20.07.2010
Asset Manager stellt man sich zumeist als Menschen mit Bildung, Disziplin und Perspektive vor. Flexibilität und ein hohes Mass an Antizipation wird den Guten von ihnen auch oft nachgesagt. Gewohnt, Entscheidungen wohlüberlegt vorzubereiten und zu treffen. Im Stahlbad der Märkte gehärtet, schlafen sie schlecht, damit ihre Kunden ruhig schlafen. Und derzeit schlafen die meisten wahrscheinlich auch gar nicht gut. Der Druck, dem wir Asset Manager durch die aktuellen Märkte ausgeliefert sind, ist schon etwas Besonderes, teilweise Neues, in Summe zumeist Unangenehmes. Wir stehen inmitten eines Marktes, der sich langsam völlig von seinen Grundmustern weg entwickelt hat. Was bis vor einigen Jahren die Basis jeden mittelbis längerfristigen Anlegers war, die Analyse der Unternehmen, wird derzeit als Nachteil verspürt. Fundamental exzellente Unternehmen fallen an der Börse wie Steine. Die in Krisenzeiten, und wir sind denke ich nach wie vor in einer veritablen Finanzkrise, so notwendigen defensiven Aktien sind seit Jahren Underperformer. Dies alles nehmen wir wahr. Stellen fest, dass ein seriöses Geschäftsmodell bei den kreditgebenden Banken mehr denn je ein absolutes Muss für jede Art von Finanzierung ist, aber an der Börse derzeit nicht die vorderste Priorität geniesst. Wichtiger sind Indexzugehörigkeit, Marktkapitalisierung, Liquidität, verfügbare Optionen und Chancen auf die Emission von Zertifikaten oder dergleichen.
Und warum ist das so?
Einfache Frage, vielschichtige Antwort. Hat alles mit der Krise zu tun: Der Markt hat einen totalen Umsturz im Teilnehmerregister erfahren. Wo noch vor ein paar Jahren Versicherungen, Pensionskassen und aktive Fondsmanager dominierten, sind diese heute kaum mehr präsent. Regulative, Kostendruck und Risiko-Ängste haben sie nahezu völlig neutralisiert. Einige Wenige stellen noch tapfer ihre(n) Frau/Mann, trotzen ihren Risk Controllern oder Investmentgremien, leisten sich noch das bisschen Courage, ihrer Erwartung und Wissen zu folgen, und in ein paar wenige Aktien, aktiv gemanagte Fonds, oder einfach nur etwas abseits ihrer Benchmark zu investieren, immer unter Druck, diese Investments auf Anordnung dann doch wieder zurückfahren zu müssen. Und wenn auch diese wenigen dann ihre Investments wieder zurückfahren müssen, passiert es. Dann fallen die Aktien, die ja als „defensive Werte“ gelten, dann steigen Dividendenrenditen noch einmal kräftig an, weil der Kurs des Underlyings nachgibt, und dann grübeln Asset Manager erneut über den Sinn ihrer Investments nach.
Derzeit treffen herkömmliche Asset Manager auf Marktteilnehmer, die im Windschatten der Krise gewachsen sind und sich bereits als absolut dominierend verankert haben. Händler, die auf kurzfristige Effekte setzen, Optionenhändler, die das letzte Quentchen aus den trockener gewordenen Optionsbörsen holen, Hedgefondsmanager, die exotische Wertpapiere, Rohstoffe und gering liquide Märkte erneut zu dominieren beginnen, Futurestrader, die gewaltige Summen auf geringe Marktschwankungen setzen, und IT-Systeme von Grossbanken, die das Verhalten von Marktteilnehmern analysieren und sich proaktiv positionieren.
Eigentlich gut, dass wir all dies erkennen. Solche Phasen bestehen normalerweise nicht lange, da sich am Ende dieser Entwicklungen die Händler selbst reihenweise über den Tisch ziehen und somit aus dem Spiel nehmen. Die Chance für uns, „boring old“ Asset Managers, ist so gross wie schon seit Jahren nicht mehr, zwar einigermassen entnervt, aber doch im Stolz der eigenen Fähigkeit, am Ende mit einer seriösen, auf harter Arbeit und viel Zeit, Disziplin und Erfahrung basierenden Selektion Recht und somit Performance bekommen zu haben. Auf geht’s! Ruhige Träume!
PS.: Seit kurzem gibt es eine neue Wertpapierfirma am Markt: die „Matejka & Partner Asset Management GmbH“.
