18.01.2011

Inflation unter Dampf



In den Hexenküchen unserer Volkswirtschaften brodelt es immer heisser. Druck entsteht, die Inflation wächst.

Schön langsam wird es ernst. Die Kaufkraftentwertung Deutschlands lag zuletzt mit 2,2% deutlich über den Erwartungen der Ökonomen und dürfte erst am Beginn eines akzentuierten Anstiegs stehen, Euroland im Schlepptau. Es drängen im Hintergrund steigende Rohstoffpreise, hohe Konsumbereitschaft, Entlastung der Banken und parallel zur Konjunkturerholung aufkeimendes Kreditvolumen. Der Cocktail ist gemixt. Europas Notenbanken geraten in eine Zwickmühle. Einerseits verlangen Europas Staaten tiefe Zinsen zur Bedienung ihrer enormen Schuldenstände, andererseits ist eine hohe Inflation das erklärte Drohgespenst, das program matisch bekämpft werden muss. Mit 2,2% liegt Deutschland bereits über dem Limit der EZB von 2%.

Nun, dass gleich die Zinsen erhöht werden, kann man sich derzeit kaum vorstellen. Nahezu sämtliche volkswirtschaftlichen Fundamente sind nach wie vor angeschlagen und erst auf dem Weg der Erholung. Zu gefährlich wäre es, die zarten Pflänzchen der Normalität mit Zinsmanövern auf Status „Bonsai“ zu stutzen. Macht keinen glücklich und satt. Aber was tun? Der Markt reagiert ja bereits.

Der Euro steigt in der Erwartung, die Inflationsdisziplin der EZB würde die Zinsen doch schneller steigen lassen. China hat ja bereits gezeigt, wie es geht, und die Zinsen bereits zum dritten Mal in kürzester Zeit erhöht. Inflation hat den Chinesen zu oft wehgetan. Gold sieht zwar toppy aus, aber die Nachfrage springt angeblich gerade wieder massiv an. Notenbanken kaufen wieder. Private sowieso. Inflation linked Bonds sind ebenso nachgefragt wie selten zuvor. Und auch Aktien steigen, insbesondere Rohstoffwerte, Versorger und Energiewerte.

Wenn schon Inflation, dann dort investieren, wo der Natural Hedge schlummert. Der Gas- und der Strompreis haben die Talsohlen verlassen und Öl ist sowieso voll im bullishen Trend. Brent ist durch leichte Verknappungsmanöver bereits an der 100-Dollar-Zone angekommen. Crude wird nicht lange brauchen und ist dann auch dort. Und unser diesbezüglicher Konsum hat sich nicht wirklich geändert. Trotz Zähneknirschen tanken wir noch immer wie eh und je. Die paar Euro mehr machen es ja auch nicht mehr aus, oder? Und dann macht noch der derzeit steigende Strompreis gerade die letzten Hoffnungen auf pekuniäre Effizienz baldiger Elektroautos zunichte. Goldene Steckdosen voraus.

Inflation ist nicht schlecht, solange man sie erkennt, thematisiert und offen behandelt. Sie hält die Unternehmen unter Druck, an ihren Produkten permanent zu arbeiten und erhöht somit langfristig die Profitabilität. Manche Unternehmen profitieren bereits durch die Entstehung, manche danach.

Zeit, sich die Analysen von vor drei Jahren aus dem Papierkorb zu holen und die damaligen enormen Margen der Energieunternehmen in Erinnerung zu rufen. Wetten, die sind diesmal sogar höher ;-)



18.01.2011

Inflation unter Dampf



In den Hexenküchen unserer Volkswirtschaften brodelt es immer heisser. Druck entsteht, die Inflation wächst.

Schön langsam wird es ernst. Die Kaufkraftentwertung Deutschlands lag zuletzt mit 2,2% deutlich über den Erwartungen der Ökonomen und dürfte erst am Beginn eines akzentuierten Anstiegs stehen, Euroland im Schlepptau. Es drängen im Hintergrund steigende Rohstoffpreise, hohe Konsumbereitschaft, Entlastung der Banken und parallel zur Konjunkturerholung aufkeimendes Kreditvolumen. Der Cocktail ist gemixt. Europas Notenbanken geraten in eine Zwickmühle. Einerseits verlangen Europas Staaten tiefe Zinsen zur Bedienung ihrer enormen Schuldenstände, andererseits ist eine hohe Inflation das erklärte Drohgespenst, das program matisch bekämpft werden muss. Mit 2,2% liegt Deutschland bereits über dem Limit der EZB von 2%.

Nun, dass gleich die Zinsen erhöht werden, kann man sich derzeit kaum vorstellen. Nahezu sämtliche volkswirtschaftlichen Fundamente sind nach wie vor angeschlagen und erst auf dem Weg der Erholung. Zu gefährlich wäre es, die zarten Pflänzchen der Normalität mit Zinsmanövern auf Status „Bonsai“ zu stutzen. Macht keinen glücklich und satt. Aber was tun? Der Markt reagiert ja bereits.

Der Euro steigt in der Erwartung, die Inflationsdisziplin der EZB würde die Zinsen doch schneller steigen lassen. China hat ja bereits gezeigt, wie es geht, und die Zinsen bereits zum dritten Mal in kürzester Zeit erhöht. Inflation hat den Chinesen zu oft wehgetan. Gold sieht zwar toppy aus, aber die Nachfrage springt angeblich gerade wieder massiv an. Notenbanken kaufen wieder. Private sowieso. Inflation linked Bonds sind ebenso nachgefragt wie selten zuvor. Und auch Aktien steigen, insbesondere Rohstoffwerte, Versorger und Energiewerte.

Wenn schon Inflation, dann dort investieren, wo der Natural Hedge schlummert. Der Gas- und der Strompreis haben die Talsohlen verlassen und Öl ist sowieso voll im bullishen Trend. Brent ist durch leichte Verknappungsmanöver bereits an der 100-Dollar-Zone angekommen. Crude wird nicht lange brauchen und ist dann auch dort. Und unser diesbezüglicher Konsum hat sich nicht wirklich geändert. Trotz Zähneknirschen tanken wir noch immer wie eh und je. Die paar Euro mehr machen es ja auch nicht mehr aus, oder? Und dann macht noch der derzeit steigende Strompreis gerade die letzten Hoffnungen auf pekuniäre Effizienz baldiger Elektroautos zunichte. Goldene Steckdosen voraus.

Inflation ist nicht schlecht, solange man sie erkennt, thematisiert und offen behandelt. Sie hält die Unternehmen unter Druck, an ihren Produkten permanent zu arbeiten und erhöht somit langfristig die Profitabilität. Manche Unternehmen profitieren bereits durch die Entstehung, manche danach.

Zeit, sich die Analysen von vor drei Jahren aus dem Papierkorb zu holen und die damaligen enormen Margen der Energieunternehmen in Erinnerung zu rufen. Wetten, die sind diesmal sogar höher ;-)