13.10.2009

Wie sag’ ich’s meinem Kinde … ?



Eben zurück von einer Investorenkonferenz mit etlichen Company Präsentationen drängt sich ein knappes Resumeé auf: Die Krise hängt noch immer in der Realwirtschaft, die Börse ist weit davongelaufen und 2010 wird ein hartes Jahr.

Wissen wir alle schon lange, geniessen zwar die Dynamik des Anstiegs, lassen uns aber nicht täuschen ob der künftigen volkswirtschaftlichen Probleme die auf uns zukommen. Trotzdem hat die Konferenz eines gezeigt: die „Wahrheit“ der Börse wird selbst von vielen Gesellschaften nicht geglaubt. Man fragt sich, wie es passieren kann, dass die „Welt“, unsere Welt des Kapitals, sich so gewaltig über das Sentiment der Companies selbst erheben kann. Alle haben die Krise bestätigt, Auftragsrückgänge, Gewinnerosionen, Dividendenausfälle und Liquiditätsengpässe kommentiert und auch mittelfristig keine Entwarnung gegeben. Netto-Wachstum wird es lange keines geben. Der Börse war’s egal. Ein herber Schlag für all jene CEO’s, CFO’s oder Investor Relation selbst, die eine direkte und alleinige Wirkung hinter ihrer Kommunikationsverantwortung erwarten und sich nicht als Passagiere eines geldstromgetriebenen Investitionsersatzes erkennen wollen. Zynismus gepaart mit Realität.

Ähnlich erging es den anwesenden Investoren. Kaum jemand, der sich nicht im Stillen fragte, warum er denn diese Jahrhundertchance verpasst hatte und nach wie vor auf geringer Aktienquote sitzt, wo doch die „halbe Welt“ sich im Glanz von +60% oder mehr sonnt. Und plötzlich beginnt sich auch deren Sentiment zu drehen: die Aktien sehen wieder „attraktiv“ aus, 2010 ist noch weit weg und wer weiss, von 2009 hat man auch geglaubt, dass es horribel wird und inzwischen ist doch alles wieder gut. Immobilienaktien waren deswegen auch auf der Konferenz die „Stars“, weil eben noch immer Discount zum NAV und Mietrenditen von 4% sehen eben bei 3% Staatsanleihen sexy aus.

Die Bewertungen der Aktien waren kein Thema, Hauptsache, man hat die Krise vorerst meistern können. Einzig den Banken geht es scheinbar gut, viel zu gut. „we are earning a shit full of money“ war das treffende Statement eines Beteiligten. Tja den Grund dafür kennen wir auch. Thanks to Notenbank und Politik haben die Banken mehr und wir Steuerzahler bald weniger im Börsel. Also immer schön auf die Dividenden der Bankaktien achten, damit wir wenigstens ein wenig von unserem Geld wieder von dort zurück bekommen … Was bleibt ist ein mühsames Abwägen von eigener Wahrnehmung und Realität der Anderen inklusive jener der Börse. Ein Blick in die erschöpften Gesichter mancher CEO’s, noch immer gezeichnet von der Krise, erleichtert, es vorerst geschafft zu haben, aber ohne die gewohnte Kraft oder Verve hinter den eigenen Aussagen, die aktuellen Kurse mit der Erwartung deutlich steigender Geschäftsaussichten in 2010 bestätigen zu können, bleibt am stärksten in meinem Gedächtnis haften. Ein kommendes Fest für Alpha!



13.10.2009

Wie sag’ ich’s meinem Kinde … ?



Eben zurück von einer Investorenkonferenz mit etlichen Company Präsentationen drängt sich ein knappes Resumeé auf: Die Krise hängt noch immer in der Realwirtschaft, die Börse ist weit davongelaufen und 2010 wird ein hartes Jahr.

Wissen wir alle schon lange, geniessen zwar die Dynamik des Anstiegs, lassen uns aber nicht täuschen ob der künftigen volkswirtschaftlichen Probleme die auf uns zukommen. Trotzdem hat die Konferenz eines gezeigt: die „Wahrheit“ der Börse wird selbst von vielen Gesellschaften nicht geglaubt. Man fragt sich, wie es passieren kann, dass die „Welt“, unsere Welt des Kapitals, sich so gewaltig über das Sentiment der Companies selbst erheben kann. Alle haben die Krise bestätigt, Auftragsrückgänge, Gewinnerosionen, Dividendenausfälle und Liquiditätsengpässe kommentiert und auch mittelfristig keine Entwarnung gegeben. Netto-Wachstum wird es lange keines geben. Der Börse war’s egal. Ein herber Schlag für all jene CEO’s, CFO’s oder Investor Relation selbst, die eine direkte und alleinige Wirkung hinter ihrer Kommunikationsverantwortung erwarten und sich nicht als Passagiere eines geldstromgetriebenen Investitionsersatzes erkennen wollen. Zynismus gepaart mit Realität.

Ähnlich erging es den anwesenden Investoren. Kaum jemand, der sich nicht im Stillen fragte, warum er denn diese Jahrhundertchance verpasst hatte und nach wie vor auf geringer Aktienquote sitzt, wo doch die „halbe Welt“ sich im Glanz von +60% oder mehr sonnt. Und plötzlich beginnt sich auch deren Sentiment zu drehen: die Aktien sehen wieder „attraktiv“ aus, 2010 ist noch weit weg und wer weiss, von 2009 hat man auch geglaubt, dass es horribel wird und inzwischen ist doch alles wieder gut. Immobilienaktien waren deswegen auch auf der Konferenz die „Stars“, weil eben noch immer Discount zum NAV und Mietrenditen von 4% sehen eben bei 3% Staatsanleihen sexy aus.

Die Bewertungen der Aktien waren kein Thema, Hauptsache, man hat die Krise vorerst meistern können. Einzig den Banken geht es scheinbar gut, viel zu gut. „we are earning a shit full of money“ war das treffende Statement eines Beteiligten. Tja den Grund dafür kennen wir auch. Thanks to Notenbank und Politik haben die Banken mehr und wir Steuerzahler bald weniger im Börsel. Also immer schön auf die Dividenden der Bankaktien achten, damit wir wenigstens ein wenig von unserem Geld wieder von dort zurück bekommen … Was bleibt ist ein mühsames Abwägen von eigener Wahrnehmung und Realität der Anderen inklusive jener der Börse. Ein Blick in die erschöpften Gesichter mancher CEO’s, noch immer gezeichnet von der Krise, erleichtert, es vorerst geschafft zu haben, aber ohne die gewohnte Kraft oder Verve hinter den eigenen Aussagen, die aktuellen Kurse mit der Erwartung deutlich steigender Geschäftsaussichten in 2010 bestätigen zu können, bleibt am stärksten in meinem Gedächtnis haften. Ein kommendes Fest für Alpha!