31.03.2009

Verschnaufpause...



Schön, Aktien auch mal wieder steigen zu sehen. Noch schöner, dabei investiert zu sein. Aber Aufpassen: Die Ursachen der Anstiege, insbesondere jener bei Finanzwerten, sind noch immer nicht vollends am Tisch. Vorsicht bleibt daher die Maxime. Es ist wohl einerseits die Angst vor heftigen Regularien gegenüber Banken, die ebendiese in ein positives Reporting drängt, was deren Kurse pusht, und vielleicht auch die Rückdeckung von Leerverkäufen, abgeleitet vom nahezu korrekturlosen Anstieg der Financials.

Vor dem G20 Meeting werden grosse Investments wohl nicht mehr so gerne eingegangen. Das De-Leveraging der restlichen Industrie, allen voran der Zykliker, schreitet voran. Ungeachtet der realistisch negativen Erwartungen für das laufende Jahr können diese Umfinanzierungen am Markt gestemmt werden. Es ist sogar gesteigertes Interesse an Corporate Bonds und Wandelanleihen im Kapitalmarkt zu registrieren. Gut so.Das G20 Meeting wirft schon gewaltige Schatten voraus. USA mit 1000 Mrd. US$ und nun auch UK mit dem Vorschlag von global koordinierten 2000 Mrd US$. „Wir baden im Geld“. Zahlenspiele vorprogrammiert (leider hatte ich nur einen 50 Euro Schein zum Abmessen): mit 2000 Mrd. US$ kann man in 50 Euro Scheinen eine Fläche zudecken die so gross ist wie die USA, China, Indien und Europa zusammen (mit dem verbleibenden Rest geht sich Australien noch zu 2/3 aus). Aneinander gereiht ergibt sich eine Strecke die 11mal die Distanz zum Mond bedeutet. Gut, dass man heutzutage nicht mehr wirklich die Noten druckt, sondern per Mausklick ins Konto der Notenbanken einbucht. Würde wohl Jahre brauchen diese in Natura herzustellen.
Was wird man sich von G20 erwarten können? Nun. Nachdem es nicht DEN Typus Politiker gibt, werden sich etliche unterschiedliche Meinungen in den Vordergrund drängen. Geeinigt im Finanz-Horror werden wir die Helden unserer Tage vor uns treten sehen und merken, dass da wohl nicht gar so viel zu erwarten sein wird was wir nicht schon wissen: Die USA werden als erste die Banken überfluten. Die FED kauft ja schon jetzt Bonds wie … Die EZB wird die meiste Arbeit dem IWF überlassen und sich auf die Kontrolle der Geldströme konzentrieren. Einschreiten wenn es zu spät, nein, notwendig ist. Osteuropa wird einer Task Force überlassen, die sich zuerst um Evaluierung der Daten kümmern wird, bevor sie dem IWF sagt, was er schon getan hat. Hoffentlich fällt der Beschluss zur Gründung einer Europäischen Rating Agentur (müsste eigentlich unbedingt kommen, wenn die Staaten eine gemeinsame Entscheidungsbasis wollen). Die Banken dürfen global Regulierungsänderungen erwarten, aber nicht so schlimm, wie noch vor einigen Wochen von ihnen befürchtet. Hedgefonds sollten in „Good“ & „Bad“ geteilt werden. Besser gesagt in „liquide“ und „akzeptiert illiquide“. Der Derivatehandel global gezähmt und Strukturen und Zertifikate zumindest thematisiert werden. Alles was darüber hinaus ginge wäre eine echte positive Überraschung, alles weniger, eine Negative.

Die Aktienmärkte werden diese Erwartungshaltung widerspiegeln. Risiko wird, solange die Entscheidungstrends nicht erkennbar sind, wohl wenig genommen. Die Woche wird volatil, das ist jetzt schon sicher. Deswegen sollten man erwarten können, dass es wieder die Large Caps und die High Beta Stocks sein werden, die das Wochengeschehen dominieren.
Das Wichtigste sind jetzt wieder einmal die Banken, danach kommt die restliche Wirtschaft und dann … ? Wenn es nicht bereits jetzt Massnahmen und Vorbereitungen auf massive Konsumpakete (!!!) gibt ist die Gefahr riesengross, dass das Alles umsonst war. Denn dann stehen die Banken wieder gerade, hat sich die Wirtschaft aus dem De-Leveraging befreit und … keiner ist da, der das tolle Auto kaufen will, den Kredit braucht oder mit der AUA in den Urlaub fliegt. Es ist den Politikern zuzutrauen, dass sie den Erfolg ihrer Banken- und Konjunkturpolitik nicht verspielen wollen und somit den logischen Schritt von Konsum stimulierenden Maßnahmen bereits planen. Wie im alten Rom: Brot und Spiele. Zumindest darauf darf man sich doch freuen, oder?



