11.05.2010

Task Force „Euro“



Jetzt wissen wir es endlich! Lange hat’s gebraucht, aber geheime Task Force-Einheiten, die den höchsten Staatschefs Europas verschlüsselt Bericht erstatten müssen, haben es ans Tageslicht gebracht: der Euro ist in Gefahr, durch eine Verschwörung internationaler Spekulanten unter Druck gebracht zu werden und dem US-Dollar und dessen geheimem Verbündeten, dem chinesischen Yuan, endgültig zu unterliegen! Alarm! Dieser unverfrorenen Brüskierung europäischen Selbstverständnisses muss sofort und unnachgiebig entgegengetreten werden! An der Entschlossenheit und am Grimm der europäischen Staaten darf es keinen Zweifel geben! Die werden sich schon zu fürchten beginnen, wenn sie merken, mit wem sie sich angelegt haben, diese schlimmen Zocker und Spekulanten. Fürchten sollen sie sich vor unseren Notendruckmaschinen!

Ich kann mir das derzeitige Knie- und Zähneschlottern in den unzähligen Fondsgesellschaften, Versicherungen und Pensionskassen rund um den Globus bildlich vorstellen. Angst breitet sich aus und Strategien werden erstellt, ein solches Szenario zu verarbeiten. Das glaube ich nämlich wirklich. Doch nicht wegen der Angst vor einem finsteren Blick irgendeines europäischen Staatschefs (oder einer -chefin) wird aktuell massiv in US-Dollar, Rubel, Rupiah, Baht oder Real investiert. Nein, sicher nicht deswegen, sondern wegen der Inkompetenz, mit der die EU die Refinanzierungsprobleme Griechenlands behandelte.

Ankündigungspolitik alleine kann und darf es nicht sein. Der Markt lässt sich nicht bluffen. Die späte Erkenntnis dessen kommt uns allen jetzt ziemlich teuer. Inflation wird demnächst thematisiert werden. Die Geldmenge baut sich gerade mächtig auf. Sollte diese den Weg in die Wirtschaft finden, dann fasten seatbelts. Dann bekommen wir Inflation bei sehr schwachem Wachstum.

Kleiner, völlig unaufdringlicher Tipp an die Euro-Finanzminister, EZB und IWF: Kaufen Sie doch bitte schnell die Staatsanleihen Griechenlands, für die Sie ohnehin die Rückzahlung von 100% garantieren, selbst. Auf Grund des nach wie vor existierenden Vertrauensmankos bekommen Sie diese noch kurz zu einem enormen Abschlag und können sich dadurch gewaltige Summen zum Wohle Ihrer Steuerzahler ersparen. Danach dürfen sie sich für diese „Investments“ in ein paar Jahren, wenn zurückbezahlt wurde und ihre Gewinne die Bilanzen schmücken, auch völlig zu recht feiern lassen.

Und bitte hören Sie auf, gegen den Markt zu wettern. Sie sind davon nach wie vor ersatzlos abhängig und würden uns Steuerzahler in die ökonomische Steinzeit zurückjagen, sollten Sie mit dem Generalmobbing gegen „Spekulanten“, natürlich ohne deren wahre Sünden zu definieren, fortfahren. Die Märkte sind nicht wegen den Zockern schwach, sondern weil das Vertrauen in die Umsetzung von Regulierungen und Versprechen der politischen Kaste Europas einfach weg ist. Sukzessive, Stück für Stück ausradiert.

Investoren haben nun mal einen gewissen Hang zum eigenen Geld. Und wenn sie Zweifel bekommen, dieses Geld ertragreich anlegen zu können, werden sie es abziehen. Dieses Prinzip liegt unserem gesamten volkswirtschaftlichen Verständnis zu Grunde. Vom Zeitungsdrucker bis zum Stahlwerk, vom Sparbuchzinsfeilschen bis zum CDS Broker einen uns der Gedanke und die Hoffnung, durch Investitionen am Ende mehr erhalten zu können. Ist diese Hoffnung weg, ist auch das Geld weg. Ist eben woanders. China wird sich freuen.



