17.06.2008

Potentielles Fluchtinvestment mit Sektor-Rotationen



Ad Aktien: Müde... Das permanente Kämpfen gegen die Auswirkungen von Subprime-Krise, Kredit-Krise, Inflations-Krise, generelle Risikoaverison usw. macht schön langsam müde. Die Märkte sind händlerlastig und zunehmend von uneinheitlichen Kursmustern geprägt. Jede Kleinigkeit hat plötzlich Relevanz. Wie eine aufgeschreckte Herde tendieren Kurse hin und her. Der Blick fürs „Grobe“ lässt aber wenig Gutes erahnen: die Inflation steigt an. Rohstoffpreise füttern diesen Anstieg und selbst nachlassender Konsum kann ihn nicht bremsen. Die Zinsen müssen darauf reagieren, steigen, und halten erneut Investoren ab, Risiko im Aktienmarkt zu nehmen. Einzig die Tatsache, dass Aktien zu den wenigen Assetklassen zählen, die Inflation als Chance und nicht allein als Bedrohung wahrnehmen beruhigt ein wenig. Die Finanzbranche hat es noch nicht überstanden.

Performance (ytd)
DJStoxx50E: -19% S&P500 (US$): - 7,7% ATX -7,1%
Sektoren (Europa, Woche): Plus: Telekom Minus: Grundstoffe
Highflyer/Lowflyer (Woche): Stoxx50Euro: Siemens (+7%) /
Fortis (- 8%)
ATX: SBO (+4%) / Zumtobel (- 10%)

Marktausblick Aktien: Augen zu
Im Schatten des Kampfes gegen Inflation verbleiben Aktien generell als potentielles Fluchtinvestment, werden aber mehr und mehr von Sektor-Rotationen geprägt werden. Es macht Sinn, wenn Rohstoffpreise und Inflation pauschal steigen, sich gegen den „pauschalen“ Konjunkturdruck die „winners & losers“ zu suchen.

Drei Inflationsfaktoren
Gedanken zur aktuellen Situation punkto Inflation: Grob kann man die jetzige steigende Inflation in drei Faktoren zerlegen:
1. Liquidität: provoziert von den Notenbanken. Durch jahrelang tiefe Zinsen lockte man mehr und mehr vormals gebundene Gelder in den Konsum (Stichwort: keine Zinsen am Sparbuch, dann kauf ich mir das Auto) und in vermeintlich höher rentierende Investments. Bis man diese Liquidität nicht mehr im Konsum unterbringen konnte, weil...
2. Flache Zinskurven: die nach einer Weile daraus resultierende Verflachung der Zinskurven animierte Finanzinstitute, ihre plötzlich schwerer in althergebrachten Mustern (Fristentransformation) zu steigernden Gewinne parallel zur wachsenden Nachfrage (Punkt 1) in neuen, angenehmerweise ausserhalb der Bilanz zu verbuchenden, Investments zu finden. CDO, ABS, MBO... wurden entwickelt.
3. Rohstoffe als Investment wurden salonfähig als die konkurrenzierenden Mechanismen von gedrosseltem Anbot und zunehmend oligopolistischen Verarbeiter-Strukturen (bspw. Stahlindustrie) gemeinsam zu wirken begannen.
Auf den zweiten Blick fällt auf, dass Punkt 2 (Stichwort Subprime) und Punkt 3 (etwa Rohöl) komplett den gleichen Mustern entsprechen: natürliches Anbot (Häuser, Ölquellen) steht einer „normalen“ Nachfrage (Hausbewohner, bspw. Autofahrer) gegenüber, die plötzlich von finanzieller Nachfrage überschwemmt wird. So etwas bildet eine so genannte „Blase“, „Bubble“, Exuberance“, „u name it“ aus. Nichts anderes.

