10.08.2010
Liberalisierte Märkte werden normalerweise im Zusammenhang mit Kapitalmärkten verstanden. Wertpapiere auf möglichst gleichem Informationsniveau kaufen und verkaufen zu können, gilt als Muss für Investoren und wird auch wirklich nirgends mehr ernsthaft ob seines Nutzens in Frage gestellt. Die Märkte der Volkswirte und Ökonomen sind da vielleicht ein wenig anders.
Die Schwere der letzten Krisen, beginnend mit der „Null-Krise“ 1987, dann Asien-Krise 1998, High-Tech-Bubble 2001 und als vorläufiger Höhepunkt Subprime und in Folge die aktuelle Finanzmarktkrise, haben Volkswirten und Ökonomen enorme Popularität und Öffentlichkeit gebracht. Das Dasein in den Hinterzimmern irgendwelcher Universitäten, eingesperrt zwischen Bücherregalen, hat für viele mittlerweile ein Ende. Die neuen „Popstars“ unserer Zunft sind die Krugmans, Batras und Shillers dieser Welt. Verständlich, dass es gerade deren Bad-Stories waren, welche die höchste Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten und nur recht und billig für die „Aposteln der Apokalypse“, wie einige Protagonisten seither genannt werden, diese auch zur Erhöhung der eigenen Aufmerksamkeit zu nutzen. Hat aber neben diesem Effekt auch noch ein paar andere, unangenehmere. Zuerst werden die alten Meinungen einzementiert. Motto: Wer einmal bearish ist, ist es weiterhin. Weil er eben die bereits bestätigten Fakten und Ursachen breit vertritt, diese sich mit Fingerschnippen nicht aus der Welt schaffen lassen und man kaum erhöhte Glaubwürdigkeit erreicht, würde man plötzlich das Ende der Krise ausrufen. Ein solches Timing müsste ob der hohen Öffentlichkeitswirkung zu 100% passen und wer kann das schon, bzw. wer riskiert das schon.
Auch folgen den ersten Krisen-Gurus unendlich viele, die es ohnehin schon immer gewusst hatten und dies auch recht fleissig beweisen, indem sie genau den Aufsatz von vor etlichen Jahren ins Licht halten, in dem sie schon immer behauptet hatten, dass … Ja genau, mühsam. Die sind aber naturgemäss auch die ersten, die das Ende ausrufen, weil, wer weiss. Blindes Huhn fällt mir da immer ein. Last but not least erben wir eine unglaubliche Flut ach-so-logischer Begründungen, wie und warum die Krisen entstanden sind, wie sie sich weiterentwikkeln werden und gar nicht zu stoppen sind. Das Forum für diese Argumentationen ist so breit und so empfangsbereit wie nie. Zur Prime Time werden im TV Volkswirte interviewt, auf das tolerierbare Minimalniveau des Publikums getrimmt und mit einem wissenden Abschlusskommentar des Journalisten wieder entlassen. Ein einigermassen unwürdiges, aber zunehmend toleriertes Schauspiel. An jeder Ecke lauert bereits ein ernst blickender, durch und durch studierter Ökonom, der in Wirklichkeit nur die Interessen derjenigen wiedergibt, die ihn interviewen. Kriegsberichterstattung der modernen Art.
Das gesamte Bild präsentiert sich am Ende als ein kaum zu überblickendes Durcheinander von Meinungen der extremen Art, das uns viel mehr an Kontrolle und Meinung abverlangt als zuvor. Mittlerweile dient es durchaus Politikern (vielleicht auch Notenbankern) als Instrument, ihre eigenen Interessen umzusetzen. Gut nur, dass am Ende dieses Durcheinanders wieder der Markt die Qualität der Aussagen bestimmt. Vorschlag: Die Qualität der Volkswirte könnte man am besten an der Performance ihrer privaten Anlagen messen, sofern sie überhaupt investieren. Ich plädiere für Freie Märkte bei der Transparenz von „Ökonomen-Portfolios“!