31.03.2009

Verschnaufpause...



Schön, Aktien auch mal wieder steigen zu sehen. Noch schöner, dabei investiert zu sein. Aber Aufpassen: Die Ursachen der Anstiege, insbesondere jener bei Finanzwerten, sind noch immer nicht vollends am Tisch. Vorsicht bleibt daher die Maxime. Es ist wohl einerseits die Angst vor heftigen Regularien gegenüber Banken, die ebendiese in ein positives Reporting drängt, was deren Kurse pusht, und vielleicht auch die Rückdeckung von Leerverkäufen, abgeleitet vom nahezu korrekturlosen Anstieg der Financials.

Vor dem G20 Meeting werden grosse Investments wohl nicht mehr so gerne eingegangen. Das De-Leveraging der restlichen Industrie, allen voran der Zykliker, schreitet voran. Ungeachtet der realistisch negativen Erwartungen für das laufende Jahr können diese Umfinanzierungen am Markt gestemmt werden. Es ist sogar gesteigertes Interesse an Corporate Bonds und Wandelanleihen im Kapitalmarkt zu registrieren. Gut so.Das G20 Meeting wirft schon gewaltige Schatten voraus. USA mit 1000 Mrd. US$ und nun auch UK mit dem Vorschlag von global koordinierten 2000 Mrd US$. „Wir baden im Geld“. Zahlenspiele vorprogrammiert (leider hatte ich nur einen 50 Euro Schein zum Abmessen): mit 2000 Mrd. US$ kann man in 50 Euro Scheinen eine Fläche zudecken die so gross ist wie die USA, China, Indien und Europa zusammen (mit dem verbleibenden Rest geht sich Australien noch zu 2/3 aus). Aneinander gereiht ergibt sich eine Strecke die 11mal die Distanz zum Mond bedeutet. Gut, dass man heutzutage nicht mehr wirklich die Noten druckt, sondern per Mausklick ins Konto der Notenbanken einbucht. Würde wohl Jahre brauchen diese in Natura herzustellen.
Was wird man sich von G20 erwarten können? Nun. Nachdem es nicht DEN Typus Politiker gibt, werden sich etliche unterschiedliche Meinungen in den Vordergrund drängen. Geeinigt im Finanz-Horror werden wir die Helden unserer Tage vor uns treten sehen und merken, dass da wohl nicht gar so viel zu erwarten sein wird was wir nicht schon wissen: Die USA werden als erste die Banken überfluten. Die FED kauft ja schon jetzt Bonds wie … Die EZB wird die meiste Arbeit dem IWF überlassen und sich auf die Kontrolle der Geldströme konzentrieren. Einschreiten wenn es zu spät, nein, notwendig ist. Osteuropa wird einer Task Force überlassen, die sich zuerst um Evaluierung der Daten kümmern wird, bevor sie dem IWF sagt, was er schon getan hat. Hoffentlich fällt der Beschluss zur Gründung einer Europäischen Rating Agentur (müsste eigentlich unbedingt kommen, wenn die Staaten eine gemeinsame Entscheidungsbasis wollen). Die Banken dürfen global Regulierungsänderungen erwarten, aber nicht so schlimm, wie noch vor einigen Wochen von ihnen befürchtet. Hedgefonds sollten in „Good“ & „Bad“ geteilt werden. Besser gesagt in „liquide“ und „akzeptiert illiquide“. Der Derivatehandel global gezähmt und Strukturen und Zertifikate zumindest thematisiert werden. Alles was darüber hinaus ginge wäre eine echte positive Überraschung, alles weniger, eine Negative.

Die Aktienmärkte werden diese Erwartungshaltung widerspiegeln. Risiko wird, solange die Entscheidungstrends nicht erkennbar sind, wohl wenig genommen. Die Woche wird volatil, das ist jetzt schon sicher. Deswegen sollten man erwarten können, dass es wieder die Large Caps und die High Beta Stocks sein werden, die das Wochengeschehen dominieren.
Das Wichtigste sind jetzt wieder einmal die Banken, danach kommt die restliche Wirtschaft und dann … ? Wenn es nicht bereits jetzt Massnahmen und Vorbereitungen auf massive Konsumpakete (!!!) gibt ist die Gefahr riesengross, dass das Alles umsonst war. Denn dann stehen die Banken wieder gerade, hat sich die Wirtschaft aus dem De-Leveraging befreit und … keiner ist da, der das tolle Auto kaufen will, den Kredit braucht oder mit der AUA in den Urlaub fliegt. Es ist den Politikern zuzutrauen, dass sie den Erfolg ihrer Banken- und Konjunkturpolitik nicht verspielen wollen und somit den logischen Schritt von Konsum stimulierenden Maßnahmen bereits planen. Wie im alten Rom: Brot und Spiele. Zumindest darauf darf man sich doch freuen, oder?