Globale Strategie
Aktien: Gewinne mitnehmen
Renten untergewichten
Cash kurzfristig deutlich übergewichten
Commodities deutlich untergewichten, Edelmetalle wieder hoch

Technische Analyse
Aktien: DJ Stoxx 50E: Widerstand bei 3500 wird getestet
Renten: Unterstützung bei 110,- , sonst extrem südwärts
Gold: Konsolidierung vorbei, aufwärts
Crude: Überhitzung
Euro/Dollar: Range Trading



17.06.2008

Potentielles Fluchtinvestment mit Sektor-Rotationen



Ad Aktien: Müde... Das permanente Kämpfen gegen die Auswirkungen von Subprime-Krise, Kredit-Krise, Inflations-Krise, generelle Risikoaverison usw. macht schön langsam müde. Die Märkte sind händlerlastig und zunehmend von uneinheitlichen Kursmustern geprägt. Jede Kleinigkeit hat plötzlich Relevanz. Wie eine aufgeschreckte Herde tendieren Kurse hin und her. Der Blick fürs „Grobe“ lässt aber wenig Gutes erahnen: die Inflation steigt an. Rohstoffpreise füttern diesen Anstieg und selbst nachlassender Konsum kann ihn nicht bremsen. Die Zinsen müssen darauf reagieren, steigen, und halten erneut Investoren ab, Risiko im Aktienmarkt zu nehmen. Einzig die Tatsache, dass Aktien zu den wenigen Assetklassen zählen, die Inflation als Chance und nicht allein als Bedrohung wahrnehmen beruhigt ein wenig. Die Finanzbranche hat es noch nicht überstanden.

Performance (ytd)
DJStoxx50E: -19% S&P500 (US$): - 7,7% ATX -7,1%
Sektoren (Europa, Woche): Plus: Telekom Minus: Grundstoffe
Highflyer/Lowflyer (Woche): Stoxx50Euro: Siemens (+7%) /
Fortis (- 8%)
ATX: SBO (+4%) / Zumtobel (- 10%)

Marktausblick Aktien: Augen zu
Im Schatten des Kampfes gegen Inflation verbleiben Aktien generell als potentielles Fluchtinvestment, werden aber mehr und mehr von Sektor-Rotationen geprägt werden. Es macht Sinn, wenn Rohstoffpreise und Inflation pauschal steigen, sich gegen den „pauschalen“ Konjunkturdruck die „winners & losers“ zu suchen.

Drei Inflationsfaktoren
Gedanken zur aktuellen Situation punkto Inflation: Grob kann man die jetzige steigende Inflation in drei Faktoren zerlegen:
1. Liquidität: provoziert von den Notenbanken. Durch jahrelang tiefe Zinsen lockte man mehr und mehr vormals gebundene Gelder in den Konsum (Stichwort: keine Zinsen am Sparbuch, dann kauf ich mir das Auto) und in vermeintlich höher rentierende Investments. Bis man diese Liquidität nicht mehr im Konsum unterbringen konnte, weil...
2. Flache Zinskurven: die nach einer Weile daraus resultierende Verflachung der Zinskurven animierte Finanzinstitute, ihre plötzlich schwerer in althergebrachten Mustern (Fristentransformation) zu steigernden Gewinne parallel zur wachsenden Nachfrage (Punkt 1) in neuen, angenehmerweise ausserhalb der Bilanz zu verbuchenden, Investments zu finden. CDO, ABS, MBO... wurden entwickelt.
3. Rohstoffe als Investment wurden salonfähig als die konkurrenzierenden Mechanismen von gedrosseltem Anbot und zunehmend oligopolistischen Verarbeiter-Strukturen (bspw. Stahlindustrie) gemeinsam zu wirken begannen.
Auf den zweiten Blick fällt auf, dass Punkt 2 (Stichwort Subprime) und Punkt 3 (etwa Rohöl) komplett den gleichen Mustern entsprechen: natürliches Anbot (Häuser, Ölquellen) steht einer „normalen“ Nachfrage (Hausbewohner, bspw. Autofahrer) gegenüber, die plötzlich von finanzieller Nachfrage überschwemmt wird. So etwas bildet eine so genannte „Blase“, „Bubble“, Exuberance“, „u name it“ aus. Nichts anderes.

Globale Strategie
Aktien: Gewinne mitnehmen
Renten untergewichten
Cash kurzfristig deutlich übergewichten
Commodities deutlich untergewichten, Edelmetalle wieder hoch

Technische Analyse
Aktien: DJ Stoxx 50E: Widerstand bei 3500 wird getestet
Renten: Unterstützung bei 110,- , sonst extrem südwärts
Gold: Konsolidierung vorbei, aufwärts
Crude: Überhitzung
Euro/Dollar: Range Trading