07.03.2012

Do you remember ...



Was waren das für Zeiten. Als in den Versicherungen und Fondsgesellschaften noch wirklich investiert wurde. Als neue Kundengelder auf der Suche nach dem ertragreichsten und nicht dem risikolosesten Investment veranlagt wurden. Als frisches Geld eben dieser Kunden nahezu monatlich neue Investmentfonds entstehen liess. Als nach positiven Unternehmensergebnissen die Aktien auch stiegen und nicht sofort Gewinne mitgenommen wurden. Als die Investitionsquoten stolz präsentiert wurden und nicht die Hinweise auf die Höhe der Cashquote die Glücksdroge waren.

Und wer sich an diese Zeiten erinnern kann, der wird sich auch an die Auswüchse dieser Tage erinnern. Und auch an deren Folgen. Ausuferndes Risikobewusstsein ging und geht sehr oft mit mangelnder Kontrollbereitschaft Hand in Hand. Und wer happy investiert, der kauft auch schon bald einmal die eine oder andere „massgeschneiderte“ Struktur. Und weil es so nett ist, machen wir bald nur mehr „Notes“, „Strukturen“ oder gleich „Vola“.

Das Etappenziel dieser Entwicklung haben wir inzwischen erreicht. Stillstand in den Insti-Portfolios und - und das macht mich so bullish wie schon lange nicht - wachsende Unzufriedenheit und Besorgnis ob der ökonomischen Entwicklung dieser Portfolios. Der institutionelle Anleger wird nervös und bemerkt, vielleicht doch etwas zu verpassen. Zu recht.

Die letzten Unternehmensergebnisse lassen den bisherigen Trend der Quartalsergebnisse, nämlich leicht unter den Erwartungen zu liegen, umkehren. Das Sentiment dreht auf „Überraschung“. Positive Überraschung. Während sich die kapitalorientierten US-Börsen schon längst und behände auf diesen Aha-Effekt eingestellt haben und neue Höchststände markierten, holpert Europa noch immer in einer enorm tiefen Bewertungsagonie hinterher. Befreit sich mühsam von dem Eindruck, Rezession vor sich zu haben und erkennt langsam aber doch, welch historische Chance Anlegern derzeit geboten wird.

Es ist kein Zufall, dass seit Jahresbeginn gerade die in 2011 am ärgsten gebeutelten Sektoren am besten performen. Es sind ja auch unglaubliche Bewertungen, die sich da offerieren. Fast schon ein Treppenwitz, dass es gerade wieder Goldman Sachs ist, der mit einem „Call“ auf europäische Versorger die Fahne zu schwingen beginnt. Scheinbar braucht man nach wie vor die „Friends from USA“ um unser Investmentbewusstsein zu timen.

Dies und das diesbezügliche Kurzzeitgedächtnis haben sich leider noch immer nicht geändert. Tröstlich ist aber, dass es bei diesen Bewertungen eigentlich egal ist, wer „Go!“ ruft, Hauptsache, man beginnt zu laufen.



07.03.2012

Do you remember ...



Was waren das für Zeiten. Als in den Versicherungen und Fondsgesellschaften noch wirklich investiert wurde. Als neue Kundengelder auf der Suche nach dem ertragreichsten und nicht dem risikolosesten Investment veranlagt wurden. Als frisches Geld eben dieser Kunden nahezu monatlich neue Investmentfonds entstehen liess. Als nach positiven Unternehmensergebnissen die Aktien auch stiegen und nicht sofort Gewinne mitgenommen wurden. Als die Investitionsquoten stolz präsentiert wurden und nicht die Hinweise auf die Höhe der Cashquote die Glücksdroge waren.

Und wer sich an diese Zeiten erinnern kann, der wird sich auch an die Auswüchse dieser Tage erinnern. Und auch an deren Folgen. Ausuferndes Risikobewusstsein ging und geht sehr oft mit mangelnder Kontrollbereitschaft Hand in Hand. Und wer happy investiert, der kauft auch schon bald einmal die eine oder andere „massgeschneiderte“ Struktur. Und weil es so nett ist, machen wir bald nur mehr „Notes“, „Strukturen“ oder gleich „Vola“.

Das Etappenziel dieser Entwicklung haben wir inzwischen erreicht. Stillstand in den Insti-Portfolios und - und das macht mich so bullish wie schon lange nicht - wachsende Unzufriedenheit und Besorgnis ob der ökonomischen Entwicklung dieser Portfolios. Der institutionelle Anleger wird nervös und bemerkt, vielleicht doch etwas zu verpassen. Zu recht.

Die letzten Unternehmensergebnisse lassen den bisherigen Trend der Quartalsergebnisse, nämlich leicht unter den Erwartungen zu liegen, umkehren. Das Sentiment dreht auf „Überraschung“. Positive Überraschung. Während sich die kapitalorientierten US-Börsen schon längst und behände auf diesen Aha-Effekt eingestellt haben und neue Höchststände markierten, holpert Europa noch immer in einer enorm tiefen Bewertungsagonie hinterher. Befreit sich mühsam von dem Eindruck, Rezession vor sich zu haben und erkennt langsam aber doch, welch historische Chance Anlegern derzeit geboten wird.

Es ist kein Zufall, dass seit Jahresbeginn gerade die in 2011 am ärgsten gebeutelten Sektoren am besten performen. Es sind ja auch unglaubliche Bewertungen, die sich da offerieren. Fast schon ein Treppenwitz, dass es gerade wieder Goldman Sachs ist, der mit einem „Call“ auf europäische Versorger die Fahne zu schwingen beginnt. Scheinbar braucht man nach wie vor die „Friends from USA“ um unser Investmentbewusstsein zu timen.

Dies und das diesbezügliche Kurzzeitgedächtnis haben sich leider noch immer nicht geändert. Tröstlich ist aber, dass es bei diesen Bewertungen eigentlich egal ist, wer „Go!“ ruft, Hauptsache, man beginnt zu laufen.