Ruhige Träume!
Asset Manager stellt man sich zumeist als Menschen mit Bildung, Disziplin und Perspektive vor. Flexibilität und ein hohes Mass an Antizipation wird den Guten von ihnen auch oft nachgesagt. Gewohnt, Entscheidungen wohlüberlegt vorzubereiten und zu treffen. Im Stahlbad der Märkte gehärtet, schlafen sie schlecht, damit ihre Kunden ruhig schlafen. Und derzeit schlafen die meisten wahrscheinlich auch gar nicht gut. Der Druck, dem wir Asset Manager durch die aktuellen Märkte ausgeliefert sind, ist schon etwas Besonderes, teilweise Neues, in Summe zumeist Unangenehmes. Wir stehen inmitten eines Marktes, der sich langsam völlig von seinen Grundmustern weg entwickelt hat. Was bis vor einigen Jahren die Basis jeden mittelbis längerfristigen Anlegers war, die Analyse der Unternehmen, wird derzeit als Nachteil verspürt. Fundamental exzellente Unternehmen fallen an der Börse wie Steine. Die in Krisenzeiten, und wir sind denke ich nach wie vor in einer veritablen Finanzkrise, so notwendigen defensiven Aktien sind seit Jahren Underperformer. Dies alles nehmen wir wahr. Stellen fest, dass ein seriöses Geschäftsmodell bei den kreditgebenden Banken mehr denn je ein absolutes Muss für jede Art von Finanzierung ist, aber an der Börse derzeit nicht die vorderste Priorität geniesst. Wichtiger sind Indexzugehörigkeit, Marktkapitalisierung, Liquidität, verfügbare Optionen und Chancen auf die Emission von Zertifikaten oder dergleichen.
Und warum ist das so?
Einfache Frage, vielschichtige Antwort. Hat alles mit der Krise zu tun: Der Markt hat einen totalen Umsturz im Teilnehmerregister erfahren. Wo noch vor ein paar Jahren Versicherungen, Pensionskassen und aktive Fondsmanager dominierten, sind diese heute kaum mehr präsent. Regulative, Kostendruck und Risiko-Ängste haben sie nahezu völlig neutralisiert. Einige Wenige stellen noch tapfer ihre(n) Frau/Mann, trotzen ihren Risk Controllern oder Investmentgremien, leisten sich noch das bisschen Courage, ihrer Erwartung und Wissen zu folgen, und in ein paar wenige Aktien, aktiv gemanagte Fonds, oder einfach nur etwas abseits ihrer Benchmark zu investieren, immer unter Druck, diese Investments auf Anordnung dann doch wieder zurückfahren zu müssen. Und wenn auch diese wenigen dann ihre Investments wieder zurückfahren müssen, passiert es. Dann fallen die Aktien, die ja als „defensive Werte“ gelten, dann steigen Dividendenrenditen noch einmal kräftig an, weil der Kurs des Underlyings nachgibt, und dann grübeln Asset Manager erneut über den Sinn ihrer Investments nach.
Derzeit treffen herkömmliche Asset Manager auf Marktteilnehmer, die im Windschatten der Krise gewachsen sind und sich bereits als absolut dominierend verankert haben. Händler, die auf kurzfristige Effekte setzen, Optionenhändler, die das letzte Quentchen aus den trockener gewordenen Optionsbörsen holen, Hedgefondsmanager, die exotische Wertpapiere, Rohstoffe und gering liquide Märkte erneut zu dominieren beginnen, Futurestrader, die gewaltige Summen auf geringe Marktschwankungen setzen, und IT-Systeme von Grossbanken, die das Verhalten von Marktteilnehmern analysieren und sich proaktiv positionieren.
Eigentlich gut, dass wir all dies erkennen. Solche Phasen bestehen normalerweise nicht lange, da sich am Ende dieser Entwicklungen die Händler selbst reihenweise über den Tisch ziehen und somit aus dem Spiel nehmen. Die Chance für uns, „boring old“ Asset Managers, ist so gross wie schon seit Jahren nicht mehr, zwar einigermassen entnervt, aber doch im Stolz der eigenen Fähigkeit, am Ende mit einer seriösen, auf harter Arbeit und viel Zeit, Disziplin und Erfahrung basierenden Selektion Recht und somit Performance bekommen zu haben. Auf geht’s! Ruhige Träume!
PS.: Seit kurzem gibt es eine neue Wertpapierfirma am Markt: die „Matejka & Partner Asset Management GmbH“.