13.07.2010

Ein Feld zurück und zwei nach vor



Wieder einmal in einer intensiven Diskussion mit Investoren, was denn unsere nächste volkswirtschaftliche Zukunft sein würde. Die Stimmung ist angespannt, knisternde Atmosphäre, Weisheit nahezu spürbar im Äther. Man versteigt sich in Analysen des Jetzt, polarisiert die Fehler oder die vermeintlichen Fehler von Politikern, Investoren, Notenbanken und Staaten. Interpretiert deren Auswirkungen und, tanzend auf dem argumentarischen Drahtseil, fixiert den höchstwahrscheinlichen Outcome: „Deflation und danach Inflation, aber … Es bleibt schwierig.“

Es geht um die Frage, ob die Sparpakete, die gerade europäisch-amerikanisch geschnürt werden, ernst gemeint sind oder nicht, und ob sich daraus deflatorische Tendenzen erwarten lassen oder nicht. Am Ende steht in allen Szenarien Inflation, denn, und darüber ist sich nahezu jeder einig, zurückzahlen kann diesen Haufen an Schulden ohnehin keiner. Geldentwertung die Maxime. Aber, und jetzt kommen wir zur Wahrheit, dann bitte ganz leise und möglichst ohne dass es jemand wirklich merkt, ok? Und so wird es wohl auch werden. Wir werden in Euroland deflatorische Tendenzen bekommen, bis tief ins dritte Quartal hinein. Danach werden die USA wieder in der Schuldenstarre angelangt sein und die Europäer „relativ“ stark erscheinen. Grund genug, die höchst notwendigen Konjunkturprogramme wieder loszulassen. Diesmal werden diese aber ein wenig schlauer ohne Bankenhilfe, und wenn, dann mit verordneter Kreditvergabe von Statten gehen. Ein Fest für die Inflation. Ist aber Kalkül. Inflation in Grenzen ist gar nicht mal so schlecht, auch wenn es den Prinzipien von Herrn Trichet und jenen Deutschlands oberflächlich widerspricht. In solch historischen Schuldenphasen wie jetzt gilt es, auch mit Inflation zu arbeiten. Am besten mit versteckter Inflation, nicht jener offiziellen, welche die staatlichen Transferleistungen steuert, sondern jener, die uns alle im Konsum direkt betrifft.

Wir Konsumenten sind die Opfer. Ok. Wissen wir eh schon lange. Gut dabei, wir merken es gar nicht so sehr. Wir sitzen im Stammbeisel, monieren über das Wetter, den Fussball, oder die korrupten Griechen und merken gar nicht, dass die Rechnung des Wirts uns den letzten Euro aus dem Börsel nimmt. Passt, Hauptsache, die Stimmung ist gut. Die tiefen Zinsen auf dem Sparbuch haben wir uns ohnehin nicht mehr gefallen lassen und die längst fällige Eigentumswohnung ausbezahlt, oder den Gebrauchtwagen, der uns schon so lange gefällt, erstanden. Warum sich auch mit den Banken ärgern? Für uns Investoren aber ist die Rechnung eindeutig: Aktien. No Way around. Natürlich nicht alle, aber Substanzwerte, Oligopolisten, System-Erhalter, ein paar Immoaktien, alle ein Must Have. Aktien stehen nämlich genauso mitten im inflatorischen Wettbewerb und müssen sich darin behaupten. Wer es schafft, und obige Aktien- Charaktere sind eben einmal begünstigt, der schafft es auch, mehr als die Inflation ihm wegnimmt zu verdienen. Und wir Investoren fahren passiv dabei mit. Na also, die Krise hat ja auch etwas Gutes, wir zahlen zwar mehr, aber wir holen es uns, geschickt wie wir sind, auch wieder zurück. Und zwar doppelt!



13.07.2010

Ein Feld zurück und zwei nach vor



Wieder einmal in einer intensiven Diskussion mit Investoren, was denn unsere nächste volkswirtschaftliche Zukunft sein würde. Die Stimmung ist angespannt, knisternde Atmosphäre, Weisheit nahezu spürbar im Äther. Man versteigt sich in Analysen des Jetzt, polarisiert die Fehler oder die vermeintlichen Fehler von Politikern, Investoren, Notenbanken und Staaten. Interpretiert deren Auswirkungen und, tanzend auf dem argumentarischen Drahtseil, fixiert den höchstwahrscheinlichen Outcome: „Deflation und danach Inflation, aber … Es bleibt schwierig.“

Es geht um die Frage, ob die Sparpakete, die gerade europäisch-amerikanisch geschnürt werden, ernst gemeint sind oder nicht, und ob sich daraus deflatorische Tendenzen erwarten lassen oder nicht. Am Ende steht in allen Szenarien Inflation, denn, und darüber ist sich nahezu jeder einig, zurückzahlen kann diesen Haufen an Schulden ohnehin keiner. Geldentwertung die Maxime. Aber, und jetzt kommen wir zur Wahrheit, dann bitte ganz leise und möglichst ohne dass es jemand wirklich merkt, ok? Und so wird es wohl auch werden. Wir werden in Euroland deflatorische Tendenzen bekommen, bis tief ins dritte Quartal hinein. Danach werden die USA wieder in der Schuldenstarre angelangt sein und die Europäer „relativ“ stark erscheinen. Grund genug, die höchst notwendigen Konjunkturprogramme wieder loszulassen. Diesmal werden diese aber ein wenig schlauer ohne Bankenhilfe, und wenn, dann mit verordneter Kreditvergabe von Statten gehen. Ein Fest für die Inflation. Ist aber Kalkül. Inflation in Grenzen ist gar nicht mal so schlecht, auch wenn es den Prinzipien von Herrn Trichet und jenen Deutschlands oberflächlich widerspricht. In solch historischen Schuldenphasen wie jetzt gilt es, auch mit Inflation zu arbeiten. Am besten mit versteckter Inflation, nicht jener offiziellen, welche die staatlichen Transferleistungen steuert, sondern jener, die uns alle im Konsum direkt betrifft.

Wir Konsumenten sind die Opfer. Ok. Wissen wir eh schon lange. Gut dabei, wir merken es gar nicht so sehr. Wir sitzen im Stammbeisel, monieren über das Wetter, den Fussball, oder die korrupten Griechen und merken gar nicht, dass die Rechnung des Wirts uns den letzten Euro aus dem Börsel nimmt. Passt, Hauptsache, die Stimmung ist gut. Die tiefen Zinsen auf dem Sparbuch haben wir uns ohnehin nicht mehr gefallen lassen und die längst fällige Eigentumswohnung ausbezahlt, oder den Gebrauchtwagen, der uns schon so lange gefällt, erstanden. Warum sich auch mit den Banken ärgern? Für uns Investoren aber ist die Rechnung eindeutig: Aktien. No Way around. Natürlich nicht alle, aber Substanzwerte, Oligopolisten, System-Erhalter, ein paar Immoaktien, alle ein Must Have. Aktien stehen nämlich genauso mitten im inflatorischen Wettbewerb und müssen sich darin behaupten. Wer es schafft, und obige Aktien- Charaktere sind eben einmal begünstigt, der schafft es auch, mehr als die Inflation ihm wegnimmt zu verdienen. Und wir Investoren fahren passiv dabei mit. Na also, die Krise hat ja auch etwas Gutes, wir zahlen zwar mehr, aber wir holen es uns, geschickt wie wir sind, auch wieder zurück. Und zwar doppelt!