06.10.2009

Arbeitslosigkeit und die Börse



Die US-Arbeitsmarktdaten zeigen ein nüchternes Bild: 9,8% Arbeitslosigkeit. 7,5 Millionen Arbeitsplätze seit Ausbruch der Finanzkrise vernichtet. Zwei Klassen Gesellschaft wie noch nie. Europa im Windschatten: 9,6% Arbeitslosigkeit in Europa, 8% in Deutschland (leicht verbessert dank einer Veränderung in der statistischen Ermittlung), Österreich mit mehr als 300.000 Arbeitslosen bei 6,5%.

Und doch gibt es ein wenig Grund zur Freude. In USA sinken zwar die Arbeitsplätze in nahezu allen Branchen und Sektoren, aber nicht in den Bereichen Bildung und Gesundheit. Ein Land, das es sich schon in die Verfassung geschrieben hat, nach Entwicklung und Wohlstand zu streben, sieht mitten in der Krise die Chance durch Bildung und, Obama sei Dank, Gesundheit. Dieser Weitblick ist bemerkenswert, denn gerade den USA wirft man des Öfteren vor, mit seiner Währungspolitik nicht allzu diszipliniert vorzugehen und mittels schwachem Dollar so manchem exportschwachen, weil nicht konkurrenzfähigen eigenen Unternehmen den Export geebnet zu haben. Mit natürlich katastrophalen Langzeitfolgen, siehe US-Stahl- und Automobilindustrie.

Aber dieser kleine Strohhalm zeigt Wirkung. Europa hat zwar ein besseres Gesundheitssystem als die USA, zumindest ein besser finanziertes, aber die Krise als Chance für dessen Weiterentwicklung zu nutzen wird Europa sicher nicht schaden. Europa hat durch die Finanzkrise seine Schwächen mehr als deutlich erkannt. Ein Produktionswettstreit mit Asien ist kaum zu gewinnen, ausser man hat die besseren, nachgefragteren Produkte. Forschung und Entwicklung als unbedingtes Muss wenn nicht gar als Dogma. Europa mit seiner Vielfalt ist bestens prädestiniert kreativer Mutterboden für künftige Erfindungen oder Weiterentwicklungen zu sein. Beispiele? Solartechnologie (Dünnschichtverfahren), Batterietechnologie, Stromtransport, Biotechnologie, Motorentechnologie, Nanotechnologie, Industrieanlagenbau, intelligente Werkstoffe, … alle börsenotiert!

Geld ist da. Siehe Notenbanken. Und ob alle Milliarden in den Bäuchen der Banken sinnvoll genutzt werden stelle ich auch mal in Frage. Die Staatsverschuldung ist ohnehin bereits auf Rekordniveau, also wann wenn nicht jetzt, und mit international nachgefragten Produkten wird man in Zukunft die Schulden wohl eher zurückzahlen können, als einzig auf Touristen zu hoffen. Die Politiker sind gefordert, sich von ein paar Volkswirten die Wertschöpfung einer Bildungsoffensive einmal vorrechnen zu lassen.



06.10.2009

Arbeitslosigkeit und die Börse



Die US-Arbeitsmarktdaten zeigen ein nüchternes Bild: 9,8% Arbeitslosigkeit. 7,5 Millionen Arbeitsplätze seit Ausbruch der Finanzkrise vernichtet. Zwei Klassen Gesellschaft wie noch nie. Europa im Windschatten: 9,6% Arbeitslosigkeit in Europa, 8% in Deutschland (leicht verbessert dank einer Veränderung in der statistischen Ermittlung), Österreich mit mehr als 300.000 Arbeitslosen bei 6,5%.

Und doch gibt es ein wenig Grund zur Freude. In USA sinken zwar die Arbeitsplätze in nahezu allen Branchen und Sektoren, aber nicht in den Bereichen Bildung und Gesundheit. Ein Land, das es sich schon in die Verfassung geschrieben hat, nach Entwicklung und Wohlstand zu streben, sieht mitten in der Krise die Chance durch Bildung und, Obama sei Dank, Gesundheit. Dieser Weitblick ist bemerkenswert, denn gerade den USA wirft man des Öfteren vor, mit seiner Währungspolitik nicht allzu diszipliniert vorzugehen und mittels schwachem Dollar so manchem exportschwachen, weil nicht konkurrenzfähigen eigenen Unternehmen den Export geebnet zu haben. Mit natürlich katastrophalen Langzeitfolgen, siehe US-Stahl- und Automobilindustrie.

Aber dieser kleine Strohhalm zeigt Wirkung. Europa hat zwar ein besseres Gesundheitssystem als die USA, zumindest ein besser finanziertes, aber die Krise als Chance für dessen Weiterentwicklung zu nutzen wird Europa sicher nicht schaden. Europa hat durch die Finanzkrise seine Schwächen mehr als deutlich erkannt. Ein Produktionswettstreit mit Asien ist kaum zu gewinnen, ausser man hat die besseren, nachgefragteren Produkte. Forschung und Entwicklung als unbedingtes Muss wenn nicht gar als Dogma. Europa mit seiner Vielfalt ist bestens prädestiniert kreativer Mutterboden für künftige Erfindungen oder Weiterentwicklungen zu sein. Beispiele? Solartechnologie (Dünnschichtverfahren), Batterietechnologie, Stromtransport, Biotechnologie, Motorentechnologie, Nanotechnologie, Industrieanlagenbau, intelligente Werkstoffe, … alle börsenotiert!

Geld ist da. Siehe Notenbanken. Und ob alle Milliarden in den Bäuchen der Banken sinnvoll genutzt werden stelle ich auch mal in Frage. Die Staatsverschuldung ist ohnehin bereits auf Rekordniveau, also wann wenn nicht jetzt, und mit international nachgefragten Produkten wird man in Zukunft die Schulden wohl eher zurückzahlen können, als einzig auf Touristen zu hoffen. Die Politiker sind gefordert, sich von ein paar Volkswirten die Wertschöpfung einer Bildungsoffensive einmal vorrechnen zu lassen.