29.12.2009

Wachstum in 2010



Das, was wir an der Börse kaufen und verkaufen ist nichts anderes als unsere Antizipation von „Wert“. Das, was es uns „wert“ erscheint, gegen das, was es dem Markt „wert“ erscheint. Die Basis dieser Wertermittlung ist immer die Wachstumsannahme. Kommt auf das Vorzeichen und auf die Grösse des Impulses an, aber ohne Annahme über das Wachstum einer Company wird’s wohl keine Investoren geben.

2010 wird uns bezüglich der Antworten auf obige Frage etliches abverlangen. An Konsequenz in der Analyse, Abgehobenheit in der Betrachtung, Akzeptanz neuer Massstäbe und Disziplin in der Durchführung. Wir werden im neuen Jahr erkennen müssen, dass das Grundwachstum der Wirtschaft nicht mehr einheitlich passieren, sondern teilweise enorm verzerrt auftreten wird. Wenn sich die Effekte der positiven freien Cash Flows, die durch den Investitionsausfall der vergangenen zwei Jahre automatisch entstanden sind, aus der kurzfristigen Wahrnehmung herausgearbeitet haben, wird in etlichen Industrien ein düsteres Bild entstehen. Zykliker werden ihr Wachstum dem gesunkenen BIP anpassen müssen, die erhöhte Arbeitslosigkeit wird Konsumwerte treffen, die Finanzwerte werden sich am Joystick der Notenbanken profilieren müssen und Versorger und Energiewerte im Spiel zwischen Rohstoffpreisen und sozialer Verträglichkeit noch am ehesten berechenbar bleiben. Die Unternehmen, die ausreichend finanziert sind, werden durch verstärkte M&A versuchen, ihre Wachstumsziele zu erreichen. Dies wird in erster Linie Unternehmen des Mittelstandes treffen, die es oft nicht geschafft haben, sich aus dem Griff ihrer Bankfinanzierung zu entwinden. Zwei Klassen Wirtschaft ante portas.

Vor dem Hintergrund von vorab geringem Wachstum, der lauthals von Notenbanken verkündeten Disziplin in Richtung Preisstabilität und gleichzeitig drohender Inflation durch Ankurbelung des Geldkreislaufs wird es auch bei Anleihen kein rosiges Szenario geben können. Die „Safe Havens“ werden 2010 Zug um Zug geschlossen.

Dazu kommen noch neue Asset Klassen, die wir in unseren historischen Vergleichen kaum richtig kennen gelernt haben, in 2010 aber endgültig in der Allokation thematisieren müssen. Rohstoffe beispielsweise sind, dank Chinas Einkaufspolitik, zu einer begehrten Asset Klasse geworden. Doch gerade Assets, die durch ein singuläres Investoreninteresse dominiert werden, sind enorm gefährlich in ihrer Preisentwicklung (Was, wenn China aufhört zu kaufen?). Nahrungsmittel, Edelmetalle, Solarstrom, Windkraft, Holz oder CO



29.12.2009

Wachstum in 2010



Das, was wir an der Börse kaufen und verkaufen ist nichts anderes als unsere Antizipation von „Wert“. Das, was es uns „wert“ erscheint, gegen das, was es dem Markt „wert“ erscheint. Die Basis dieser Wertermittlung ist immer die Wachstumsannahme. Kommt auf das Vorzeichen und auf die Grösse des Impulses an, aber ohne Annahme über das Wachstum einer Company wird’s wohl keine Investoren geben.

2010 wird uns bezüglich der Antworten auf obige Frage etliches abverlangen. An Konsequenz in der Analyse, Abgehobenheit in der Betrachtung, Akzeptanz neuer Massstäbe und Disziplin in der Durchführung. Wir werden im neuen Jahr erkennen müssen, dass das Grundwachstum der Wirtschaft nicht mehr einheitlich passieren, sondern teilweise enorm verzerrt auftreten wird. Wenn sich die Effekte der positiven freien Cash Flows, die durch den Investitionsausfall der vergangenen zwei Jahre automatisch entstanden sind, aus der kurzfristigen Wahrnehmung herausgearbeitet haben, wird in etlichen Industrien ein düsteres Bild entstehen. Zykliker werden ihr Wachstum dem gesunkenen BIP anpassen müssen, die erhöhte Arbeitslosigkeit wird Konsumwerte treffen, die Finanzwerte werden sich am Joystick der Notenbanken profilieren müssen und Versorger und Energiewerte im Spiel zwischen Rohstoffpreisen und sozialer Verträglichkeit noch am ehesten berechenbar bleiben. Die Unternehmen, die ausreichend finanziert sind, werden durch verstärkte M&A versuchen, ihre Wachstumsziele zu erreichen. Dies wird in erster Linie Unternehmen des Mittelstandes treffen, die es oft nicht geschafft haben, sich aus dem Griff ihrer Bankfinanzierung zu entwinden. Zwei Klassen Wirtschaft ante portas.

Vor dem Hintergrund von vorab geringem Wachstum, der lauthals von Notenbanken verkündeten Disziplin in Richtung Preisstabilität und gleichzeitig drohender Inflation durch Ankurbelung des Geldkreislaufs wird es auch bei Anleihen kein rosiges Szenario geben können. Die „Safe Havens“ werden 2010 Zug um Zug geschlossen.

Dazu kommen noch neue Asset Klassen, die wir in unseren historischen Vergleichen kaum richtig kennen gelernt haben, in 2010 aber endgültig in der Allokation thematisieren müssen. Rohstoffe beispielsweise sind, dank Chinas Einkaufspolitik, zu einer begehrten Asset Klasse geworden. Doch gerade Assets, die durch ein singuläres Investoreninteresse dominiert werden, sind enorm gefährlich in ihrer Preisentwicklung (Was, wenn China aufhört zu kaufen?). Nahrungsmittel, Edelmetalle, Solarstrom, Windkraft, Holz oder CO