21.09.2010
Es muss schon ein ziemlich zermürbendes Dasein sein, wenn man heutzutage in den „War-Rooms“ irgend - eines grossen Hedgefunds oder einer mächtigen Investmentbank sitzt. Immer das gleiche ewig währende Spiel um die Antizipation irgendwelcher „anderen“ ängstlichen Investoren. Diese Investoren zu verschrecken, in Absicherungen zu treiben und sie so lange dort hängen zu lassen, bis sie wieder ein wenig neues Kapital angespart haben, dieses dann erneut riskieren, als Chance auf den erhofften, so dringend notwendigen Ertrag, der die Bürde der tiefen Zinsen endlich lockern würde. Der permanente und intensiver werdende Kampf dieser „Warlords“ mit dem dünner werdenden Markt und die Sorge davor, die bearische Strategie irgendwann einmal aufgeben und aus händlerlastigem Trading wieder langweilige Buys and Holds machen zu müssen.
Viel Platz gibt es wirklich nicht mehr, um eine auf fallende Kurse abgestimmte Strategie in ihrem Erfolg abzusichern. Die „PIIGS“ sind mittlerweile nur mehr maximal als „PIG“ zu erkennen. Italien und Spanien diskutiert man mittlerweile nur mehr via Fussball. Dabei wird die Wirtschaftsleistung der verbliebenen drei innerhalb Europas mit etwa 5% wohl ohnehin bereits überschätzt. Ein paar zaghafte Versuche, das System ins Wanken zu bringen, indem man Irlands Banken medial an den Pranger stellt, sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Die einzige, die hier noch als Negativ-Beispiel übrig ist, ist nämlich die Anglo Irish Bank, und die wird gerade intensiv saniert. Bleibt Griechenland. Na ja. Auch mühsam. Mit einem Anteil an der Wirtschaftsleistung Europas von vor der Krise 1,8% werden die „Euro-Bedrohungen“, die durch eine wirtschaftliche Schwäche dieses Landes entstehen würden, immer weniger ernst genommen. Ausserdem macht Griechenland derzeit seine Sache gar nicht mal so schlecht. Es geht den harten Weg, und den mit offensichtlicher Konsequenz.
Aber das könnte es sein: Das Konsumpaket der USA wird nicht äquivalent durch Europa dargestellt und dadurch fällt unser Kontinent wirtschaftlich global hinten runter. Aber so ein Jammer! Ist auch nicht mehr das, was man einmal zu inszenieren glaubte. Europa geht nämlich einfach denselben Weg wie die USA, nur von der anderen Seite. Seine Sparmassnahmen sind vorerst glaubwürdig, die Industrie ordert wie schon lange nicht mehr, der Aufschwung wird von einem Sentimentwechsel und weniger von reiner Finanzpolitik ge - tragen, und sollte irgendwo wirklich etwas anbrennen, stehen noch immer 440 Mrd. Euro an bisher ungenutzter Finanz hilfe parat.
Last but not least droht auch die letzte Bastion der „Bären“ an Kraft zu verlieren: der Glaube an die „Nullkonjunktur“ der nächsten Jahre. Die Unternehmen zeigen derzeit nämlich ungeahnte Widerstandskraft. Sie investieren wieder, sind schlanker geworden, kennen sich und ihre Kunden besser denn je, und ihre Banken kennen sie auch. Sie sind durch den Druck ihrer Finanz - verbindlichkeiten und ihres Working Capitals gereift und gewandelt. Wir erkennen in vielen Fällen nicht mehr die alten „Bekannten“ vor uns. Das Geschäftsmodell vieler Unternehmen klingt nach wie vor wie das alte, aber seine Finanzierung und seine Basis haben sich oft grundlegend verbessert. Wenn heutzutage ein Unternehmen investiert, dann, weil es weiss, dass es seine Banken nicht unbedingt dazu braucht, seine Kunden mit Aufträgen diese Investition mittragen und seine Mitarbeiter(innen) dies mit gereiftem Know-how und Einsatz begleiten. Ein gewaltiger Mix.
Zeit, auf „bullish“ zu drehen, Friends!
