09.06.2011
Die Performance des ATX war im heurigen Jahr bisher wahrlich nicht berauschend. Neben einer desaströsen KESt, deren technische und sachlogische Unwirtschaftlichkeit auch im Lichte von Treichls Aussagen selbst dem letzten Roten Falken bewusst geworden sein müsste, war es der mit dieser Steuer und den nachfolgenden „Begründungen“ verbundene quasi-Offenbarungseid der Regierung, wie egal ihr die Kapitalmärkte und die damit verbundene Wirtschaftsfinanzierung sind, der dem heimischen Kapitalmarkt die Underperformance auf den Allerwertesten eingebrannt hatte. Wenn die hohe Gewichtung der europäischen Banken und deren nachhaltig schlechte Wertentwicklung in den grossen Indizes nicht gewesen wären, wer weiss, wie gross der Abstand noch geworden wäre. Einzig Griechenland schafft es (no na), noch schlechter zu performen. Aber wie lange noch?
Während der Exportzug „Deutschland“ auch unser Land mit sich reisst und die Zahlungsbilanz der Alpenrepublik erfreulich aufpeppt, gelingt es dem Kapitalmarkt derzeit nicht, die Entwicklung des grossen Bruders DAX auch nur annähernd mitzumachen. Zu stark sind die deutschen Unternehmen, zu liquide der Nachbarmarkt, als dass sich der internationale Investor wieder ernsthaft mit uns beschäftigt.
Auch das Thema Osteuropa wurde inzwischen dem heimischen Börsenplatz listig geklaut. Polens Wirtschaftsleistung in und nach der Krise war dermassen „positiv“, dass sich die Antizipation eines nachhaltigen Wirtschaftsaufschwungs im nördlichen Polen mehr und mehr in die Investorenportfolios schlich und, bestärkt durch die zwangsweise entstehende Performance, zum Selbstläufer mutierte. Die inzwischen verifizierten Schiefergasreserven unter Polen, deren Grösse von Experten mit jener der Ölfelder Norwegens verglichen wurde, reizen das Investment erneut an. Mehr als 37 Emissionen bereits in 2011 in Warschau.
Doch nun stockt der Markt, Technik pendelt hin und her. Quantitative
Easing III in USA wird zum „Muss“ und das wird, wie man an Griechenlands Misere sieht, an den Kapitalmärkten gar nicht geliebt. Rohstoffpreise werden bereits als volksschädlich enttarnt und nicht nur Griechenland hat Schulden - welche Erkenntnis. Die Aktienmärkte stecken derzeit fest.
Und der ATX?
Der hatte inmitten einer Schwächephase der europäischen Märkte Feiertag.
Gleichzeitig waren bereits etliche Investmentbanken mit den beiden SPOs von OMV und Lenzing beschäftigt, kaum jemand wollte daher davor bereits den Mutigen spielen, selbst wenn die heimischen Unternehmen nahezu durchwegs ausgezeichnete Daten präsentierten, Unterinvestment blieb die Regel.
Doch mit der sanften Nähe zu den bis dahin einzig Polen zugewiesenen Erfolgsregionen offenbart unser Markt sein vor Jahren so präsentes Potenzial.
Die Ukraine hat dreimal so viel Schiefergas wie Polen, fällt einem da ein. Österreichs Beziehungen dorthin sind exzellent. Die OMV transportiert direkt aus diesem und durch dieses Land.
Gleichzeitig entsteht am Balkan mit Serbien gerade Europas stärkst wachsender Wirtschaftsraum. Dort hat man geschafft, was man demnächst auch Serbiens Nachbarn zumindest zutrauen darf: Wachstum, Investitionen, Sicherheit. Österreich ist nachweislich das einzige Land Europas, das dort erfolgreich in der Breite investiert hatte. Na also.
Jetzt bleiben nur zwei Dinge zu hoffen: Dass das Schliessen der Performancelücke des ATX zu seinen Peers durch positive Performance erfolgt und dass auch dieser mühsam erarbeitete Erfolg unseres Kapitalmarkts nicht von Politikern (und so schlau sind sie ja schon, selbst wenn „Basel III“ nicht jedem Mandatar geläufig ist) benutzt wird, auf ihre ach so tolle Vorsehung hinzuweisen, exakt das Richtige gemacht zu haben, sondern diese Chance zur Korrektur falscher Entscheidungen bewusst genutzt wird.
Rückenwind ist ein Segen, ihn bewusst zu nutzen, Performance.
