur echten Herausforderung. Dafür aber auch die Belohnung, positive Performance, süsser als erhofft. Die Erkenntnis ist nämlich immer schon: Jeder ist sich selbst der Beste.
Wir surfen bereits auf der zweiten Welle
Die erste Welle war jene der Liquidität. Jetzt kommt jene der Überzeugung. Sollte man Börseninvestoren einen generell schwachen Charakter nachsagen, kann man getrost die derzeitige Verfassung der Märkte als historisches Beispiel für das Gegenteil dieser Aussage heranziehen. Wir werden nahezu täglich in unseren Entscheidungen auf ziemlich harte Proben gestellt. Von allen Seiten kommen Zurufe, was denn gerade jetzt unbedingt zu tun wäre. Welche Sektoren in den Doom stürzen und man daher unbedingt verkaufen muss, welche es noch halbwegs gut haben – aber sicher die nächsten sein werden –, welche Staaten es in drei Monaten nicht mehr geben wird und ob die Welt dann überhaupt noch steht … man weiss ja nie. Also ran ans Gold. Raus aus Aktien. Rein in Bonds. Raus aus Banken. Rein in Banken. Raus aus Europa. Und so weiter und so fort.
Wer sich in dieser Situation an externen Zurufen orientiert und nicht täglich mit sich und seiner persönlichen Titel- und Asset Allokation auseinandersetzt, wird aus solchen Märkten gnadenlos hinausgeschüttelt. Und das ist bei näherer Betrachtung gar nicht mal so unerwartet. Angesichts der täglichen Masse an News – wie man weiss „Bad News“ sind immer „Good News“ – muss man sich gegen das nach wie vor dominante Negativsentiment gegenüber den Märkten stemmen.
Verbündet ist man dabei aber, und das macht es ja zu einer solchen Zerreissprobe, mit den meisten Unternehmen, die sehr gute, bis teilweise sogar historisch gute Ergebnisse berichten. Was tun? Glaubt man den Firmen? Sitzt man vielleicht doch im sinkenden Schiff Europa? Ist alles egal, solange Apple läuft? Oder werden wir schon längst vom chinesischen Politbüro regiert und ist daher Chinas Schicksal unser Schicksal? Not that easy… Kein Wunder, dass aktiv gemanagte Portfolios immer seltener werden. Meinung ist Risiko und kostet viel Mühe.
Die Antwort liegt grossteils in der Natur der „Kommentatoren“ versteckt. Bei Journalisten wissen wir ja den Hang zu „Bad News“, aber der Grossteil unserer Marktkommentatoren sind Leute aus der Finanzbranche. Banker, Analysten, Volkswirte, Broker, etc. Deren Äusserungen sind Teil unseres täglichen Arbeitstages. Und die Finanzbranche steckt definitiv in einer Krise. Nachhaltig. Kein Wunder daher, dass in etlichen Kommentaren ein mittlerweile oft kaum mehr verstecktes Resignieren mitschwingt. Der Wunsch, der Welt da draussen die „ganze Wahrheit“ endlich sagen zu dürfen, ist eben oft von persönlichen Eindrücken gefärbt. Die kognitive Dissonanz, das zu sehen, was man sehen will, ist mittlerweile vielfach auf der negativen Seite der Interpretation angekommen.
Das macht unseren Job schwerer als von vielen Beobachtern gedacht. Die „Wahrheitssuche“ zur echten Herausforderung. Dafür aber auch die Belohnung, positive Performance, süsser als erhofft. Die Erkenntnis ist nämlich immer schon: Jeder ist sich selbst der Beste.