11.05.2011

Bang in Line



Mit den letzten Unternehmensdaten konnte man ja durchaus zufrieden sein. Kaum Überraschungen. Alles im Rahmen der Erwartungen. Business as usual again.

Auf den ersten Blick mit Sicherheit. Der zweite Blick zeitigt aber eine Entwicklung, die sich in den letzten Jahren vollzogen und in den letzten Monaten vollendet hatte: die Übereinstimmung der Investoren mit den Unternehmen. Das Sentiment beider Gruppen hat sich mehr und mehr angenähert und befindet sich nun auf zufriedenstellend gleichgewichtetem Level.

Warum ist das so wichtig und warum ist die Erkenntnis darüber noch wichtiger? Die Antwort ist einfach und komplex zugleich: Investoren, die sich mit den Daten und Fakten von Gesellschaf­ten auseinandersetzen, reflektieren deren erwartbares Geschäftsergebnis in der Zukunft. Sofern diese Erwartungen bestätigt werden, bedeutet dies ein erhöhtes Maß an Sicherheit. Für Investoren und Gesellschaft zu gleichen Teilen.

Erhöhte Sicherheit wiederum reduziert die Risikoerwartung und löst Investi­tionsblockaden, fördert die tiefergehende Analyse und belohnt sich durch die folgenden erneuten Investments. Was wir gerade beginnen zu antizipieren, ist daher die kommende Rückkehr mittel- bis langfristiger Investoren. Fundamental getrieben. Analytisch bestärkt.

Denn die vielgescholtene „Guidance“ er­blüht erneut. Unter Guidance versteht man die intensive Kommunikation von Unternehmen zu Analyst, die starke Verzerrungen in der analytischen Wahrneh­mung verhindern helfen soll (doch schön umschrieben, oder?). Dies soll natürlich den selbstbewussten Analysten nicht aufhalten, seine Meinung und Recherche zu vertiefen, aber gravierenden Fehleinschätzungen zumindest im Vorfeld eine Chance der Korrektur geben.

Beruhigend ist, dass sich die Unternehmen wieder getrauen, weiter als die nächsten drei Monate zu sprechen und ihre Zukunft auch durch weitreichende Investments zu formen. Das braucht der Markt. Der Aktionär, der in seiner Zukunftserwartung allein gelassen wurde, ist endlich wieder Geschichte. Die Aussagen der Unternehmen, „wir wissen nicht, was in drei Monaten passieren wird“, abgelegt im Archiv. Beide wieder in der Perspektive vereint.

Was jetzt folgen wird, ist ein zunehmend von mehreren Investorenschichten gesuchter Markt. Die Händler und Fondsmanager werden um mehr und mehr Private und auch wieder Institutionelle Anleger bereichert, die im Chor um die besten Schnäppchen rittern.

Die Suche nach günstigen Bewertungen wird sich nicht mehr allein auf Value, sondern, bestärkt durch die neue Prognosesicherheit, auch wieder auf Wachstumscharakteristika konzentrieren.

Emissionen werden wieder platzierbar und Analysten hört man länger zu.
Angesichts dieser Erwartung verliert die Aussage „Bang in Line“ an Fadesse, wird geradezu zum Startschuss. Wenn Euro­pas Companys derzeit nur zu 51% über dem Konsensus berichten und 25% „in Line“ sind, dann ist das zwar oberfläch­lich vielleicht ein gering emotionaler Fakt, in der Tiefe aber so spannend wie selten.



11.05.2011

Bang in Line



Mit den letzten Unternehmensdaten konnte man ja durchaus zufrieden sein. Kaum Überraschungen. Alles im Rahmen der Erwartungen. Business as usual again.

Auf den ersten Blick mit Sicherheit. Der zweite Blick zeitigt aber eine Entwicklung, die sich in den letzten Jahren vollzogen und in den letzten Monaten vollendet hatte: die Übereinstimmung der Investoren mit den Unternehmen. Das Sentiment beider Gruppen hat sich mehr und mehr angenähert und befindet sich nun auf zufriedenstellend gleichgewichtetem Level.

Warum ist das so wichtig und warum ist die Erkenntnis darüber noch wichtiger? Die Antwort ist einfach und komplex zugleich: Investoren, die sich mit den Daten und Fakten von Gesellschaf­ten auseinandersetzen, reflektieren deren erwartbares Geschäftsergebnis in der Zukunft. Sofern diese Erwartungen bestätigt werden, bedeutet dies ein erhöhtes Maß an Sicherheit. Für Investoren und Gesellschaft zu gleichen Teilen.

Erhöhte Sicherheit wiederum reduziert die Risikoerwartung und löst Investi­tionsblockaden, fördert die tiefergehende Analyse und belohnt sich durch die folgenden erneuten Investments. Was wir gerade beginnen zu antizipieren, ist daher die kommende Rückkehr mittel- bis langfristiger Investoren. Fundamental getrieben. Analytisch bestärkt.

Denn die vielgescholtene „Guidance“ er­blüht erneut. Unter Guidance versteht man die intensive Kommunikation von Unternehmen zu Analyst, die starke Verzerrungen in der analytischen Wahrneh­mung verhindern helfen soll (doch schön umschrieben, oder?). Dies soll natürlich den selbstbewussten Analysten nicht aufhalten, seine Meinung und Recherche zu vertiefen, aber gravierenden Fehleinschätzungen zumindest im Vorfeld eine Chance der Korrektur geben.

Beruhigend ist, dass sich die Unternehmen wieder getrauen, weiter als die nächsten drei Monate zu sprechen und ihre Zukunft auch durch weitreichende Investments zu formen. Das braucht der Markt. Der Aktionär, der in seiner Zukunftserwartung allein gelassen wurde, ist endlich wieder Geschichte. Die Aussagen der Unternehmen, „wir wissen nicht, was in drei Monaten passieren wird“, abgelegt im Archiv. Beide wieder in der Perspektive vereint.

Was jetzt folgen wird, ist ein zunehmend von mehreren Investorenschichten gesuchter Markt. Die Händler und Fondsmanager werden um mehr und mehr Private und auch wieder Institutionelle Anleger bereichert, die im Chor um die besten Schnäppchen rittern.

Die Suche nach günstigen Bewertungen wird sich nicht mehr allein auf Value, sondern, bestärkt durch die neue Prognosesicherheit, auch wieder auf Wachstumscharakteristika konzentrieren.

Emissionen werden wieder platzierbar und Analysten hört man länger zu.
Angesichts dieser Erwartung verliert die Aussage „Bang in Line“ an Fadesse, wird geradezu zum Startschuss. Wenn Euro­pas Companys derzeit nur zu 51% über dem Konsensus berichten und 25% „in Line“ sind, dann ist das zwar oberfläch­lich vielleicht ein gering emotionaler Fakt, in der Tiefe aber so spannend wie selten.