14.03.2012

Unser digitales Risiko



Wir leben in einer Welt der digitalen Optionen. On – Off – On – Off - … jeden Tag dreht sich das Blatt in seinen Extremen. Oder drehte sich … ?

Ein paar Beispiele gefällig?

Griechenland Default, nicht Default, doch Default, mal sehen, was die Auktion der CDS bringt, mal sehen was die Depotbanken buchen, mal sehen …

Quantitative Easing in USA oder nicht? Fed sagt „No“. Markt spürt „Yes“.

EZB druckt Geld für die Banken. Die geben es für Government Bonds, EZB -Kreditumschuldungen und eigene Bonds aus. Die Kunden der Banken erfahren dafür täglich, ob sie ihre Kredite bekommen oder nicht. On – Off der makabren Art.

China in der Balance zwischen Wachstum und Wachstumsverlangsamung. Inflation oder sinkende Inflation? Immobilienblase und globaler Wachstumsmotor. On – Off again.

Und nun haben die Aktienmärkte diesen Zick Zack Kurs endlich einmal hinter sich gelassen. Die Liquiditätsschwemme der EZB hat zwar die Rally ausgelöst, übernommen wurde sie aber von fundamentalen - und Renditefaktoren.
Die Ergebnisse der Unternehmen waren zu gut. Die Konsum- und Wirtschaftsdaten zu stabil, um den bis dahin fixen Annahmen von Rezession weiter Nahrung zu geben. Und am Ende ist der Gedanke an fallende Rentenmärkte mehr und mehr in den Köpfen institutioneller Anleger zu spüren, was insbesondere Kopfweh bereitet angesichts historisch hoher Rentenquoten in vielen Portfolios.

Dass Angst der grössere Motor als Gier ist, sieht man auch daran, dass, wenn die Risikoneigung abnimmt, die Märkte gewaltig auf fundamentaler Selektion basierend performen.
Nicht Liquidität ist der Trigger. Der wäre es, wenn man schnell in die Märkte hinein aber auch genauso schnell wieder aus den Märkten heraus möchte. Man glaubt inzwischen mehr und mehr an den langfristigen Call und nimmt daher die historisch anmutenden Chancen zögerlich, aber auf „sicherem“, weil fundamentalem Boden, wahr.

Tun aber nicht alle. Bei weitem nicht alle. Die grosse Masse ist nach wie vor in ihren digitalen Risiken gefangen, fürchtet sich in Erinnerung an den magensäurepuschenden On-Off-Modus der letzten Jahre nach wie vor, die falsche Entscheidung zu treffen, dafür umgehend von ebenso Gastritis dominierten Gremien zur Verantwortung gezogen zu werden, und entscheiden daher sehr oft gar nicht. Obwohl ja auch die Entscheidung nichts zu tun, eigentlich eine Entscheidung ist.

Muss man verstehen. Wendepunkte der Märkte sind nie einfach zu treffen und schon gar nicht einem breiten Gremium darzulegen, das dann die Entscheidung ohnehin wieder an den Einzelnen delegiert.

Trotzdem die beste Zeit, den Schalter umzulegen.



14.03.2012

Unser digitales Risiko



Wir leben in einer Welt der digitalen Optionen. On – Off – On – Off - … jeden Tag dreht sich das Blatt in seinen Extremen. Oder drehte sich … ?

Ein paar Beispiele gefällig?

Griechenland Default, nicht Default, doch Default, mal sehen, was die Auktion der CDS bringt, mal sehen was die Depotbanken buchen, mal sehen …

Quantitative Easing in USA oder nicht? Fed sagt „No“. Markt spürt „Yes“.

EZB druckt Geld für die Banken. Die geben es für Government Bonds, EZB -Kreditumschuldungen und eigene Bonds aus. Die Kunden der Banken erfahren dafür täglich, ob sie ihre Kredite bekommen oder nicht. On – Off der makabren Art.

China in der Balance zwischen Wachstum und Wachstumsverlangsamung. Inflation oder sinkende Inflation? Immobilienblase und globaler Wachstumsmotor. On – Off again.

Und nun haben die Aktienmärkte diesen Zick Zack Kurs endlich einmal hinter sich gelassen. Die Liquiditätsschwemme der EZB hat zwar die Rally ausgelöst, übernommen wurde sie aber von fundamentalen - und Renditefaktoren.
Die Ergebnisse der Unternehmen waren zu gut. Die Konsum- und Wirtschaftsdaten zu stabil, um den bis dahin fixen Annahmen von Rezession weiter Nahrung zu geben. Und am Ende ist der Gedanke an fallende Rentenmärkte mehr und mehr in den Köpfen institutioneller Anleger zu spüren, was insbesondere Kopfweh bereitet angesichts historisch hoher Rentenquoten in vielen Portfolios.

Dass Angst der grössere Motor als Gier ist, sieht man auch daran, dass, wenn die Risikoneigung abnimmt, die Märkte gewaltig auf fundamentaler Selektion basierend performen.
Nicht Liquidität ist der Trigger. Der wäre es, wenn man schnell in die Märkte hinein aber auch genauso schnell wieder aus den Märkten heraus möchte. Man glaubt inzwischen mehr und mehr an den langfristigen Call und nimmt daher die historisch anmutenden Chancen zögerlich, aber auf „sicherem“, weil fundamentalem Boden, wahr.

Tun aber nicht alle. Bei weitem nicht alle. Die grosse Masse ist nach wie vor in ihren digitalen Risiken gefangen, fürchtet sich in Erinnerung an den magensäurepuschenden On-Off-Modus der letzten Jahre nach wie vor, die falsche Entscheidung zu treffen, dafür umgehend von ebenso Gastritis dominierten Gremien zur Verantwortung gezogen zu werden, und entscheiden daher sehr oft gar nicht. Obwohl ja auch die Entscheidung nichts zu tun, eigentlich eine Entscheidung ist.

Muss man verstehen. Wendepunkte der Märkte sind nie einfach zu treffen und schon gar nicht einem breiten Gremium darzulegen, das dann die Entscheidung ohnehin wieder an den Einzelnen delegiert.

Trotzdem die beste Zeit, den Schalter umzulegen.