10.11.2009

Achtung! Paradigmenwechsel voraus!



Die Rechnungslegung für Versicherungsunternehmen soll noch dieses Jahr einen grundlegenden Wandel vollziehen. Wenn es nach der Versicherungswirtschaft und deren Bilanzgremium, dem International Accounting Standards Board (IASB), geht, werden Aktienbestände teilweise aus ihrer Ergebnisrechnung ausgelagert werden dürfen. Damit entfällt bei Versicherungen für diese Aktien die Mark to Market Bewertung und somit auch das Abschreibungserfordernis für Bewertungsverluste. Dividenden würden dagegen weiter als Gewinn zu verbuchen sein.

Was dann passiert, liegt auf der Hand! Sobald die Angst vor Abschreibungen bei gleichzeitiger Unterlegungspflicht mit Eigenkapital (Solvency II ist hier das Schlagwort) eingeschränkt wird oder fällt, werden die derzeit historisch niedrigen Aktienquoten der Versicherungen (in Deutschland bei dzt. knapp 3%) blitzartig nach oben gefahren werden. Es wird die Prämisse „fundamental“ sofort gegen „hohe Dividende“ ersetzt und ein Run auf entsprechende Werte einsetzen! Berechnungen zufolge werden allein bei einer Erhöhung der Aktienquote deutscher Versicherungen um 5% bereits 50 Mrd. Euro an Nachfrage generiert. Vom Rest Europas ganz zu schweigen. Und diese Nachfrage würde sich verselbständigen, weil ja wie wir wissen, das Momentum eines steigenden Marktes, bei gleichzeitig hoher Transparenz und Sicherheit der Nachfrage, auch andere Marktteilnehmer anlocken wird. Die Hausse würde neue Nahrung bekommen und die nächsten 50% Kursanstieg wären gar nicht so unlogisch.

Warum eine solche Vorgangsweise überhaupt durchsetzbar wäre ergibt sich aus der Tatsache, dass zwar die Banken grosszügige Unterstützung erhalten haben, aber die Risiko- und Unterlegungspflichten der Versicherungen und Pensionskassen sich kaum geändert haben und deren Kapitalmarktfunktion von diesen daher teilweise nicht mehr wahrgenommen wird. Man kauft nur Bonds und lässt Aktien aus. Zusätzlich sinken die internen Kosten der Versicherer nur marginal, was bei den tiefen Anleiherenditen unterm Strich Verluste ergibt.

Dieses zunehmend wahrscheinliche Szenario bis zum Schluss durchgedacht ergibt folgendes Bild: Aktien rallieren, Dividenden und defensive Werte an der Spitze, Kapitalerhöhungen in rauen Mengen, fundamentale Faktoren nicht mehr im Vordergrund, die Dividendenfähigkeit und die Dividendenhöhe wird es sein. Am Ende steht vor uns ein enorm teuer gewordener Markt der Kapital aufnimmt, um es danach als Dividende wieder auszuschütten. Und die Investoren sind zuletzt in einer echten Zwei-Klassen-Gesellschaft angelangt. Institutionelle, die es sich „gerichtet“ haben und Fonds und Private, die den fundamentalen Aspekt ihrer Investitionsentscheidung für einige Zeit vergessen können.

Und wer als Erster von dieser Entscheidung erfährt, oder diese sogar provozieren kann, wird wohl auch als erster am Markt zu kaufen beginnen, oder vielleicht sogar schon längst begonnen haben …



10.11.2009

Achtung! Paradigmenwechsel voraus!



Die Rechnungslegung für Versicherungsunternehmen soll noch dieses Jahr einen grundlegenden Wandel vollziehen. Wenn es nach der Versicherungswirtschaft und deren Bilanzgremium, dem International Accounting Standards Board (IASB), geht, werden Aktienbestände teilweise aus ihrer Ergebnisrechnung ausgelagert werden dürfen. Damit entfällt bei Versicherungen für diese Aktien die Mark to Market Bewertung und somit auch das Abschreibungserfordernis für Bewertungsverluste. Dividenden würden dagegen weiter als Gewinn zu verbuchen sein.

Was dann passiert, liegt auf der Hand! Sobald die Angst vor Abschreibungen bei gleichzeitiger Unterlegungspflicht mit Eigenkapital (Solvency II ist hier das Schlagwort) eingeschränkt wird oder fällt, werden die derzeit historisch niedrigen Aktienquoten der Versicherungen (in Deutschland bei dzt. knapp 3%) blitzartig nach oben gefahren werden. Es wird die Prämisse „fundamental“ sofort gegen „hohe Dividende“ ersetzt und ein Run auf entsprechende Werte einsetzen! Berechnungen zufolge werden allein bei einer Erhöhung der Aktienquote deutscher Versicherungen um 5% bereits 50 Mrd. Euro an Nachfrage generiert. Vom Rest Europas ganz zu schweigen. Und diese Nachfrage würde sich verselbständigen, weil ja wie wir wissen, das Momentum eines steigenden Marktes, bei gleichzeitig hoher Transparenz und Sicherheit der Nachfrage, auch andere Marktteilnehmer anlocken wird. Die Hausse würde neue Nahrung bekommen und die nächsten 50% Kursanstieg wären gar nicht so unlogisch.

Warum eine solche Vorgangsweise überhaupt durchsetzbar wäre ergibt sich aus der Tatsache, dass zwar die Banken grosszügige Unterstützung erhalten haben, aber die Risiko- und Unterlegungspflichten der Versicherungen und Pensionskassen sich kaum geändert haben und deren Kapitalmarktfunktion von diesen daher teilweise nicht mehr wahrgenommen wird. Man kauft nur Bonds und lässt Aktien aus. Zusätzlich sinken die internen Kosten der Versicherer nur marginal, was bei den tiefen Anleiherenditen unterm Strich Verluste ergibt.

Dieses zunehmend wahrscheinliche Szenario bis zum Schluss durchgedacht ergibt folgendes Bild: Aktien rallieren, Dividenden und defensive Werte an der Spitze, Kapitalerhöhungen in rauen Mengen, fundamentale Faktoren nicht mehr im Vordergrund, die Dividendenfähigkeit und die Dividendenhöhe wird es sein. Am Ende steht vor uns ein enorm teuer gewordener Markt der Kapital aufnimmt, um es danach als Dividende wieder auszuschütten. Und die Investoren sind zuletzt in einer echten Zwei-Klassen-Gesellschaft angelangt. Institutionelle, die es sich „gerichtet“ haben und Fonds und Private, die den fundamentalen Aspekt ihrer Investitionsentscheidung für einige Zeit vergessen können.

Und wer als Erster von dieser Entscheidung erfährt, oder diese sogar provozieren kann, wird wohl auch als erster am Markt zu kaufen beginnen, oder vielleicht sogar schon längst begonnen haben …