Ready for Lift Off
Es muss schon ein ziemlich zermürbendes Dasein sein, wenn man heutzutage in den „War-Rooms“ irgend - eines grossen Hedgefunds oder einer mächtigen Investmentbank sitzt. Immer das gleiche ewig währende Spiel um die Antizipation irgendwelcher „anderen“ ängstlichen Investoren. Diese Investoren zu verschrecken, in Absicherungen zu treiben und sie so lange dort hängen zu lassen, bis sie wieder ein wenig neues Kapital angespart haben, dieses dann erneut riskieren, als Chance auf den erhofften, so dringend notwendigen Ertrag, der die Bürde der tiefen Zinsen endlich lockern würde. Der permanente und intensiver werdende Kampf dieser „Warlords“ mit dem dünner werdenden Markt und die Sorge davor, die bearische Strategie irgendwann einmal aufgeben und aus händlerlastigem Trading wieder langweilige Buys and Holds machen zu müssen.
Viel Platz gibt es wirklich nicht mehr, um eine auf fallende Kurse abgestimmte Strategie in ihrem Erfolg abzusichern. Die „PIIGS“ sind mittlerweile nur mehr maximal als „PIG“ zu erkennen. Italien und Spanien diskutiert man mittlerweile nur mehr via Fussball. Dabei wird die Wirtschaftsleistung der verbliebenen drei innerhalb Europas mit etwa 5% wohl ohnehin bereits überschätzt. Ein paar zaghafte Versuche, das System ins Wanken zu bringen, indem man Irlands Banken medial an den Pranger stellt, sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Die einzige, die hier noch als Negativ-Beispiel übrig ist, ist nämlich die Anglo Irish Bank, und die wird gerade intensiv saniert. Bleibt Griechenland. Na ja. Auch mühsam. Mit einem Anteil an der Wirtschaftsleistung Europas von vor der Krise 1,8% werden die „Euro-Bedrohungen“, die durch eine wirtschaftliche Schwäche dieses Landes entstehen würden, immer weniger ernst genommen. Ausserdem macht Griechenland derzeit seine Sache gar nicht mal so schlecht. Es geht den harten Weg, und den mit offensichtlicher Konsequenz.
Aber das könnte es sein: Das Konsumpaket der USA wird nicht äquivalent durch Europa dargestellt und dadurch fällt unser Kontinent wirtschaftlich global hinten runter. Aber so ein Jammer! Ist auch nicht mehr das, was man einmal zu inszenieren glaubte. Europa geht nämlich einfach denselben Weg wie die USA, nur von der anderen Seite. Seine Sparmassnahmen sind vorerst glaubwürdig, die Industrie ordert wie schon lange nicht mehr, der Aufschwung wird von einem Sentimentwechsel und weniger von reiner Finanzpolitik ge - tragen, und sollte irgendwo wirklich etwas anbrennen, stehen noch immer 440 Mrd. Euro an bisher ungenutzter Finanz hilfe parat.
Last but not least droht auch die letzte Bastion der „Bären“ an Kraft zu verlieren: der Glaube an die „Nullkonjunktur“ der nächsten Jahre. Die Unternehmen zeigen derzeit nämlich ungeahnte Widerstandskraft. Sie investieren wieder, sind schlanker geworden, kennen sich und ihre Kunden besser denn je, und ihre Banken kennen sie auch. Sie sind durch den Druck ihrer Finanz - verbindlichkeiten und ihres Working Capitals gereift und gewandelt. Wir erkennen in vielen Fällen nicht mehr die alten „Bekannten“ vor uns. Das Geschäftsmodell vieler Unternehmen klingt nach wie vor wie das alte, aber seine Finanzierung und seine Basis haben sich oft grundlegend verbessert. Wenn heutzutage ein Unternehmen investiert, dann, weil es weiss, dass es seine Banken nicht unbedingt dazu braucht, seine Kunden mit Aufträgen diese Investition mittragen und seine Mitarbeiter(innen) dies mit gereiftem Know-how und Einsatz begleiten. Ein gewaltiger Mix.
Zeit, auf „bullish“ zu drehen, Friends!