06.04.2011

Time is running



Die Suche nach Rendite wird schwieriger. In einer von humanitären Katastrophen und ökonomischen sowie politischen Umwälzungen geprägten Zeit bleibt die Konjunktur unbeeindruckt positiv, läuft vielen Nicht-Investoren davon. Aktien als gesuchte Anlage sind nach wie vor die beste Wahl. Allein der regulatorische Druck hält viele Institutionelle noch davor ab, ihre historisch tiefen Aktienquoten endlich zu erhöhen.

Das ist der Hauptgrund, warum die aktuelle Aktienerholung von relativ wenigen Investoren begleitet ist. Und je länger diese Performance anhält und je länger nur begrenzte Gruppen darin investiert sind, umso stärker wird der Wunsch, nach wie vor drängende Renditeziele endlich umsetzen zu können.

Was, wenn die Startfreigabe für Versicherungen und Pensionskassen zu spät kommt? Wenn ein volkswirtschaftliches Unding wie unsere Wertpapier-KESt zu spät aufgehoben oder geändert wird?
Wenn Solvency II, das moderne Zwangskorsett der Versicherer, erst nach Einfüh­rung seiner tödlichen Gleich­macherei und seiner verqueren „Risikoannah­men“ gestoppt wird?

Regulatoren sind ja nahezu zwangsweise „zyklisch“. Gewinnt jener Institutionelle, der sich als erster über den Regulator hinwegsetzt?

Die Staatsfonds von Kuwait und Sin­gapur machen es vor. Wenn man nicht mehr Zeit hat, kauft man gleich Teile an operativen Unternehmen oder Beteiligungsfirmen. Was für diese beiden 4,5% an Texas Pacific Group sind, kann für Versicherungen neben ein paar grös­seren Häppchen bei Emissionen beispiels­weise auch ein gut gemanagter Investmentfonds sein.

Die Mär vom „effizienten Markt“, der zu jedem Zeitpunkt liquide und fair bewertet auf Investoren wartet, wird nämlich als solche enttarnt, wenn es darum geht, fundamental exzellente, aber auch geringer kapitalisierte Werte in grösserem Ausmass einzusammeln. Geht nicht. Braucht Zeit und die hat man bald nicht mehr.

Neuemissionen können diesen Umstand durch ihre höhere Liquidität am Emissions­preis überbrücken helfen. Sicher kann man aber auch da nicht sein. Zu oft werden gerade die Zuteilungen bei solchen IPOs grausam gekürzt. Doch einige Investmentfonds haben gerade diese gesuchten Werte über die letzten Monate in sich diszipliniert gesammelt und konzentriert und warten nun lächelnd. Quasi der fundamentale Put im Versicherungsportfolio. Der Rest gehört den Large Caps und der Markttechnik.

Noch eines hat uns die Finanzkrise hinterlassen: Es sind weniger Tabus im Investorenverhalten übrig als zuvor. Asien kauft wie wild, Russlands Oligarchen bemühen sich gar nicht mehr, ihre Investments hinter Europäern zu verstecken, Staatshilfe wird global, und Unter­nehmensbeteiligungen scheitern nicht mehr an antiquierten „Benimmregeln der institutionellen Veranlagungsindustrie“. Man wird begehrlicher und der Druck aufs Portfolio nimmt zu.

Es bewegt sich etwas und sei es vorerst nur das unruhige „Herumrutschen am Sessel“ vor dem endgültigen Investi­tions­­entschluss. Da kommt bald mehr, viel mehr …



06.04.2011

Time is running



Die Suche nach Rendite wird schwieriger. In einer von humanitären Katastrophen und ökonomischen sowie politischen Umwälzungen geprägten Zeit bleibt die Konjunktur unbeeindruckt positiv, läuft vielen Nicht-Investoren davon. Aktien als gesuchte Anlage sind nach wie vor die beste Wahl. Allein der regulatorische Druck hält viele Institutionelle noch davor ab, ihre historisch tiefen Aktienquoten endlich zu erhöhen.

Das ist der Hauptgrund, warum die aktuelle Aktienerholung von relativ wenigen Investoren begleitet ist. Und je länger diese Performance anhält und je länger nur begrenzte Gruppen darin investiert sind, umso stärker wird der Wunsch, nach wie vor drängende Renditeziele endlich umsetzen zu können.

Was, wenn die Startfreigabe für Versicherungen und Pensionskassen zu spät kommt? Wenn ein volkswirtschaftliches Unding wie unsere Wertpapier-KESt zu spät aufgehoben oder geändert wird?
Wenn Solvency II, das moderne Zwangskorsett der Versicherer, erst nach Einfüh­rung seiner tödlichen Gleich­macherei und seiner verqueren „Risikoannah­men“ gestoppt wird?

Regulatoren sind ja nahezu zwangsweise „zyklisch“. Gewinnt jener Institutionelle, der sich als erster über den Regulator hinwegsetzt?

Die Staatsfonds von Kuwait und Sin­gapur machen es vor. Wenn man nicht mehr Zeit hat, kauft man gleich Teile an operativen Unternehmen oder Beteiligungsfirmen. Was für diese beiden 4,5% an Texas Pacific Group sind, kann für Versicherungen neben ein paar grös­seren Häppchen bei Emissionen beispiels­weise auch ein gut gemanagter Investmentfonds sein.

Die Mär vom „effizienten Markt“, der zu jedem Zeitpunkt liquide und fair bewertet auf Investoren wartet, wird nämlich als solche enttarnt, wenn es darum geht, fundamental exzellente, aber auch geringer kapitalisierte Werte in grösserem Ausmass einzusammeln. Geht nicht. Braucht Zeit und die hat man bald nicht mehr.

Neuemissionen können diesen Umstand durch ihre höhere Liquidität am Emissions­preis überbrücken helfen. Sicher kann man aber auch da nicht sein. Zu oft werden gerade die Zuteilungen bei solchen IPOs grausam gekürzt. Doch einige Investmentfonds haben gerade diese gesuchten Werte über die letzten Monate in sich diszipliniert gesammelt und konzentriert und warten nun lächelnd. Quasi der fundamentale Put im Versicherungsportfolio. Der Rest gehört den Large Caps und der Markttechnik.

Noch eines hat uns die Finanzkrise hinterlassen: Es sind weniger Tabus im Investorenverhalten übrig als zuvor. Asien kauft wie wild, Russlands Oligarchen bemühen sich gar nicht mehr, ihre Investments hinter Europäern zu verstecken, Staatshilfe wird global, und Unter­nehmensbeteiligungen scheitern nicht mehr an antiquierten „Benimmregeln der institutionellen Veranlagungsindustrie“. Man wird begehrlicher und der Druck aufs Portfolio nimmt zu.

Es bewegt sich etwas und sei es vorerst nur das unruhige „Herumrutschen am Sessel“ vor dem endgültigen Investi­tions­­entschluss. Da kommt bald mehr, viel mehr …