14.07.2009

Die Kunst der Wahrnehmung



Was ist blau, was ist schwer, was ist schön, was ist etwas wert? Philosophische Ansätze nützen vordergründig zwar nichts an den Kapitalmärkten, sie deuten aber an, was in den Köpfen der handelnden Parteien passiert und welch komplexe Verhaltensmuster in diesem Zusammenhang wirken. Allein die Empfindung was gerade „billig“ oder „teuer“ ist, welchen Markt man kaufen oder verkaufen soll, schwankt manchmal innert Minuten. Eine statistische Komponente die besser oder schlechter „als erwartet“ präsentiert wird, schmeisst ganze Argumentationspyramiden um. Charts werden zu mystischen Entscheidungs-grundlagen erkoren. Nebensätze zu Hauptsätzen hochgeadelt. In Zeiten in denen die Aussagen der Unternehmen zu ihrer eigenen Geschäftserwartung mangels sicherer interner Daten gegen Null tendieren, wird dem Investor an den Kapitalmärkten nahezu Unmögliches abverlangt. Wenn nicht mal der CEO eines grossen Unternehmens mit Dutzenden Analysten, Controllern und Wirtschafts- und Branchenexperten in den eigenen Reihen in der Lage ist, eine ohnehin in breiten Grenzen gezogene Bandbreite bezüglich der Umsatzerwartung für die nächsten sechs Monate abzugeben, wie soll dann Investor- Normalverbraucher seine Kauf- Entscheidung rechtfertigen, ausser mit „sehr Long-Term“, „Chart“, „Zocken“, oder „Münzwurf“? Natürlich hilft das derzeit enorm „billige“ Geld (weil die Banken derzeit nichts an Zinsen für Geldeinlagen bezahlen, dank EZB) die Kaufentscheidungen als Ausweg zu erleuchten, aber ich denke dabei immer öfter an den trügerischen Schluss, sich voller Durst über ungereinigtes Wasser zu stürzen.+ Im Tagesgeschäft: „Stay short term minded“. Minitrends mitzuspielen ist grundsätzlich nicht schlecht, aber immer auf die Stopp Loss Limite achten. Und zwar vor der Kaufexekution.

+ Dabei auf die finanzkräftigen Systemerhalter setzen. Energie, Versorger, Gesundheit. Weniger die Banken. Die sehen zwar wieder besser aus, aber nur scheinbar. Dahinter brodelt es wie seit Monaten.

+ Die Zeit nutzen (und wir werden baldigst viel Zeit bekommen im Abwärtstrend) um Unternehmen zu suchen, die über kommende Technologien in den Bereichen Umwelttechnik, Energieübertragung, Rohstoffe und Gesundheit verfügen. Das werden die Stars der Zukunft sein! Die muss man haben. Unsere Krise ist deren Chance. Und damit auch die von uns Investoren.

+ Wenn der Abwärtstrend einmal beginnt, nicht sofort wieder investieren. Die Händler müssen ja erst einmal raus, Absicherungstransaktionen müssen umgesetzt werden und die Analysten müssen Gelegenheit bekommen, es „schon immer gewusst zu haben“. Erst nachhaltige positive Fakten läuten die breiten Investments danach wieder ein.

+ Auf alternative Investmentprodukte warten, die seriös, transparent und kontrolliert die Finanzierungslücke in der Wirtschaft schliessen helfen, die durch die extrem restriktive Kreditvergabe der Banken derzeit aufgerissen wird. Die Schaffung dieser Instrumente wird noch ein wenig dauern (bis die öffentlichen Stellen ihre Notwendigkeit erkennen und Strukturen schaffen, die Sicherheit für Investoren bieten) aber sie ist ein Muss. Und das ist gut, weil deren Funktionieren direkt auf das Funktionieren der Marktwirtschaft positiv wirken wird.



14.07.2009

Die Kunst der Wahrnehmung



Was ist blau, was ist schwer, was ist schön, was ist etwas wert? Philosophische Ansätze nützen vordergründig zwar nichts an den Kapitalmärkten, sie deuten aber an, was in den Köpfen der handelnden Parteien passiert und welch komplexe Verhaltensmuster in diesem Zusammenhang wirken. Allein die Empfindung was gerade „billig“ oder „teuer“ ist, welchen Markt man kaufen oder verkaufen soll, schwankt manchmal innert Minuten. Eine statistische Komponente die besser oder schlechter „als erwartet“ präsentiert wird, schmeisst ganze Argumentationspyramiden um. Charts werden zu mystischen Entscheidungs-grundlagen erkoren. Nebensätze zu Hauptsätzen hochgeadelt. In Zeiten in denen die Aussagen der Unternehmen zu ihrer eigenen Geschäftserwartung mangels sicherer interner Daten gegen Null tendieren, wird dem Investor an den Kapitalmärkten nahezu Unmögliches abverlangt. Wenn nicht mal der CEO eines grossen Unternehmens mit Dutzenden Analysten, Controllern und Wirtschafts- und Branchenexperten in den eigenen Reihen in der Lage ist, eine ohnehin in breiten Grenzen gezogene Bandbreite bezüglich der Umsatzerwartung für die nächsten sechs Monate abzugeben, wie soll dann Investor- Normalverbraucher seine Kauf- Entscheidung rechtfertigen, ausser mit „sehr Long-Term“, „Chart“, „Zocken“, oder „Münzwurf“? Natürlich hilft das derzeit enorm „billige“ Geld (weil die Banken derzeit nichts an Zinsen für Geldeinlagen bezahlen, dank EZB) die Kaufentscheidungen als Ausweg zu erleuchten, aber ich denke dabei immer öfter an den trügerischen Schluss, sich voller Durst über ungereinigtes Wasser zu stürzen.+ Im Tagesgeschäft: „Stay short term minded“. Minitrends mitzuspielen ist grundsätzlich nicht schlecht, aber immer auf die Stopp Loss Limite achten. Und zwar vor der Kaufexekution.

+ Dabei auf die finanzkräftigen Systemerhalter setzen. Energie, Versorger, Gesundheit. Weniger die Banken. Die sehen zwar wieder besser aus, aber nur scheinbar. Dahinter brodelt es wie seit Monaten.

+ Die Zeit nutzen (und wir werden baldigst viel Zeit bekommen im Abwärtstrend) um Unternehmen zu suchen, die über kommende Technologien in den Bereichen Umwelttechnik, Energieübertragung, Rohstoffe und Gesundheit verfügen. Das werden die Stars der Zukunft sein! Die muss man haben. Unsere Krise ist deren Chance. Und damit auch die von uns Investoren.

+ Wenn der Abwärtstrend einmal beginnt, nicht sofort wieder investieren. Die Händler müssen ja erst einmal raus, Absicherungstransaktionen müssen umgesetzt werden und die Analysten müssen Gelegenheit bekommen, es „schon immer gewusst zu haben“. Erst nachhaltige positive Fakten läuten die breiten Investments danach wieder ein.

+ Auf alternative Investmentprodukte warten, die seriös, transparent und kontrolliert die Finanzierungslücke in der Wirtschaft schliessen helfen, die durch die extrem restriktive Kreditvergabe der Banken derzeit aufgerissen wird. Die Schaffung dieser Instrumente wird noch ein wenig dauern (bis die öffentlichen Stellen ihre Notwendigkeit erkennen und Strukturen schaffen, die Sicherheit für Investoren bieten) aber sie ist ein Muss. Und das ist gut, weil deren Funktionieren direkt auf das Funktionieren der Marktwirtschaft positiv wirken wird.