04.01.2011

Bullendämmerung



Im Rückenwind der durch die nach wie vor nur mühsam aussprechlichen Vermögenszuwachssteuer motivierten Vorziehkäufe trägt das neue Börsenjahr bereits die ersten Früchte. Kurszuwächse und positive Kommentare geben sich die Hand. Die Investment-Community tendiert auf „bullish“.

Einerseits sind es die doch erheblichen Überraschungen, die 2010 mit sich brachte. Ein unglaublich schwieriges Jahr an den Kapitalmärkten arbeitete sich mehr und mehr aus allen Depressionen und Diskussionen heraus. Vom Double Dip über Dollar-Schwäche, hin zu Inflation in China, Ölpreisanstieg, alles ewig überschattet von ultratiefen Zinsen, begründet mit einer Inflation, die sich keiner so richtig zu glauben getraut hat, und über uns allen drohend das Damoklesschwert „Euro“ und sein siamesisches Zwillingsthema „PIIGS“.

Der Überlebenskraft und dem ökonomischen Willen der Unternehmen hatten wohl auch wenige getraut. Erst als das dritte Quartal in Folge über den Erwartungen liegende Unternehmensgewinne präsentierte, machte die Skepsis endlich Käufen Platz. Und für 2011 sieht es wirklich gar nicht mal so schlecht aus. Es sind noch immer kaum institutionelle Investoren an den Aktienmärkten neu engagiert. Die werden kommen. Ganz bestimmt. Zu sehr schmerzt das Anleiheportfolio.

Auch die ökonomischen Vorzeichen drehen auf Sonnenschein. Wirtschaftswachs tum all over und die politischen Risiken treten wieder sichtbar in den Hintergrund. Wer denkt noch an Nordkorea, wenn der Strompreis steigt (und China ohnehin täglich die Welt rettet)?

Die Medien und die Analysten tönen ebenso stärker in Dur. Diese Parade- Oligopolisten sind das stärkste Indiz, dass es derzeit die leichtesten Körbe mit bullishen Aussagen zu gewinnen gibt. Und Begründungen dafür gibt es ja anhand der noch tiefen historischen Aktien kurse genug, wenn man endlich die Schulden und somit Wachstumsbremsen der Banken aus dem Gesamtblick (zumindest selektiv) ausblendet. Last but not least werden erwartungsgemäss auch die Volkswirte auf den „Pfad der Erholung“ einschwenken. Zu schade wäre es für Roubini und Co., als ewige Pessimisten am Ende falsch gelegen zu haben und vom Olymp der Geschichtsbücher in den Hades der statistischen Archive zu versinken.

Und ganz im Vertrauen hab’ ich da auch noch so ein gutes Gefühl in der Magengegend, da, wo der Börse-Nerv liegt. Also wenn das nicht genügt ;-)



04.01.2011

Bullendämmerung



Im Rückenwind der durch die nach wie vor nur mühsam aussprechlichen Vermögenszuwachssteuer motivierten Vorziehkäufe trägt das neue Börsenjahr bereits die ersten Früchte. Kurszuwächse und positive Kommentare geben sich die Hand. Die Investment-Community tendiert auf „bullish“.

Einerseits sind es die doch erheblichen Überraschungen, die 2010 mit sich brachte. Ein unglaublich schwieriges Jahr an den Kapitalmärkten arbeitete sich mehr und mehr aus allen Depressionen und Diskussionen heraus. Vom Double Dip über Dollar-Schwäche, hin zu Inflation in China, Ölpreisanstieg, alles ewig überschattet von ultratiefen Zinsen, begründet mit einer Inflation, die sich keiner so richtig zu glauben getraut hat, und über uns allen drohend das Damoklesschwert „Euro“ und sein siamesisches Zwillingsthema „PIIGS“.

Der Überlebenskraft und dem ökonomischen Willen der Unternehmen hatten wohl auch wenige getraut. Erst als das dritte Quartal in Folge über den Erwartungen liegende Unternehmensgewinne präsentierte, machte die Skepsis endlich Käufen Platz. Und für 2011 sieht es wirklich gar nicht mal so schlecht aus. Es sind noch immer kaum institutionelle Investoren an den Aktienmärkten neu engagiert. Die werden kommen. Ganz bestimmt. Zu sehr schmerzt das Anleiheportfolio.

Auch die ökonomischen Vorzeichen drehen auf Sonnenschein. Wirtschaftswachs tum all over und die politischen Risiken treten wieder sichtbar in den Hintergrund. Wer denkt noch an Nordkorea, wenn der Strompreis steigt (und China ohnehin täglich die Welt rettet)?

Die Medien und die Analysten tönen ebenso stärker in Dur. Diese Parade- Oligopolisten sind das stärkste Indiz, dass es derzeit die leichtesten Körbe mit bullishen Aussagen zu gewinnen gibt. Und Begründungen dafür gibt es ja anhand der noch tiefen historischen Aktien kurse genug, wenn man endlich die Schulden und somit Wachstumsbremsen der Banken aus dem Gesamtblick (zumindest selektiv) ausblendet. Last but not least werden erwartungsgemäss auch die Volkswirte auf den „Pfad der Erholung“ einschwenken. Zu schade wäre es für Roubini und Co., als ewige Pessimisten am Ende falsch gelegen zu haben und vom Olymp der Geschichtsbücher in den Hades der statistischen Archive zu versinken.

Und ganz im Vertrauen hab’ ich da auch noch so ein gutes Gefühl in der Magengegend, da, wo der Börse-Nerv liegt. Also wenn das nicht genügt ;-)