12.10.2011
Der Zock um den längeren Atem im Griechenlandpoker und somit im Eurolandpoker wird demnächst beendet werden. Die Banken haben die Reissleine gezogen.
Was vor zwei Wochen die Deutsche Bank anlässlich der Präsentation ihrer Quartalszahlen begonnen hatte, hat zu Wochenbeginn die Erste Bank konsequent fortgesetzt. Alles auf den Tisch. Risiken als das bewerten was sie derzeit sind. Ob angemessen oder nicht, ob in zwei Wochen noch vorhanden oder nicht, ob Aufschrei oder nicht.
Kein Wunder, dass die Banken das jetzt tun. Das ist ihre Aufgabe, ihre Funktion, seriös mit den ihnen anvertrauten Geldern umzugehen, und da gehört rechtzeitiges Vorbereiten auf die Bilanz dazu. Wenn die Politik sich in eine Finte nach der anderen jagt und die letzte Hinterwaldprovinz ihre vorgezogenen Wahlkämpfe noch abhalten muss bevor Big Euroland finale Beschlüsse fasst, dann dürfen sich Unternehmen davon nicht aus ihrer Verantwortung stehlen lassen. Wäre schon cool zu sagen, „wir warten einmal ab, ob ich griechische Staatsanleihen mit 50% oder 100% bewerte, weil das klärt sich erst, wenn a, b, c, … Und wann das ist, kann ich nicht sagen“. Kaum vorstellbar, aber das ist das Universum in dem sich die Finanzindustrie seit knapp einem Jahr bewegt. Und jetzt ist Schluss mit Lustig. Reality Check.
Zusätzlich signalisiert die EU, dass Banken jetzt und zwar nur mehr jetzt final geholfen werden wird. Alle, die später kommen haben keine Unterstützung mehr zu erwarten. Na klar, dass man sich mit blankgeputztem Tisch auf diese Gespräche vorbereitet. Wo Toleranz in Massen, aber eben nur einmalig angeboten wird, wäre es ja geradezu fahrlässig, nicht zuzugreifen. Ein Businessmodell das ja 2008 bereits recht gut funktioniert hatte. Einzig, man dachte nicht mehr so recht, dass man es noch einmal benötigen würde. Na ja. Was dachten wir nicht schon alles …
Man wird erwarten können, dass dem Beispiel der Erste Bank noch einige andere Bankinstitute folgen werden. Die Zeit wird, bis zur Verkündung welchen Rettungsschirms auch immer, recht spannend bis dahin. Ob es ein so schlechtes Zeichen für eine Bank ist, sich den zugegebenermassen extremen Situationen hoch flexibel und sehr konsequent anzupassen bin ich gar nicht mal so sicher.
Ist es doch genau das, was man von gut geführten Unternehmen immer wieder verlangt. Sich in Krisen auf Unvorhergesehenes rasch anzupassen und geeignete Massnahmen selbstbewusst zu treffen. Skills eben.
Wir haben keine Bankenkrise, wir haben unsere eigenen Spielregeln gebrochen. Und die Wirtschaft wird gerade zum Schiedsrichter.
Showdown: Karten auf den Tisch
Der Zock um den längeren Atem im Griechenlandpoker und somit im Eurolandpoker wird demnächst beendet werden. Die Banken haben die Reissleine gezogen.
Was vor zwei Wochen die Deutsche Bank anlässlich der Präsentation ihrer Quartalszahlen begonnen hatte, hat zu Wochenbeginn die Erste Bank konsequent fortgesetzt. Alles auf den Tisch. Risiken als das bewerten was sie derzeit sind. Ob angemessen oder nicht, ob in zwei Wochen noch vorhanden oder nicht, ob Aufschrei oder nicht.
Kein Wunder, dass die Banken das jetzt tun. Das ist ihre Aufgabe, ihre Funktion, seriös mit den ihnen anvertrauten Geldern umzugehen, und da gehört rechtzeitiges Vorbereiten auf die Bilanz dazu. Wenn die Politik sich in eine Finte nach der anderen jagt und die letzte Hinterwaldprovinz ihre vorgezogenen Wahlkämpfe noch abhalten muss bevor Big Euroland finale Beschlüsse fasst, dann dürfen sich Unternehmen davon nicht aus ihrer Verantwortung stehlen lassen. Wäre schon cool zu sagen, „wir warten einmal ab, ob ich griechische Staatsanleihen mit 50% oder 100% bewerte, weil das klärt sich erst, wenn a, b, c, … Und wann das ist, kann ich nicht sagen“. Kaum vorstellbar, aber das ist das Universum in dem sich die Finanzindustrie seit knapp einem Jahr bewegt. Und jetzt ist Schluss mit Lustig. Reality Check.
Zusätzlich signalisiert die EU, dass Banken jetzt und zwar nur mehr jetzt final geholfen werden wird. Alle, die später kommen haben keine Unterstützung mehr zu erwarten. Na klar, dass man sich mit blankgeputztem Tisch auf diese Gespräche vorbereitet. Wo Toleranz in Massen, aber eben nur einmalig angeboten wird, wäre es ja geradezu fahrlässig, nicht zuzugreifen. Ein Businessmodell das ja 2008 bereits recht gut funktioniert hatte. Einzig, man dachte nicht mehr so recht, dass man es noch einmal benötigen würde. Na ja. Was dachten wir nicht schon alles …
Man wird erwarten können, dass dem Beispiel der Erste Bank noch einige andere Bankinstitute folgen werden. Die Zeit wird, bis zur Verkündung welchen Rettungsschirms auch immer, recht spannend bis dahin. Ob es ein so schlechtes Zeichen für eine Bank ist, sich den zugegebenermassen extremen Situationen hoch flexibel und sehr konsequent anzupassen bin ich gar nicht mal so sicher.
Ist es doch genau das, was man von gut geführten Unternehmen immer wieder verlangt. Sich in Krisen auf Unvorhergesehenes rasch anzupassen und geeignete Massnahmen selbstbewusst zu treffen. Skills eben.
Wir haben keine Bankenkrise, wir haben unsere eigenen Spielregeln gebrochen. Und die Wirtschaft wird gerade zum Schiedsrichter.