02.11.2010
Die aktuellen Waffen der Staaten im Kampf um die beste Position nach der Weltwirtschaftskrise sind eindeutig die Währungen geworden. Innenpolitische Lähmungen oder zumindest die Unmöglichkeit, schmerzhafte Sparmassnahmen alleine umzusetzen, lassen den Druck auf Währungen vielerorts zum gewollten Ventil werden. Eigentlich müsste jede Nation, deren Wirtschaft besser funktioniert als andere, gemäss Angebot und Nachfrage eine Aufwertung ihrer Währung erfahren, da ja deren Produkte international gesucht sind und dadurch Devisen ins Land kommen. Was die Wäh - rung verteuert bzw. verteuern müsste. So leben wir es ja auch an der Börse. Ein Unternehmen, das gut wirtschaftet und viel verdient, hat einen höheren Kurs als umgekehrt. Binsenweisheit.
Bei Währungen ist das diesmal anders. Staaten, die ein hoch positives Bilanzbild aufweisen, drücken ihr Anstiegspotenzial, wo es nur geht. China, Brasilien und sogar die Schweiz arbeiten „gegen“ ihre Stärken und versuchen, ihre Währung zu schwächen. Wo dies nicht gelingt, greifen sie ihre Mitbewerber direkt an. China ist so ein Beispiel, indem es direkt japanische Yen und südkoreanische Won kauft, diese Währungen nach oben treibt und so deren internationale Wettbewerbsfähigkeit reduziert. Andere Staaten wie die USA, UK oder eben auch Japan müssten aber ihre Währungen deutlich abschwächen, um ihr aktuelles Leistungsbilanzdefizit relativ zu halten. Machen sie aber nur bedingt bzw. können sie auch kaum, weil andere Staaten wie zum Beispiel die EU ebenso wie China zu intervenieren beginnen, um den verpönten „Wettbewerb“ via Devisen einzudämmen.
Ein Kreislauf der Schwäche beginnt. Der Erste, dem es gelingt, schwache Devisen international herzuzeigen, wird mit Exporten belohnt. Ist wie ein Spiel, in dem einer zu schummeln beginnt und alle tolerieren es, um im Fall des eigenen Schummelns ein Argument dafür zu haben. „Wir haben China ja auch tun lassen, also dürfen wir auch.“ Die ersten, die dies derzeit direkt spüren, sind die asiatischen Staaten rund um China. Thailand, die Philippinen und Taiwan können gar nicht so schnell mithalten, um ihre Währungen gegenüber dem Yuan stabil zu halten. Zuviel internationales Geld ausländischer Investoren strömt in diese Länder und zu aktiv sind die Aktivitäten Chinas, um Schwächetendenzen dieser Währungen mittelfristig zu unterdrücken. Peru, Chile und Kolumbien ergeht es gegenüber Brasilien am anderen Ende der Welt nicht anders. Und in der Mitte schäumt Europa, das, in sich enorm zwischen Deutschland und Griechenland gespalten, den Weg einer stabilen und inflationär ausgerichteten Währungspolitik gehen will, in einer Landschaft, die schon lange auf Stabilität verzichtet. Das Quantitative Easing II der USA zeigt Wirkung. Japan hat eine Lockerung seiner Geldpolitik angekündigt und weitere Staaten wie z. B. England werden bald folgen. Wie aggressive Hedgefonds verkaufen Staaten ihre Währung am Markt und kaufen jene der Mitbewerber. Ein scheinbar irrwitziges Spiel mit nur dem einen Zweck, als „Sieger“ hervorzutreten. Nur, wenn der „Verlierer“ der „Sieger“ ist, welchen Sinn hat dann das Ganze?
Tic Tac Toe, dieses Spiel mit den Ringen und Kreuzen, kann nicht gewonnen werden. Es gibt nur Unentschieden, und der, der trotzdem gewinnen will, ist schon am Start ein Verlierer. Gibt’s das Spiel eigentlich auch auf Chinesisch?
