28.04.2009
Selbst wenn es von den Banken und erst recht von den Unternehmen schwache bis uneinheitliche Nachrichten gab, halfen doch die positiven News den Märkten wieder auf die Sprünge. Zum Beispiel dominierte der überraschend hohe Gewinn bei Credit Suisse gegenüber dem ebenso überraschenden Verlust bei Morgan Stanley. Microsoft erleidet den ersten Umsatzrückgang seiner Geschichte gibt aber für die nächsten Quartale umgehend Entwarnung. Gleichzeitig erwacht M&A wieder zum Leben. Das Angebot von Oracle, Sun um 7,4 Mrd. US$ zu schlucken, gab weiteren Spekulationen breiten Raum und die Übernahme von Opel im Zuge der möglichen GM-Insolvenz ist ohnehin ein Dauerbrenner.
Die Märkte schlossen die Woche erstmals knapp im Minus. Dank einer starken Schlussrally aber eben nur knapp. Der nunmehr sechs Wochen anhaltende Anstieg lockt mehr und mehr Investoren an die Märkte und lässt die noch von einigen Monaten heftig geäusserten Befürchtungen, dass die Rolle der Kapitalmärkte nie wieder die gleiche sein werde, vorerst verblassen. Österreich im Fahrwasser der internationalen Vorgaben. Wenig Individuelles.Timothy Geithner läutet in USA die zweite Runde im Test der 19 grössten US-Banken ein. Und das hat auch seinen Grund. Die Situation der Finanzhäuser ist nicht so rosig, wie es oft, auch an der Börse, scheint. Etliche toxische Wertpapiere wurden noch nicht final bewertet und schlummern als potentielle Bomben in den Depots der Treasury Departments. Und das global. Das erste Quartal war bei den Banken ausserdem sehr oft von One-Offs und gestiegenen Handelsergebnissen geprägt. Logisch, wenn die Bewertungen auf Worst Case getrimmt wurden und die Kapitalmärkte den eigenen Exodus am Jahresende spielen mussten. Das ist aber nun vorbei. Jetzt werden in oftmals inzwischen auf windgeschützt getrimmten Zeitfenstern („Beobachtungszeiträume“, „Begutachtungszeiträume“) die noch vor wenigen Wochen „tödlichen“ Wertpapiere verund bearbeitet. Gesund wird das natürlich nicht sein, inzwischen erwartet man aber, dass es für die meisten zu bewältigen ist. Lässt die finale Freudenrufe aber noch nicht entstehen, denn das bedeutet einen weiteren und nachhaltigeren Druck auf Staatshaushalte und die Wirtschaft, denen ein funktionierender Bankenapparat nach wie vor enorm fehlt. Die Rezession im Rest der Wirtschaft baut sich nach wie vor auf.
Verarbeitende Industrien und grundstofflastige Industrien singen ein trauriges Lied vom Lagerzyklus. Von ihren Kunden, die nun ihre jeweiligen Lagerbestände abbauen, bevor neu geordert wird. Ausserdem kümmert sich derzeit nahezu jeder nur um sich. Ordnet seine Finanzen, schneidet Risiken ab und versucht sich somit der Krise zu stellen.
Gefährliches Spiel. Sehr gefährlich, da in einer vernetzten Wirtschaft wie unserer, das Funktionieren des gesamten Systems Voraussetzung ist, bevor man nach dem Gesetz des „Tüchtigeren“ wieder loslegen kann. Manchmal ist es vielleicht besser, seinen Zulieferern und auch Kunden in diesen Zeiten zu helfen, um selbst nicht in Bedrängnis zu geraten, oder?
Die Krise wird noch länger andauern … Anschnallen nicht vergessen.
Nach Ausbruch eines mutierten Erregers der bereits seit vielen Jahren bekannten Schweinegrippe ist Unruhe auch an den Kapitalmärkten entstanden. Die bis dato nur von Tier zu Mensch übertragbare Krankheit hat nun auch den Mensch zu Mensch Faktor erhalten, was eine Pandemie in den Bereich des Möglichen rückt. Roche und GSK haben scheinbar als Einzige wirksame Medikamente gegen diese Infektion. Das „alte“ Tamiflu von Roche wirkt hier. Man wird sich darauf einstellen müssen, dass Fluglinien und generell Touristikunternehmen stark betroffen sein werden und in den nächsten Wochen Stellung nehmen müssen, in wieweit ihr jeweiliges Geschäft gelitten hat.
