15.06.2010

Data-Overflow



Rezession, Stagflation, Deflation, Inflation, … der Word Rap der letzten beiden Jahre verdeutlicht unsere geänderte volkswirtschaftliche Geschwindigkeit. Tempolimit unwirksam. Agieren nahezu unmöglich. Reagieren unser tägliches Brot.

Genauso in unseren Lebensbereichen. Internet als vollumfassender, nahezu übermächtiger Begleiter. Freiwillige oder unfreiwillige persönliche Transparenz. Doubleclick, Google, Facebook, you name it. Wir schlafen weniger, denken mehr, bewegen uns weniger, entscheiden uns öfter und werden dabei immer effizienter „beobachtet“ und analysiert. Unsere Drogen sind neben den wenigen legalen, die uns noch geblieben sind, wie Kaffee und ein paar schöne Weine, immer mehr die Datenbanken geworden. Wir hängen daran, wie wenn es unsere Lebensfrage endlich lösen würde, den Stein der Weisen in irgendeiner Ecke des Internets zu finden. Wir suchen nach der Information, die noch keiner hat und hoffen, nachdem wir sie in unser Investment gewandelt haben, dass der Rest der Welt jubelnd darauf anspringt. Wir merken dabei gar nicht, dass wir einer nahezu unglaublich überlegenen Informationsmaschinerie gegenüber stehen, die von extrem spezialisierten und auf jeden Fall von fokussiert agierenden Marktteilnehmern schon längst genutzt wird.

Unsere Welt ist von den Informationen Anderer bereits dermassen abhängig, dass es uns gar nicht mehr auffällt, wenn sich Informationen als falsch oder eigentlich belanglos darstellen. Ob der griechische Finanzminister wirklich gesagt hat, ihm sei der Austritt aus der EU ohnehin das Liebste, oder ob Citigroup den 1000 Punkte Drop im Dow Jones Industrial ausgelöst hat, ist nur die Spitze des Eisbergs und nach ein paar Stunden schon wieder belanglos. Unsere Informationsbias hat sich schon längst völlig auf das Internet verlagert und wir haben es akzeptiert, dass der Wahrheitsgehalt mit Filter abläuft oder nicht.

Kein Wunder, wenn dann die Märkte vor Gerüchten, Katastrophen (wir hatten gestern schon wieder (k)einen Tsunami, den dritten dieses Jahr) und Volatilität nahezu übergehen. Den Brokern ist es recht, den Ersten in der Nachrichtenkette ebenso und regulieren kann man das Internet ohnehin nicht.

Die wahren Treiber

Ist aber alles kein Thema, wenn man sich mit den wahren Treibern innerhalb der Wirtschaften auseinandersetzt, ihre Wirkungsweisen lernt, überprüft und sich dieses Tuns auch bewusst ist. Dann wird man zunehmend besser durch das ganze Gewirr an Informationen unseres täglichen Börsenlebens hindurch blicken und den Kern des Investments (oder Desinvestments) fokussieren können. Wetten Warren Buffet schläft besser, als ein Börsenhändler? Übrigens der Strompreis steigt, Wasser wird bald die knappste Ressource am Planeten, Deflation kann sich niemand leisten, Inflation schon eher und in Südafrika sind die Ohrenstöpsel ausgegangen.



15.06.2010

Data-Overflow



Rezession, Stagflation, Deflation, Inflation, … der Word Rap der letzten beiden Jahre verdeutlicht unsere geänderte volkswirtschaftliche Geschwindigkeit. Tempolimit unwirksam. Agieren nahezu unmöglich. Reagieren unser tägliches Brot.

Genauso in unseren Lebensbereichen. Internet als vollumfassender, nahezu übermächtiger Begleiter. Freiwillige oder unfreiwillige persönliche Transparenz. Doubleclick, Google, Facebook, you name it. Wir schlafen weniger, denken mehr, bewegen uns weniger, entscheiden uns öfter und werden dabei immer effizienter „beobachtet“ und analysiert. Unsere Drogen sind neben den wenigen legalen, die uns noch geblieben sind, wie Kaffee und ein paar schöne Weine, immer mehr die Datenbanken geworden. Wir hängen daran, wie wenn es unsere Lebensfrage endlich lösen würde, den Stein der Weisen in irgendeiner Ecke des Internets zu finden. Wir suchen nach der Information, die noch keiner hat und hoffen, nachdem wir sie in unser Investment gewandelt haben, dass der Rest der Welt jubelnd darauf anspringt. Wir merken dabei gar nicht, dass wir einer nahezu unglaublich überlegenen Informationsmaschinerie gegenüber stehen, die von extrem spezialisierten und auf jeden Fall von fokussiert agierenden Marktteilnehmern schon längst genutzt wird.

Unsere Welt ist von den Informationen Anderer bereits dermassen abhängig, dass es uns gar nicht mehr auffällt, wenn sich Informationen als falsch oder eigentlich belanglos darstellen. Ob der griechische Finanzminister wirklich gesagt hat, ihm sei der Austritt aus der EU ohnehin das Liebste, oder ob Citigroup den 1000 Punkte Drop im Dow Jones Industrial ausgelöst hat, ist nur die Spitze des Eisbergs und nach ein paar Stunden schon wieder belanglos. Unsere Informationsbias hat sich schon längst völlig auf das Internet verlagert und wir haben es akzeptiert, dass der Wahrheitsgehalt mit Filter abläuft oder nicht.

Kein Wunder, wenn dann die Märkte vor Gerüchten, Katastrophen (wir hatten gestern schon wieder (k)einen Tsunami, den dritten dieses Jahr) und Volatilität nahezu übergehen. Den Brokern ist es recht, den Ersten in der Nachrichtenkette ebenso und regulieren kann man das Internet ohnehin nicht.

Die wahren Treiber

Ist aber alles kein Thema, wenn man sich mit den wahren Treibern innerhalb der Wirtschaften auseinandersetzt, ihre Wirkungsweisen lernt, überprüft und sich dieses Tuns auch bewusst ist. Dann wird man zunehmend besser durch das ganze Gewirr an Informationen unseres täglichen Börsenlebens hindurch blicken und den Kern des Investments (oder Desinvestments) fokussieren können. Wetten Warren Buffet schläft besser, als ein Börsenhändler? Übrigens der Strompreis steigt, Wasser wird bald die knappste Ressource am Planeten, Deflation kann sich niemand leisten, Inflation schon eher und in Südafrika sind die Ohrenstöpsel ausgegangen.