21.07.2009

Road Runner Markets?



Kennen Sie den Road Runner? Beep, Beep! Den sympathischen straußenähnlichen Vogel aus der Zeichentrickecke. Jener, der immer lächelnd und nie außer Atem dem bösen Koyoten Wile E. Coyote davonlief oder einfach nur Glück hatte? Der Coyote, der Böse, bekam es immer ab. Ob von den eigenen Bomben gesprengt, von eigenen Felsstürzen erschlagen oder, ja genau, in eine kilometertiefe Schlucht fallend. Und genau jene Szenen, in denen man dem Road Runner voller Überschwang und Schwung nachjagte, schon längst über der Klippe, immer noch an den Sieg glaubte, die Katastrophe nicht ahnend, in der man sich schon längst befand, prägen den Begriff „Road Runner Markets“. Jene Situation in der man, keine Chance zurück auf sicherem Boden, mitten in der Luft, begreift, dass man zu weit in der Luft und zu lange an den Boden geglaubt hatte.
Das Lachen, das wir Zuseher in diesen Momenten oft im Halse hatten, bleibt uns an den aktuellen Börsen wohl bald in diesem stecken. Wir sind in Road Runner Markets! Mittendrin! Wir hetzen im Glauben an den Sieg gegen die Rezession dem ultimativen Kursgewinn hinterher, vergessen die Basis unserer langjährigen Bewertungsmuster, vergessen, dass „Blasen“ auch bei historisch relativ tiefen Kursen entstehen können, glauben den Banken wie in den besten Tagen jede Analyse und denken, dass die Gewinne der Banken der Garant für all diese Annahmen sind.

Autsch! Der Abgrund ist schrecklich tief, über den wir gerade drüber hetzen. Die Gewinne der Banken sind aus dem Stoff, aus dem die Märkte (!) derzeit sind. Sie sind das Extrakt dieser Entwicklung. Derivate, Neubewertungen, Consulting Fees und Handelsergebnisse sind der Mix der überraschenden Profitabilität. Das ist hausgemacht, wenn nicht gar inzestuös! Alle Banken checken die Regeln untereinander neu ab, die Staatsordner nicken ab, weil Banken ja sonst das ganze System gefährden (tun sie das nicht so erst recht?!?) und ab geht die Post.

Wenn wir jetzt noch mitten in diesem Rad, das sich für uns alle ohne viel Mühe erkennbar ohne die Wirtschaft (!!) so heftig dreht, plötzlich bullish werden und glauben, etwas Wichtiges übersehen zu haben, diesem ohne Prüfung einfach nachhetzen, schnell noch investieren, weil gleich bricht vielleicht irgendein Chart aus (!), dann rauschen wir nur so über die Klippe und am Ende sehen wir genauso aus, wie der eigentlich arme, weil unverbesserliche und doch immer eins auf die Schnauze bekommende Wile E. Coyote, den Blick der schmerzhaften Erkenntnis mitten in uns Zuseher hinein, noch einen tiefen Schluck der Verzweiflung und ab geht?s nach unten. „Beep! Beep!“



21.07.2009

Road Runner Markets?



Kennen Sie den Road Runner? Beep, Beep! Den sympathischen straußenähnlichen Vogel aus der Zeichentrickecke. Jener, der immer lächelnd und nie außer Atem dem bösen Koyoten Wile E. Coyote davonlief oder einfach nur Glück hatte? Der Coyote, der Böse, bekam es immer ab. Ob von den eigenen Bomben gesprengt, von eigenen Felsstürzen erschlagen oder, ja genau, in eine kilometertiefe Schlucht fallend. Und genau jene Szenen, in denen man dem Road Runner voller Überschwang und Schwung nachjagte, schon längst über der Klippe, immer noch an den Sieg glaubte, die Katastrophe nicht ahnend, in der man sich schon längst befand, prägen den Begriff „Road Runner Markets“. Jene Situation in der man, keine Chance zurück auf sicherem Boden, mitten in der Luft, begreift, dass man zu weit in der Luft und zu lange an den Boden geglaubt hatte.
Das Lachen, das wir Zuseher in diesen Momenten oft im Halse hatten, bleibt uns an den aktuellen Börsen wohl bald in diesem stecken. Wir sind in Road Runner Markets! Mittendrin! Wir hetzen im Glauben an den Sieg gegen die Rezession dem ultimativen Kursgewinn hinterher, vergessen die Basis unserer langjährigen Bewertungsmuster, vergessen, dass „Blasen“ auch bei historisch relativ tiefen Kursen entstehen können, glauben den Banken wie in den besten Tagen jede Analyse und denken, dass die Gewinne der Banken der Garant für all diese Annahmen sind.

Autsch! Der Abgrund ist schrecklich tief, über den wir gerade drüber hetzen. Die Gewinne der Banken sind aus dem Stoff, aus dem die Märkte (!) derzeit sind. Sie sind das Extrakt dieser Entwicklung. Derivate, Neubewertungen, Consulting Fees und Handelsergebnisse sind der Mix der überraschenden Profitabilität. Das ist hausgemacht, wenn nicht gar inzestuös! Alle Banken checken die Regeln untereinander neu ab, die Staatsordner nicken ab, weil Banken ja sonst das ganze System gefährden (tun sie das nicht so erst recht?!?) und ab geht die Post.

Wenn wir jetzt noch mitten in diesem Rad, das sich für uns alle ohne viel Mühe erkennbar ohne die Wirtschaft (!!) so heftig dreht, plötzlich bullish werden und glauben, etwas Wichtiges übersehen zu haben, diesem ohne Prüfung einfach nachhetzen, schnell noch investieren, weil gleich bricht vielleicht irgendein Chart aus (!), dann rauschen wir nur so über die Klippe und am Ende sehen wir genauso aus, wie der eigentlich arme, weil unverbesserliche und doch immer eins auf die Schnauze bekommende Wile E. Coyote, den Blick der schmerzhaften Erkenntnis mitten in uns Zuseher hinein, noch einen tiefen Schluck der Verzweiflung und ab geht?s nach unten. „Beep! Beep!“