Börsen wie besoffen vor Freude …
Selbst wenn es von den Banken und erst recht von den Unternehmen schwache bis uneinheitliche Nachrichten gab, halfen doch die positiven News den Märkten wieder auf die Sprünge. Zum Beispiel dominierte der überraschend hohe Gewinn bei Credit Suisse gegenüber dem ebenso überraschenden Verlust bei Morgan Stanley. Microsoft erleidet den ersten Umsatzrückgang seiner Geschichte gibt aber für die nächsten Quartale umgehend Entwarnung. Gleichzeitig erwacht M&A wieder zum Leben. Das Angebot von Oracle, Sun um 7,4 Mrd. US$ zu schlucken, gab weiteren Spekulationen breiten Raum und die Übernahme von Opel im Zuge der möglichen GM-Insolvenz ist ohnehin ein Dauerbrenner.
Die Märkte schlossen die Woche erstmals knapp im Minus. Dank einer starken Schlussrally aber eben nur knapp. Der nunmehr sechs Wochen anhaltende Anstieg lockt mehr und mehr Investoren an die Märkte und lässt die noch von einigen Monaten heftig geäusserten Befürchtungen, dass die Rolle der Kapitalmärkte nie wieder die gleiche sein werde, vorerst verblassen. Österreich im Fahrwasser der internationalen Vorgaben. Wenig Individuelles.Timothy Geithner läutet in USA die zweite Runde im Test der 19 grössten US-Banken ein. Und das hat auch seinen Grund. Die Situation der Finanzhäuser ist nicht so rosig, wie es oft, auch an der Börse, scheint. Etliche toxische Wertpapiere wurden noch nicht final bewertet und schlummern als potentielle Bomben in den Depots der Treasury Departments. Und das global. Das erste Quartal war bei den Banken ausserdem sehr oft von One-Offs und gestiegenen Handelsergebnissen geprägt. Logisch, wenn die Bewertungen auf Worst Case getrimmt wurden und die Kapitalmärkte den eigenen Exodus am Jahresende spielen mussten. Das ist aber nun vorbei. Jetzt werden in oftmals inzwischen auf windgeschützt getrimmten Zeitfenstern („Beobachtungszeiträume“, „Begutachtungszeiträume“) die noch vor wenigen Wochen „tödlichen“ Wertpapiere verund bearbeitet. Gesund wird das natürlich nicht sein, inzwischen erwartet man aber, dass es für die meisten zu bewältigen ist. Lässt die finale Freudenrufe aber noch nicht entstehen, denn das bedeutet einen weiteren und nachhaltigeren Druck auf Staatshaushalte und die Wirtschaft, denen ein funktionierender Bankenapparat nach wie vor enorm fehlt. Die Rezession im Rest der Wirtschaft baut sich nach wie vor auf.
Verarbeitende Industrien und grundstofflastige Industrien singen ein trauriges Lied vom Lagerzyklus. Von ihren Kunden, die nun ihre jeweiligen Lagerbestände abbauen, bevor neu geordert wird. Ausserdem kümmert sich derzeit nahezu jeder nur um sich. Ordnet seine Finanzen, schneidet Risiken ab und versucht sich somit der Krise zu stellen.
Gefährliches Spiel. Sehr gefährlich, da in einer vernetzten Wirtschaft wie unserer, das Funktionieren des gesamten Systems Voraussetzung ist, bevor man nach dem Gesetz des „Tüchtigeren“ wieder loslegen kann. Manchmal ist es vielleicht besser, seinen Zulieferern und auch Kunden in diesen Zeiten zu helfen, um selbst nicht in Bedrängnis zu geraten, oder?
Die Krise wird noch länger andauern … Anschnallen nicht vergessen.
Nach Ausbruch eines mutierten Erregers der bereits seit vielen Jahren bekannten Schweinegrippe ist Unruhe auch an den Kapitalmärkten entstanden. Die bis dato nur von Tier zu Mensch übertragbare Krankheit hat nun auch den Mensch zu Mensch Faktor erhalten, was eine Pandemie in den Bereich des Möglichen rückt. Roche und GSK haben scheinbar als Einzige wirksame Medikamente gegen diese Infektion. Das „alte“ Tamiflu von Roche wirkt hier. Man wird sich darauf einstellen müssen, dass Fluglinien und generell Touristikunternehmen stark betroffen sein werden und in den nächsten Wochen Stellung nehmen müssen, in wieweit ihr jeweiliges Geschäft gelitten hat.