Das Wettrennen ums Verlieren
Die aktuellen Waffen der Staaten im Kampf um die beste Position nach der Weltwirtschaftskrise sind eindeutig die Währungen geworden. Innenpolitische Lähmungen oder zumindest die Unmöglichkeit, schmerzhafte Sparmassnahmen alleine umzusetzen, lassen den Druck auf Währungen vielerorts zum gewollten Ventil werden. Eigentlich müsste jede Nation, deren Wirtschaft besser funktioniert als andere, gemäss Angebot und Nachfrage eine Aufwertung ihrer Währung erfahren, da ja deren Produkte international gesucht sind und dadurch Devisen ins Land kommen. Was die Wäh - rung verteuert bzw. verteuern müsste. So leben wir es ja auch an der Börse. Ein Unternehmen, das gut wirtschaftet und viel verdient, hat einen höheren Kurs als umgekehrt. Binsenweisheit.
Bei Währungen ist das diesmal anders. Staaten, die ein hoch positives Bilanzbild aufweisen, drücken ihr Anstiegspotenzial, wo es nur geht. China, Brasilien und sogar die Schweiz arbeiten „gegen“ ihre Stärken und versuchen, ihre Währung zu schwächen. Wo dies nicht gelingt, greifen sie ihre Mitbewerber direkt an. China ist so ein Beispiel, indem es direkt japanische Yen und südkoreanische Won kauft, diese Währungen nach oben treibt und so deren internationale Wettbewerbsfähigkeit reduziert. Andere Staaten wie die USA, UK oder eben auch Japan müssten aber ihre Währungen deutlich abschwächen, um ihr aktuelles Leistungsbilanzdefizit relativ zu halten. Machen sie aber nur bedingt bzw. können sie auch kaum, weil andere Staaten wie zum Beispiel die EU ebenso wie China zu intervenieren beginnen, um den verpönten „Wettbewerb“ via Devisen einzudämmen.
Ein Kreislauf der Schwäche beginnt. Der Erste, dem es gelingt, schwache Devisen international herzuzeigen, wird mit Exporten belohnt. Ist wie ein Spiel, in dem einer zu schummeln beginnt und alle tolerieren es, um im Fall des eigenen Schummelns ein Argument dafür zu haben. „Wir haben China ja auch tun lassen, also dürfen wir auch.“ Die ersten, die dies derzeit direkt spüren, sind die asiatischen Staaten rund um China. Thailand, die Philippinen und Taiwan können gar nicht so schnell mithalten, um ihre Währungen gegenüber dem Yuan stabil zu halten. Zuviel internationales Geld ausländischer Investoren strömt in diese Länder und zu aktiv sind die Aktivitäten Chinas, um Schwächetendenzen dieser Währungen mittelfristig zu unterdrücken. Peru, Chile und Kolumbien ergeht es gegenüber Brasilien am anderen Ende der Welt nicht anders. Und in der Mitte schäumt Europa, das, in sich enorm zwischen Deutschland und Griechenland gespalten, den Weg einer stabilen und inflationär ausgerichteten Währungspolitik gehen will, in einer Landschaft, die schon lange auf Stabilität verzichtet. Das Quantitative Easing II der USA zeigt Wirkung. Japan hat eine Lockerung seiner Geldpolitik angekündigt und weitere Staaten wie z. B. England werden bald folgen. Wie aggressive Hedgefonds verkaufen Staaten ihre Währung am Markt und kaufen jene der Mitbewerber. Ein scheinbar irrwitziges Spiel mit nur dem einen Zweck, als „Sieger“ hervorzutreten. Nur, wenn der „Verlierer“ der „Sieger“ ist, welchen Sinn hat dann das Ganze?
Tic Tac Toe, dieses Spiel mit den Ringen und Kreuzen, kann nicht gewonnen werden. Es gibt nur Unentschieden, und der, der trotzdem gewinnen will, ist schon am Start ein Verlierer. Gibt’s das Spiel eigentlich auch auf Chinesisch?