Die Freien Märkte der Ökonomen
Liberalisierte Märkte werden normalerweise im Zusammenhang mit Kapitalmärkten verstanden. Wertpapiere auf möglichst gleichem Informationsniveau kaufen und verkaufen zu können, gilt als Muss für Investoren und wird auch wirklich nirgends mehr ernsthaft ob seines Nutzens in Frage gestellt. Die Märkte der Volkswirte und Ökonomen sind da vielleicht ein wenig anders.
Die Schwere der letzten Krisen, beginnend mit der „Null-Krise“ 1987, dann Asien-Krise 1998, High-Tech-Bubble 2001 und als vorläufiger Höhepunkt Subprime und in Folge die aktuelle Finanzmarktkrise, haben Volkswirten und Ökonomen enorme Popularität und Öffentlichkeit gebracht. Das Dasein in den Hinterzimmern irgendwelcher Universitäten, eingesperrt zwischen Bücherregalen, hat für viele mittlerweile ein Ende. Die neuen „Popstars“ unserer Zunft sind die Krugmans, Batras und Shillers dieser Welt. Verständlich, dass es gerade deren Bad-Stories waren, welche die höchste Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten und nur recht und billig für die „Aposteln der Apokalypse“, wie einige Protagonisten seither genannt werden, diese auch zur Erhöhung der eigenen Aufmerksamkeit zu nutzen. Hat aber neben diesem Effekt auch noch ein paar andere, unangenehmere. Zuerst werden die alten Meinungen einzementiert. Motto: Wer einmal bearish ist, ist es weiterhin. Weil er eben die bereits bestätigten Fakten und Ursachen breit vertritt, diese sich mit Fingerschnippen nicht aus der Welt schaffen lassen und man kaum erhöhte Glaubwürdigkeit erreicht, würde man plötzlich das Ende der Krise ausrufen. Ein solches Timing müsste ob der hohen Öffentlichkeitswirkung zu 100% passen und wer kann das schon, bzw. wer riskiert das schon.
Auch folgen den ersten Krisen-Gurus unendlich viele, die es ohnehin schon immer gewusst hatten und dies auch recht fleissig beweisen, indem sie genau den Aufsatz von vor etlichen Jahren ins Licht halten, in dem sie schon immer behauptet hatten, dass … Ja genau, mühsam. Die sind aber naturgemäss auch die ersten, die das Ende ausrufen, weil, wer weiss. Blindes Huhn fällt mir da immer ein. Last but not least erben wir eine unglaubliche Flut ach-so-logischer Begründungen, wie und warum die Krisen entstanden sind, wie sie sich weiterentwikkeln werden und gar nicht zu stoppen sind. Das Forum für diese Argumentationen ist so breit und so empfangsbereit wie nie. Zur Prime Time werden im TV Volkswirte interviewt, auf das tolerierbare Minimalniveau des Publikums getrimmt und mit einem wissenden Abschlusskommentar des Journalisten wieder entlassen. Ein einigermassen unwürdiges, aber zunehmend toleriertes Schauspiel. An jeder Ecke lauert bereits ein ernst blickender, durch und durch studierter Ökonom, der in Wirklichkeit nur die Interessen derjenigen wiedergibt, die ihn interviewen. Kriegsberichterstattung der modernen Art.
Das gesamte Bild präsentiert sich am Ende als ein kaum zu überblickendes Durcheinander von Meinungen der extremen Art, das uns viel mehr an Kontrolle und Meinung abverlangt als zuvor. Mittlerweile dient es durchaus Politikern (vielleicht auch Notenbankern) als Instrument, ihre eigenen Interessen umzusetzen. Gut nur, dass am Ende dieses Durcheinanders wieder der Markt die Qualität der Aussagen bestimmt. Vorschlag: Die Qualität der Volkswirte könnte man am besten an der Performance ihrer privaten Anlagen messen, sofern sie überhaupt investieren. Ich plädiere für Freie Märkte bei der Transparenz von „Ökonomen-Portfolios“!