20.04.2010
Die vergangene Investmentkonferenz im Westen Österreichs traf den Punkt: Ein Haufen Fondsmanager und Investoren, die bereits im Jahr 2009 begonnen hatten, Hoffnung und Perspektive zu schöpfen, traf auf ebenso hungrige Firmen. Es wurde wieder mehr am „Investment“ gearbeitet und weniger sich einfach gegenseitig getröstet.
Die Aufarbeitung war dementsprechend fokussiert: One on Ones, die direkten Unternehmensgespräche, standen unumstritten im Mittelpunkt. Die Fragen zielten nicht mehr auf die Krise, sondern auf die Chancen, die sich aus den vielmals erschlankten Unternehmensstrukturen ergaben. Wachstum war wieder die Prämisse.
Auch die Unternehmen waren wieder in der Lage, wenigstens ein bisschen Guidance zu liefern. Bei fast allen wurde ein euphorisch stimmender Anstieg der Aufträge im ersten Quartal berichtet. Das genügte dann aber schon den meisten Firmen, die Margen-Situation, die nach wie vor schwach ist, hat sich nämlich nicht gebessert.
Wirklicher Star an dieser Konferenz, wie wohl zumeist auch an allen anderen, war aber … der Small Talk.
Der Austausch von guten oder weniger guten Investment Ideen. Hinweise, welche Company die beste Performance im Einzelgespräch geliefert hatte, welche sich gegenüber 2009 verschlechtert, welche sich verbessert hatten, Hoppalas und gefinkelte Strategien.
Natürlich standen auch die Investments der einzelnen Fondsmanager wie immer bei solchen Veranstaltungen heimlich auf dem Prüfstand. Meinungen wurden bewusst positioniert, in der Hoffnung, andere „Meinungslose“ würden darauf aufspringen, oder einfach, um sich selbst bestätigt zu fühlen. Die Analyse der Reaktionen der anderen auf die eigene Argumentation ist dabei ein wunderbarer Helfer, auch Stärken und Schwächen der Anderen neben den Eigenen natürlich zu erkennen. Der Bassena-Tratsch der „Professionals“ als Instrument, sich selbst zu finden.
Essenz der Konferenz: Die Aufträge steigen nahezu pauschal, USA ist Europa deutlicher als erwartet voraus, Gas und Strom sollten bald steigen, Öl wird als Langzeitanstieg gesehen, kurzfristig eher seitwärts, Margen bleiben nach wie vor zwischen Kunden und Rohstoffkosten eingeklemmt, Immos haben den Mut zur Strategieerneuerung gefunden (oder teilweise wurden sie auch dazu ein wenig „motiviert“) - und einige Unternehmen hatten den Willen und die Courage, mit Investoren gemeinsam eine komplette Neupositionierung ihres Marktauftritts zu erarbeiten. Grossartig investiert war fast niemand, schon gar nicht die anwesenden Versicherungen. Umso verkniffener deren Eingeständnisse, wohl bald etwas machen zu müssen.
Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, die den Mut zum Investment CEE-Aktie förderte und die Performance Perspektive wieder in den Mittelpunkt professioneller Anleger rückte. Und dann am letzten Tag kam Eyjafjalla und alles wurde blitzartig anders …
Zurück von einer Investmentkonferenz
Die vergangene Investmentkonferenz im Westen Österreichs traf den Punkt: Ein Haufen Fondsmanager und Investoren, die bereits im Jahr 2009 begonnen hatten, Hoffnung und Perspektive zu schöpfen, traf auf ebenso hungrige Firmen. Es wurde wieder mehr am „Investment“ gearbeitet und weniger sich einfach gegenseitig getröstet.
Die Aufarbeitung war dementsprechend fokussiert: One on Ones, die direkten Unternehmensgespräche, standen unumstritten im Mittelpunkt. Die Fragen zielten nicht mehr auf die Krise, sondern auf die Chancen, die sich aus den vielmals erschlankten Unternehmensstrukturen ergaben. Wachstum war wieder die Prämisse.
Auch die Unternehmen waren wieder in der Lage, wenigstens ein bisschen Guidance zu liefern. Bei fast allen wurde ein euphorisch stimmender Anstieg der Aufträge im ersten Quartal berichtet. Das genügte dann aber schon den meisten Firmen, die Margen-Situation, die nach wie vor schwach ist, hat sich nämlich nicht gebessert.
Wirklicher Star an dieser Konferenz, wie wohl zumeist auch an allen anderen, war aber … der Small Talk.
Der Austausch von guten oder weniger guten Investment Ideen. Hinweise, welche Company die beste Performance im Einzelgespräch geliefert hatte, welche sich gegenüber 2009 verschlechtert, welche sich verbessert hatten, Hoppalas und gefinkelte Strategien.
Natürlich standen auch die Investments der einzelnen Fondsmanager wie immer bei solchen Veranstaltungen heimlich auf dem Prüfstand. Meinungen wurden bewusst positioniert, in der Hoffnung, andere „Meinungslose“ würden darauf aufspringen, oder einfach, um sich selbst bestätigt zu fühlen. Die Analyse der Reaktionen der anderen auf die eigene Argumentation ist dabei ein wunderbarer Helfer, auch Stärken und Schwächen der Anderen neben den Eigenen natürlich zu erkennen. Der Bassena-Tratsch der „Professionals“ als Instrument, sich selbst zu finden.
Essenz der Konferenz: Die Aufträge steigen nahezu pauschal, USA ist Europa deutlicher als erwartet voraus, Gas und Strom sollten bald steigen, Öl wird als Langzeitanstieg gesehen, kurzfristig eher seitwärts, Margen bleiben nach wie vor zwischen Kunden und Rohstoffkosten eingeklemmt, Immos haben den Mut zur Strategieerneuerung gefunden (oder teilweise wurden sie auch dazu ein wenig „motiviert“) - und einige Unternehmen hatten den Willen und die Courage, mit Investoren gemeinsam eine komplette Neupositionierung ihres Marktauftritts zu erarbeiten. Grossartig investiert war fast niemand, schon gar nicht die anwesenden Versicherungen. Umso verkniffener deren Eingeständnisse, wohl bald etwas machen zu müssen.
Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, die den Mut zum Investment CEE-Aktie förderte und die Performance Perspektive wieder in den Mittelpunkt professioneller Anleger rückte. Und dann am letzten Tag kam Eyjafjalla und alles wurde blitzartig anders …