Unverhoffter Rückenwind
Die Performance des ATX war im heurigen Jahr bisher wahrlich nicht berauschend. Neben einer desaströsen KESt, deren technische und sachlogische Unwirtschaftlichkeit auch im Lichte von Treichls Aussagen selbst dem letzten Roten Falken bewusst geworden sein müsste, war es der mit dieser Steuer und den nachfolgenden „Begründungen“ verbundene quasi-Offenbarungseid der Regierung, wie egal ihr die Kapitalmärkte und die damit verbundene Wirtschaftsfinanzierung sind, der dem heimischen Kapitalmarkt die Underperformance auf den Allerwertesten eingebrannt hatte. Wenn die hohe Gewichtung der europäischen Banken und deren nachhaltig schlechte Wertentwicklung in den grossen Indizes nicht gewesen wären, wer weiss, wie gross der Abstand noch geworden wäre. Einzig Griechenland schafft es (no na), noch schlechter zu performen. Aber wie lange noch?
Während der Exportzug „Deutschland“ auch unser Land mit sich reisst und die Zahlungsbilanz der Alpenrepublik erfreulich aufpeppt, gelingt es dem Kapitalmarkt derzeit nicht, die Entwicklung des grossen Bruders DAX auch nur annähernd mitzumachen. Zu stark sind die deutschen Unternehmen, zu liquide der Nachbarmarkt, als dass sich der internationale Investor wieder ernsthaft mit uns beschäftigt.
Auch das Thema Osteuropa wurde inzwischen dem heimischen Börsenplatz listig geklaut. Polens Wirtschaftsleistung in und nach der Krise war dermassen „positiv“, dass sich die Antizipation eines nachhaltigen Wirtschaftsaufschwungs im nördlichen Polen mehr und mehr in die Investorenportfolios schlich und, bestärkt durch die zwangsweise entstehende Performance, zum Selbstläufer mutierte. Die inzwischen verifizierten Schiefergasreserven unter Polen, deren Grösse von Experten mit jener der Ölfelder Norwegens verglichen wurde, reizen das Investment erneut an. Mehr als 37 Emissionen bereits in 2011 in Warschau.
Doch nun stockt der Markt, Technik pendelt hin und her. Quantitative
Easing III in USA wird zum „Muss“ und das wird, wie man an Griechenlands Misere sieht, an den Kapitalmärkten gar nicht geliebt. Rohstoffpreise werden bereits als volksschädlich enttarnt und nicht nur Griechenland hat Schulden - welche Erkenntnis. Die Aktienmärkte stecken derzeit fest.
Und der ATX?
Der hatte inmitten einer Schwächephase der europäischen Märkte Feiertag.
Gleichzeitig waren bereits etliche Investmentbanken mit den beiden SPOs von OMV und Lenzing beschäftigt, kaum jemand wollte daher davor bereits den Mutigen spielen, selbst wenn die heimischen Unternehmen nahezu durchwegs ausgezeichnete Daten präsentierten, Unterinvestment blieb die Regel.
Doch mit der sanften Nähe zu den bis dahin einzig Polen zugewiesenen Erfolgsregionen offenbart unser Markt sein vor Jahren so präsentes Potenzial.
Die Ukraine hat dreimal so viel Schiefergas wie Polen, fällt einem da ein. Österreichs Beziehungen dorthin sind exzellent. Die OMV transportiert direkt aus diesem und durch dieses Land.
Gleichzeitig entsteht am Balkan mit Serbien gerade Europas stärkst wachsender Wirtschaftsraum. Dort hat man geschafft, was man demnächst auch Serbiens Nachbarn zumindest zutrauen darf: Wachstum, Investitionen, Sicherheit. Österreich ist nachweislich das einzige Land Europas, das dort erfolgreich in der Breite investiert hatte. Na also.
Jetzt bleiben nur zwei Dinge zu hoffen: Dass das Schliessen der Performancelücke des ATX zu seinen Peers durch positive Performance erfolgt und dass auch dieser mühsam erarbeitete Erfolg unseres Kapitalmarkts nicht von Politikern (und so schlau sind sie ja schon, selbst wenn „Basel III“ nicht jedem Mandatar geläufig ist) benutzt wird, auf ihre ach so tolle Vorsehung hinzuweisen, exakt das Richtige gemacht zu haben, sondern diese Chance zur Korrektur falscher Entscheidungen bewusst genutzt wird.
Rückenwind ist ein Segen, ihn bewusst zu nutzen, Performance.