11.05.2010

Task Force „Euro“



Jetzt wissen wir es endlich! Lange hat’s gebraucht, aber geheime Task Force-Einheiten, die den höchsten Staatschefs Europas verschlüsselt Bericht erstatten müssen, haben es ans Tageslicht gebracht: der Euro ist in Gefahr, durch eine Verschwörung internationaler Spekulanten unter Druck gebracht zu werden und dem US-Dollar und dessen geheimem Verbündeten, dem chinesischen Yuan, endgültig zu unterliegen! Alarm! Dieser unverfrorenen Brüskierung europäischen Selbstverständnisses muss sofort und unnachgiebig entgegengetreten werden! An der Entschlossenheit und am Grimm der europäischen Staaten darf es keinen Zweifel geben! Die werden sich schon zu fürchten beginnen, wenn sie merken, mit wem sie sich angelegt haben, diese schlimmen Zocker und Spekulanten. Fürchten sollen sie sich vor unseren Notendruckmaschinen!

Ich kann mir das derzeitige Knie- und Zähneschlottern in den unzähligen Fondsgesellschaften, Versicherungen und Pensionskassen rund um den Globus bildlich vorstellen. Angst breitet sich aus und Strategien werden erstellt, ein solches Szenario zu verarbeiten. Das glaube ich nämlich wirklich. Doch nicht wegen der Angst vor einem finsteren Blick irgendeines europäischen Staatschefs (oder einer -chefin) wird aktuell massiv in US-Dollar, Rubel, Rupiah, Baht oder Real investiert. Nein, sicher nicht deswegen, sondern wegen der Inkompetenz, mit der die EU die Refinanzierungsprobleme Griechenlands behandelte.

Ankündigungspolitik alleine kann und darf es nicht sein. Der Markt lässt sich nicht bluffen. Die späte Erkenntnis dessen kommt uns allen jetzt ziemlich teuer. Inflation wird demnächst thematisiert werden. Die Geldmenge baut sich gerade mächtig auf. Sollte diese den Weg in die Wirtschaft finden, dann fasten seatbelts. Dann bekommen wir Inflation bei sehr schwachem Wachstum.

Kleiner, völlig unaufdringlicher Tipp an die Euro-Finanzminister, EZB und IWF: Kaufen Sie doch bitte schnell die Staatsanleihen Griechenlands, für die Sie ohnehin die Rückzahlung von 100% garantieren, selbst. Auf Grund des nach wie vor existierenden Vertrauensmankos bekommen Sie diese noch kurz zu einem enormen Abschlag und können sich dadurch gewaltige Summen zum Wohle Ihrer Steuerzahler ersparen. Danach dürfen sie sich für diese „Investments“ in ein paar Jahren, wenn zurückbezahlt wurde und ihre Gewinne die Bilanzen schmücken, auch völlig zu recht feiern lassen.

Und bitte hören Sie auf, gegen den Markt zu wettern. Sie sind davon nach wie vor ersatzlos abhängig und würden uns Steuerzahler in die ökonomische Steinzeit zurückjagen, sollten Sie mit dem Generalmobbing gegen „Spekulanten“, natürlich ohne deren wahre Sünden zu definieren, fortfahren. Die Märkte sind nicht wegen den Zockern schwach, sondern weil das Vertrauen in die Umsetzung von Regulierungen und Versprechen der politischen Kaste Europas einfach weg ist. Sukzessive, Stück für Stück ausradiert.

Investoren haben nun mal einen gewissen Hang zum eigenen Geld. Und wenn sie Zweifel bekommen, dieses Geld ertragreich anlegen zu können, werden sie es abziehen. Dieses Prinzip liegt unserem gesamten volkswirtschaftlichen Verständnis zu Grunde. Vom Zeitungsdrucker bis zum Stahlwerk, vom Sparbuchzinsfeilschen bis zum CDS Broker einen uns der Gedanke und die Hoffnung, durch Investitionen am Ende mehr erhalten zu können. Ist diese Hoffnung weg, ist auch das Geld weg. Ist eben woanders. China wird sich freuen.