01.09.2009
Telekommunikationsunternehmen erfreuen sich bei Investoren des Status' von sicheren und daher defensiven Investments. Grund hierfür sind die stabilen Cash Flows und die hohen Margen, die vor allem im Mobilfunk erzielt werden. Auch gelten Telekoms deswegen als Kriseninvestment, weil es sich gezeigt hat, dass gerade in unsicheren Zeiten Kommunikation generell steigt. Quasi, wenn es mir schlecht geht spreche ich alle an, wenn es mir gut geht, nur meinen Schneider. Ein zynischer Ansatz ist auch die „Rationalisierbarkeit“ innerhalb von Telkos. Hat man das System einnmal aufgesetzt, und das so wartungsarm wie möglich, sind die Personaldiskussionen bereits eröffnet. Und die Marktanteile festigen sich auch nach einer gewissen Zeit.
So weit so üblich. Stimmt aber nicht. Nicht mehr. Telekoms sind inzwischen in einer technologischen Falle angekommen. Die Kunden wollen mehr und brauchen mehr. Datentraffic über Mobile wird immer wichtiger. Gleichzeitig werden durch die Abschaltung der analogen TV Services diese Bandbreiten für Mobile frei. Die werden demnächst versteigert werden und das kostet Geld, das erst in ein paar Jahren als Cash Flow zurückkommen wird. Investieren Pflicht. Und das in der Krise. Auch hat sich die Erwartung, dass installierte Qualität auch eine solche bleibt wenn man die Maintenance zurückfährt, als falsch erwiesen.
Die „Drop Out Rate“ (wie oft sie pro 100 Gesprächen aus dem Netz fallen) steigt bei manchen Anbietern langsam und kontinuierlich. Gleichzeitig pulvern die Unternehmen hunderte Millionen in Werbung und Marketing, als ob es kein Morgen gäbe. Investments in „Perception“. Sie registrieren nicht (interne Blindheit?), dass viele Kunden aufgrund mangelnder Qualität beginnen ihre Verträge zu kündigen und nicht weil die Werbung schlecht ist. Zwei Extreme diesbezüglich sind Telekom Austria und Swisscom. Telekom Austria hatte einmal das modernste Mobilfunknetz und hat noch immer relativ tiefe Gebühren. Swisscom hat das derzeit beste (und auch teuerste) Fixline Netz und relativ hohe Gebühren. Telekom Austria wird enorme Summen investieren müssen, um ihren Status zu halten (und hat kein Geld, weil die Kündigungen siehe Oben alles wegfressen). Swisscom begnügt sich mit den stabilen Umsätzen bei Fixed Line und wartet auf die Datenanforderungen ihrer Kunden in den kommenden 100 Jahren.
Beide sind nichts für Investoren (ausser Swisscom, wenn einem ausser „Cash“ nichts anderes einfällt). Sieger im europäischen Wettlauf bei Telekoms werden daher jene sein, die eben jetzt in dieser Phase der allgemeinen Finanzierungsschwäche in der Lage sind, über dem Marktdurchschnitt in Qualität und Erweiterung zu investieren. Und das machen eben Deutsche Telekom und Telefonica.
Seitenblick auf Telekoms
Telekommunikationsunternehmen erfreuen sich bei Investoren des Status' von sicheren und daher defensiven Investments. Grund hierfür sind die stabilen Cash Flows und die hohen Margen, die vor allem im Mobilfunk erzielt werden. Auch gelten Telekoms deswegen als Kriseninvestment, weil es sich gezeigt hat, dass gerade in unsicheren Zeiten Kommunikation generell steigt. Quasi, wenn es mir schlecht geht spreche ich alle an, wenn es mir gut geht, nur meinen Schneider. Ein zynischer Ansatz ist auch die „Rationalisierbarkeit“ innerhalb von Telkos. Hat man das System einnmal aufgesetzt, und das so wartungsarm wie möglich, sind die Personaldiskussionen bereits eröffnet. Und die Marktanteile festigen sich auch nach einer gewissen Zeit.
So weit so üblich. Stimmt aber nicht. Nicht mehr. Telekoms sind inzwischen in einer technologischen Falle angekommen. Die Kunden wollen mehr und brauchen mehr. Datentraffic über Mobile wird immer wichtiger. Gleichzeitig werden durch die Abschaltung der analogen TV Services diese Bandbreiten für Mobile frei. Die werden demnächst versteigert werden und das kostet Geld, das erst in ein paar Jahren als Cash Flow zurückkommen wird. Investieren Pflicht. Und das in der Krise. Auch hat sich die Erwartung, dass installierte Qualität auch eine solche bleibt wenn man die Maintenance zurückfährt, als falsch erwiesen.
Die „Drop Out Rate“ (wie oft sie pro 100 Gesprächen aus dem Netz fallen) steigt bei manchen Anbietern langsam und kontinuierlich. Gleichzeitig pulvern die Unternehmen hunderte Millionen in Werbung und Marketing, als ob es kein Morgen gäbe. Investments in „Perception“. Sie registrieren nicht (interne Blindheit?), dass viele Kunden aufgrund mangelnder Qualität beginnen ihre Verträge zu kündigen und nicht weil die Werbung schlecht ist. Zwei Extreme diesbezüglich sind Telekom Austria und Swisscom. Telekom Austria hatte einmal das modernste Mobilfunknetz und hat noch immer relativ tiefe Gebühren. Swisscom hat das derzeit beste (und auch teuerste) Fixline Netz und relativ hohe Gebühren. Telekom Austria wird enorme Summen investieren müssen, um ihren Status zu halten (und hat kein Geld, weil die Kündigungen siehe Oben alles wegfressen). Swisscom begnügt sich mit den stabilen Umsätzen bei Fixed Line und wartet auf die Datenanforderungen ihrer Kunden in den kommenden 100 Jahren.
Beide sind nichts für Investoren (ausser Swisscom, wenn einem ausser „Cash“ nichts anderes einfällt). Sieger im europäischen Wettlauf bei Telekoms werden daher jene sein, die eben jetzt in dieser Phase der allgemeinen Finanzierungsschwäche in der Lage sind, über dem Marktdurchschnitt in Qualität und Erweiterung zu investieren. Und das machen eben Deutsche Telekom und Telefonica.