04.01.2012

Haben Wiederholungen einen Mehrwert?



Als geübte und leidgeprüfte TV Konsumenten ist uns das Thema „Wiederholung“ als alltäglich geübter Brechreiz omnipräsent.
Als Kapitalmarktteilnehmer geht man damit schon differenzierter um, steht aber vor ähnlichen Fallen. Zu schnell lernt der Markt, als dass sich wiederholende Argumentationsmuster in derselben Art und Weise im Markt repetieren lassen. Im Gegenzug zu Chartformationen deren Grundcharakter und deren Anhänger prinzipiell die wiederholenden Formationen als Muster künftig zu erwartender Kursbewegungen annehmen (und je mehr Investoren Charts betrachten umso mehr auch die Kurse sich danach bewegen), ist die argumentative Wiederholung politischer globaler Themen mit grossen Gefahren verbunden. Es wird eben vieles nicht wahrer, wenn man es öfter spricht. Es wird das Meiste oft gar nicht mehr geglaubt, wenn man bereits davor seine Inhalte aufgearbeitet hat. Und es werden in Zeiten wie diesen in kürzester Zeit auch alle Interessieren medial erreicht, so dass niemand übrigbleibt, der vielleicht noch nicht von diversen Informationen beglückt wurde.

Und 2012 beginnt mit dem Muster der versuchten Wiederholungen. Allerorten spriessen die Doom-Propheten wieder empor und predigen Spreadausweitung, Euro-Kollaps und Bankensterben. Der ultimative Test, ob der Markt noch darauf reagiert. Wenn ja, wird die Argumentation verstärkt, wenn nein, sucht man sich andere Texte. Hauptsache man bewegt den Markt.
Ist schon eine verrückte Zeit, die uns die Informationstechnologie gebracht hat. Mit Google, Facebook, ORF.at & Co in jedem PC sind wir in einem Kreislauf der vorgesetzten Wahrnehmung gefangen, dessen Ziel scheinbar die zunehmende Kritiklosigkeit im Umgang mit Informationen ist. Je schneller man an die Information glaubt, umso schneller agiert man. Kritik kostet nur Zeit. Ein Schelm der dies an unseren Politikern und deren Wählern ablesen möchte.

Es ist Zeit, sich endlich wieder mit den Grundcharakteristika von Risiko-Kapitalmärkten auseinander zu setzen: Finanzierung von Ideen und Wachstum. Ideen gibt es genug, Wachstum passiert. Man muss nur nach beiden suchen und sich nicht von anderen Themen zu sehr ablenken lassen. Information darüber gibt es trotz aller darüber gelagerten globalen Unkenrufe nämlich genug. Es ist nur ein wenig mühsamer danach zu suchen, als den Einheitsbrei täglich vorgesetzt zu bekommen.

Denn sonst geht es uns am Ende so wie Winston Smith in George Orwells „1984“ der glücklich, endlich die Botschaft des Grossen Bruders verstanden zu haben, von Alkohol benebelt, mit Tränen in den Augen den Gnadenschuss erwartet.
Nur wozu brauchen wir dann überhaupt die vielen Puts und US-Dollars?



04.01.2012

Haben Wiederholungen einen Mehrwert?



Als geübte und leidgeprüfte TV Konsumenten ist uns das Thema „Wiederholung“ als alltäglich geübter Brechreiz omnipräsent.
Als Kapitalmarktteilnehmer geht man damit schon differenzierter um, steht aber vor ähnlichen Fallen. Zu schnell lernt der Markt, als dass sich wiederholende Argumentationsmuster in derselben Art und Weise im Markt repetieren lassen. Im Gegenzug zu Chartformationen deren Grundcharakter und deren Anhänger prinzipiell die wiederholenden Formationen als Muster künftig zu erwartender Kursbewegungen annehmen (und je mehr Investoren Charts betrachten umso mehr auch die Kurse sich danach bewegen), ist die argumentative Wiederholung politischer globaler Themen mit grossen Gefahren verbunden. Es wird eben vieles nicht wahrer, wenn man es öfter spricht. Es wird das Meiste oft gar nicht mehr geglaubt, wenn man bereits davor seine Inhalte aufgearbeitet hat. Und es werden in Zeiten wie diesen in kürzester Zeit auch alle Interessieren medial erreicht, so dass niemand übrigbleibt, der vielleicht noch nicht von diversen Informationen beglückt wurde.

Und 2012 beginnt mit dem Muster der versuchten Wiederholungen. Allerorten spriessen die Doom-Propheten wieder empor und predigen Spreadausweitung, Euro-Kollaps und Bankensterben. Der ultimative Test, ob der Markt noch darauf reagiert. Wenn ja, wird die Argumentation verstärkt, wenn nein, sucht man sich andere Texte. Hauptsache man bewegt den Markt.
Ist schon eine verrückte Zeit, die uns die Informationstechnologie gebracht hat. Mit Google, Facebook, ORF.at & Co in jedem PC sind wir in einem Kreislauf der vorgesetzten Wahrnehmung gefangen, dessen Ziel scheinbar die zunehmende Kritiklosigkeit im Umgang mit Informationen ist. Je schneller man an die Information glaubt, umso schneller agiert man. Kritik kostet nur Zeit. Ein Schelm der dies an unseren Politikern und deren Wählern ablesen möchte.

Es ist Zeit, sich endlich wieder mit den Grundcharakteristika von Risiko-Kapitalmärkten auseinander zu setzen: Finanzierung von Ideen und Wachstum. Ideen gibt es genug, Wachstum passiert. Man muss nur nach beiden suchen und sich nicht von anderen Themen zu sehr ablenken lassen. Information darüber gibt es trotz aller darüber gelagerten globalen Unkenrufe nämlich genug. Es ist nur ein wenig mühsamer danach zu suchen, als den Einheitsbrei täglich vorgesetzt zu bekommen.

Denn sonst geht es uns am Ende so wie Winston Smith in George Orwells „1984“ der glücklich, endlich die Botschaft des Grossen Bruders verstanden zu haben, von Alkohol benebelt, mit Tränen in den Augen den Gnadenschuss erwartet.
Nur wozu brauchen wir dann überhaupt die vielen Puts und US-Dollars?